2006 - Cugarittmos Gesichter
nächsten Mom, der mich betatscht, mache ich alle!"
Ein anderer wiederum meinte versöhnlich: „Sind doch niedlich, diese munteren Schlappohren. Ich mag sie einfach."
„Man kann sich gar nicht vorstellen, daß sie uns beinahe mitsamt der SOL weggeblasen hätten", stimmte wiederum ein anderer zu.
Sarah Bergom sah schließlich keinen anderen Ausweg mehr, als einen Hilferuf an Servenking zu schicken. Der versprach, bei Crom Harkanvolter zu intervenieren, damit dieser Abhilfe schaff e.
Bald darauf tauchte der immerhin 1,27 Meter große Lord-Eunuch persönlich zu einer Inspektion auf. Er gestikulierte heftig mit den Armen und bellte einige Befehle, worauf sich seine Artgenossen blitzartig in den Hintergrund zurückzogen.
Lord-Eunuch war für den Anführer der Mom´Serimer nicht nur ein Ehrentitel, sondern er hatte sich, ehe er sein Amt übernehmen konnte, tatsächlich wesentliche Hormon-Drüsen entfernen lassen müssen. Der Grund dafür war, daß er durch den Stimmungswechsel, den die häufige Änderung des Geschlechts hervorrief, in seinen Entscheidungen nicht beeinflußt werden konnte.
Das änderte jedoch nichts an seiner Zappelhaftigkeit, denn diese war nicht geschlechtsbedingt, sondern hing mit der kurzen Lebenserwartung der Mom´Serimer zusammen ihrer Lebenserwartung von 20 Standardjahren oder 228 Segaf. Mom´Serimer lebten einfach schneller.
Jonor aktivierte wieder seinen Translator und hörte den Lord-Eunuchen gerade sagen: „Ich bin sehr angetan von der Hilfeleistung der Solaner. Aber ich glaube, was ihr für uns tun könnt, wird nicht reichen. Ich fürchte, die Mom´Serimer werden auf Dauer in Nacht-Acht 3 nicht überleben können."
„Warum denn so pessimistisch, Lord-Eunuch?" sprach Sarah Bergom ihm zu; vermutlich plagte sie das schlechte Gewissen, weil sie sich so rüde gegen seine Artgenossen gestellt hatte. „Ihr werdet es schon schaffen."
„Ja, wir werden bis zum Untergang durchhalten oder ausharren, bis ESTARTU uns auslöst", verkündete Crom Harkanvolter würdevoll. „Und wir werden die SOL nach besten Kräften unterstützen, wie es ESTARTUS Wille ist. Und wenn es das letzte ist, was wir für ESTARTU tun können."
Der Lord-Eunuch klatschte abschließend seine behandschuhten vierfingrigen Hände aufeinander.
Damit verließ er den Schauplatz des Geschehens. „Weitermachen, Leute!" verkündete Sarah. „Wir werden den Mom´Serimern helfen, ob sie wollen oder nicht."
Major Tangens, den sie wegen seines prägnanten Riechorgans den Falken nannten, machte eine seltsame Entdeckung. Da er das ungewöhnliche Ergebnis nicht so ohne weiteres akzeptieren konnte, wiederholte er seine Messungen mehrfach, machte Gegenproben und bediente sich aller möglichen alternativen Methoden. Freilich, viele Alternativen hatte er nicht, aber die Ergebnisse waren immer dieselben.
Erst als er ganz sicher war, daß der SOL seit dem Durchgang durch den Mega-Dom eine psionische Aura anhaftete, verständigte der Stellvertretende Chefwissenschaftler seinen Vorgesetzten Myles Kantor.
Der Auslöser für Tangens' Messungen war eigentlich Vincent Garron. Dessen psionischen Attacken gegen die Mannschaft der SOL, die sogar SENECA in Mitleidenschaft gezogen hatten, veranlaßten Tangens zu dieser Überprüfung. Garron hatte zwar durch Mondra Diamond den Tod gefunden, sie hatte seinen Avatara-Körper zerstört. Doch Tangens wollte bezüglich seines Todes ganz sicher gehen und überprüfen, ob er - sein unseliges, destruktives Psi-Potential - nicht auf irgendeine Weise doch überlebt hatte.
Garrons Spuren waren für immer verweht, das konnte Tangens immerhin eindeutig nachweisen.
Dafür stieß er auf diese unerklärliche Psi-Aura, die der SOL anhaftete.
Als Myles Kantor in der kleinen Zelle eintraf, die für diese spezielle Art von Messungen nahe der Kommandozentrale eingerichtet worden war, stellte er statt einer Begrüßung die provokante Frage: „Na, Falke, ist Garron von den Toten wiederauferstanden?"
„Nein, die psionische Aura, die ich entdeckt habe, hat mit Vincent Garron eindeutig nichts zu tun", antwortete der Falke.
Diese Aussage sorgte bei Kantor erst einmal für Verblüffung. Der Aktivatorträger bedachte Tangens mit mißtrauischen Blicken voller Skepsis. Aber er sagte nichts, wartete darauf, daß Tangens sich ihm näher erklärte.
Zwischen den beiden herrschte eine Art Konkurrenzkampf. Das lag nicht an persönlichen Differenzen, sondern an unterschiedlichen wissenschaftlichen Auffassungen und an Tangens'
Weitere Kostenlose Bücher