Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2006 - Cugarittmos Gesichter

Titel: 2006 - Cugarittmos Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
gingen keine Kampfhandlungen voraus, die wir hätten beobachten können. Surgarro erklärte uns kurz und bündig, daß ein anderer Flottenverband die Vorarbeit geleistet und den Planeten Cluxavven sturmbereit geschossen habe. Und daß wir nun in den Genus kämen, ihn von den Slattys säubern zu dürfen ..."
    Cugarittmo schritt hochgereckten Hauptes durch die verwüstete Landschaft der Feindwelt Cluxavven. Es war nur eine von vielen Bastionen der Blauen.
    Cluxavven lag in Trümmern. Der Planet war aus dem Orbit so lange bombardiert worden, bis quasi kein Stein mehr auf dem anderen stand. Die gesamte Infrastruktur dieser hochtechnisierten Welt war zerstört. Über die Ruinenfelder spannte sich ein rötliches Glühen, das intensiver wurde, als die letzten Sonnenstrahlen erloschen. Am Horizont zuckten Lichtblitze wie von Wetterleuchten.
    Tatsächlich handelte es sich jedoch um Explosionsherde, die sich in Kettenreaktion über die Planetenoberfläche fraßen.
    Cugarittmo nahm es gelassen. Er wußte, daß es trotz aller Verwüstungen noch Millionen von Überlebenden gab, die ausreichten, daß jeder Mun-Jäger auf seine Rechnung kommen konnte.
    Vor ihm lagen noch viele Tage des Tötens, in denen er und seine Mitkrieger viele Blaue umbringen würden. Aber noch hatte er seine wahre Feuertaufe nicht bestanden. Der erste Feind wartete noch darauf, von ihm erledigt zu werden.
    Während er forsch voranschritt, aber dennoch auf Witterung bedacht, spürte er kaum das Gewicht der Ausrüstung. Er war unter härteren Schwerkraftbedingungen aufgewachsen, als sie auf Cluxavven herrschten.
    Der kompakte Kampfanzug zeigte bislang keine Spuren von Kämpfen, kein einziger Spritzer blauen Blutes verunzierte ihn. Der Individualschutzschirm war desaktiviert, damit Cugarittmo seine Sinne ungehindert ausschweifen lassen konnte und ihm nur ja nicht die Ionen-Aura eines Blauen entgehen konnte.
    Es war, als könne er die Ausstrahlung eines Blauen riechen. Aber es war anders. Jedes Lebewesen produzierte Elektrizität. Diese konnte ein Mundäne mittels seines Puxtor-Organs wahrnehmen. Und der Pux war speziell auf die Ionen-Aura der Blauen geeicht. Auch wenn Cugarittmo einem solchen noch nie in seinem Leben begegnet war, er würde ihn an seiner Ionen-Aura schon von weitem erkennen.
    Den schweren Impulsstrahler hatte er links geschultert, das handliche Multipack lag in seiner Rechten, der Molekülbrenner steckte im Futteral des Brustgürtels. Die Finger spielten unablässig mit den Sensoren, und er beobachtete aufmerksam die Anzeichen des Displays. Doch das beeinträchtigte nicht seine Wachsamkeit.
    Ebenso behielt er stets die Umgebung im Auge, denn auf seine Technik allein konnte er sich nicht verlassen. Der verhaßte Feind besaß Mittel zur Abwehr und Täuschung. Er brauchte sich nur an das Beispiel erinnern, das Mun-7 Surgarro bei seinem Einstand genannt hatte: daß ein Mundäne einen Slatty vor sich ortete, während ihm dieser gleichzeitig in den Rücken fiel.
    Cugarittmo hielt kurz an. Er glaubte, die Witterung eines Blauen aufgenommen zu haben. Von irgendwo da vorne aus den Ruinen drang das schwache Knistern eines Ionenfeldes zu ihm. Dann war es wieder weg. Vielleicht hatte ihn sein Pux nur getrogen ... Aber nein, da war sie wieder, die unverkennbare Aura eines Blauen.
    Cugarittmo mäßigte seinen Schritt, brachte den Impulsstrahler mit der Linken in Anschlag, während er über das Multipack gleichzeitig den Individualschutzschirm auf Automatik schaltete, so daß er sich bei einem Feuerangriff selbständig aktivieren würde. Dann ließ er das Multipack achtlos von seiner Seite baumeln und zog den Molekülbrenner, fuhr ihn zu voller Armeslänge aus. Sein Glühen und leichtes Vibrieren verlieh Cugarittmo ein zusätzliches Gefühl von Stärke.
    Die Ionen-Aura des Blauen wurde stärker, je näher er den Ruinen kam. Sie signalisierte ihm eine Vielfalt verschiedener Emotionen, ein Gemisch aus Angst und Verzweiflung und einem starken Überlebenswillen. Diese wie süßliche, betäubende Mischung war unverkennbar. Er empfand sie als ekelerregend. „So stark kann dein Wille gar nicht sein, Slatty, daß ich dich nicht kriege", sagte Cugarittmo zu sich selbst.
    Er hielt weiter auf die Ruinen zu, beschleunigte den Schritt etwas. Er spürte, wie sein Pux ihn auflud, die elektrische Spannung seines Körpers erhöhte und ihn allmählich in Kampfstimmung versetzte. Das Puxtor-Organ war nämlich nicht nur ein sensibler Ortungssinn, sondern auch so etwas wie eine

Weitere Kostenlose Bücher