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2006 - Cugarittmos Gesichter

Titel: 2006 - Cugarittmos Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Bedeutung ist", behauptete Myrkeetme. „Das hat sich gerade erst ergeben, den Slattys war das bis jetzt selbst noch nicht bewußt. Aber nun, da sie die Bedeutung des Copha-Oghan-Systems erkannt haben, werden sie ..."
    „Woher willst du das wissen, wenn du nicht in die Zukunft sehen kannst?" warf Cugarittmo ein. „Du stellst meine Freundschaft auf eine harte Probe, Cuga", sagte Myrkeetme tadelnd. „Aber ich will mal duldsam sein, Ich sagte bereits, daß der Zeitfaktor für mich unbedeutend ist. Kannst du das akzeptieren? Gut. Sehe es doch durch mein inneres Auge. So wie du den Ionen-Ausstoß eines Blauen registrierst, nehme ich die Ausstrahlungen der kosmischen Botenstoffe wahr ... Unterbrich mich jetzt nicht, Cuga, denn ich werde mich nicht wiederholen! Und diese kosmischen Botenstoffe, als Äquivalent zu deiner Ionen-Wahrnehmung, verraten mir, daß die Segafrender sich demnächst auf das Copha-Oghan-System konzentrieren werden."
    Der Vergleich mit der Ionen-Witterung hatte Cugarittmo beeindruckt. „Und was, wenn ich vor den Slattys im Copha-Oghan-System bin, Myr?"
    „Ich weiß nicht", gestand der blinde Seher. „Ich habe zeitlich gesehen nur ein paar Sekunden Vorsprung. Aber einen immensen Vorteil könntest du sicherlich für dich herausschlagen, wenn du der Galaktischen Krone zuvorkämst."
    Cugarittmo hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas von einem Copha-Oghan-System gehört.
    Es war ihm auch schleierhaft, woher Myrkeetme es kennen konnte, selbst wenn er das mit kosmischen Botenstoffen begründete. Doch nun informierte sich Cugarittmo und bekam ein paar spärliche Daten über den Doppelstern Copha-Oghan, der einen einzelnen Planeten besaß. Es war ein Irrläufer, der von Copha und Oghan eingefangen worden war und von diesen derart in die Mangel genommen wurde, daß er in näherer Zukunft platzen würde.
    Die Berechnungen ergaben, daß der Irrläufer nicht zufällig in den Bannkreis der beiden Sonnen geraten sein konnte. Also hatte irgend jemand da etwas manipuliert. Das gab für Cugarittmo den Ausschlag. Er wollte Myrkeetmes Ratschlag beherzigen und möglichst vor der Galaktischen Krone im Copha-Oghan-System sein.
    Cugarittmo schickte einen entsprechenden Bericht an das mundänische Oberkommando, dann flog er ohne Einsatzbefehl in den Südsektor von Segafrendo. Die Fernortung ergab, daß keinerlei feindliche Kräfte in diesem Sektor stationiert waren. Also flog er mit allen tausend Schiffen in die Schwerkraftfelder der beiden Sonnen ein und bezog Position. „Wenn deine kosmischen Botenstoffe dich genarrt haben, Myr", sagte Cugarittmo zu dem blinden Seher, „hast du deine letzte Vision gehabt. Wenn du dagegen recht behältst, könnte es auf dasselbe hinauslaufen. Aber ich könnte dir wenigstens gratulieren."
    Cugarittmo meinte das durchaus doppeldeutig: Wenn Myrkeetmes Vision eine Niete war, dann würde er ihm höchstpersönlich den Hals umdrehen, und zwar um 360 Grad. Dabei stellte er sich zum erstenmal die Frage, ob auch Seher ein Kampfgesicht besaßen. Ein interessanter Aspekt: Hatten sie, oder hatten sie nicht?
    Wenn aber Myrkeetme recht hatte, die Doppelsonne von den Slattys zum Aufmarschgebiet auserkoren worden war und sie ihre Kräfte nach hier verlagerten, würde das ihnen sowieso zum Verhängnis werden.
    Und dann tauchte die Galaktische Krone tatsächlich auf. Pulk um Pulk trafen ihre Raumschiffe aller Größenordnungen ein. Blütenschiffe und Blattschiffe. Zu Hunderten und zu Tausenden. So viele, daß sie kaum noch zu zählen waren. Und dann waren auf einmal auch einige Doppelkelche da.
    Cugarittmo hatte gerade noch Zeit, sie zählen zu lassen. Es handelte sich um insgesamt rund elftausend Einheiten der Galaktischen Krone. „Ich muß dir meine Hochachtung aussprechen, Myr", sagte Cugarittmo zu seinem blinden Seher. „Du hast die richtigen kosmischen Botenstoffe geschnuppert. Ich muß dir das jetzt sagen, weil ich später wohl nicht mehr in der Lage dazu sein werde."
    Es war eine aussichtslose Situation. Cugarittmos Flotte bestand aus zu vielen Schiffen, als daß sie die Phalanx der Galaktischen Krone übersehen könnte. Aber es waren zu wenige, um dieser Übermacht Paroli bieten zu können. Ein einziger Kriegsturm und überwiegend Leichter mit etlichen Flößen, deren Bewaffnung in keiner Raumschlacht den Ausschlag geben konnte. Doch war Cugarittmo entschlossen, das Beste aus der Situation zu machen.
    Natürlich wurde Cugarittmos Flotte schnell geortet. Die Slattys machten ihm

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