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2006 - Cugarittmos Gesichter

Titel: 2006 - Cugarittmos Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brauchte unter diesen Umständen nicht lange zu überlegen, was zu tun war. Er hatte nicht die Zeit zur Verfügung, um Verstärkung anzufordern und auf deren Eintreffen zu warten. Er hatte keine Wahl, als mit seiner kleinen Streitmacht selbst zu handeln. Und zwar rasch.
    Und wenn er überhaupt eine Chance haben wollte, hieß es, den Überraschungsmoment für sich zu nutzen und die Slattys kalt abzuschießen.
    Er ließ die Hyperraum-Etappe so bemessen, daß seine acht Leichter in unmittelbarer Nähe der Blütenschiffe materialisieren sollten und im ungebremsten Vorbeifliegen aus allen Rohren auf sie feuerten - auch aus den Mörsern und Katapulten. Thermo-, Impuls- und Desintegratorgeschütze sollten die Schutzschirme gewissermaßen aufweichen und durchlässig machen für die hyperenergetischen Ballungen der Mun-Katapulte und die Bomben der Mörser. Da Mörser und Katapulte eine relativ niedrige Taktfrequenz hatten, würde es innerhalb der zur Verfügung stehenden Zeit gerade möglich sein, jeweils höchstens zwei Ladungen ins Ziel zu bringen. Aber das mußte allemal reichen.
    Für die Mörser hatte Cugarittmo spezielle Munition ausgewählt, und zwar bakteriologische Bomben, die die Nervensysteme der Blauen angriffen, sie zuerst handlungs- und innerhalb kürzester Zeit nicht mehr lebensfähig machten. Damit beraubte er sich zwar der Möglichkeit, auch auf den Blütenschiffen ein Schlachtfest zu veranstalten, aber wichtiger war es, die Raumer auszuschalten.
    Die Vorbereitungen waren abgeschlossen, die acht Leichter starteten und tauchten bei Erreichen von fünfzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit in den Hyperraum ein. Der Wiederaustritt erfolgte fast augenblicklich. Ein Blütenschiff tauchte vor der CORROSO auf, wurde in einen Feuerball gehüllt, und dann war es auch schon wieder vorbei. Die CORROSO und die sieben anderen Leichter kehrten mit unverminderter Geschwindigkeit in einer weiten Schleife zum Einsatzort zurück.
    Und jetzt erst konnte man das Ergebnis dieses Blitzüberfalles erkennen. Alle vier Blütenschiffe hatten Treffer abbekommen. Die Hüllen waren an manchen Stelle aufgebrochen, weitere Explosionen erschütterten die Schiffe. Doch diese vergleichsweise kleinen Lecks und harmlosen Treffer konnten für diese großen Raumer mit ihrer ausgeklügelten Technik nicht das Ende bedeutet haben.
    Als Cugarittmo aber seinen Einheiten befahl, die Geschwindigkeit zu drosseln und sich den wracken Blütenschiffen vorsichtig zu nähern, wurde von diesen keine einzige Salve abgefeuert. Das ließ nur den Schluß zu, daß alle Mannschaften bis auf den letzten Blauen tot waren. „Jetzt ist Arnk-Ukonp reif zum Pflücken!" rief Cugarittmo seinen triumphierenden Leuten zu.
    Aber so einfach war das wiederum auch nicht, denn als auch die beiden Flöße im Orbit eingetroffen waren und diese die Landemanöver einleiten wollten, kam von der Planetenoberfläche starker Artillieriebeschuß. Drei Leichter bekamen Treffer ab, doch die waren relativ harmlos. Wichtiger war, daß die Bodengeschütze durch ihr Feuer ihre Positionen verrieten. Es handelte sich um insgesamt achtzehn Geschütztürme, die rund um einen Gebäudekomplex angeordnet waren, bei dem es sich nur um die Forschungsstation mit 5.000 Blauen handeln konnte.
    Das behagte Cugarittmo sehr, denn die Geschütze boten sich so als Ziele dar, bei deren Zerstörung kein Leben gefährdet wurde.
    Dann sprachen die Mörser der Leichter. Ein Geschützturm nach dem anderen wurde weggeblasen, und schon bald war alles Abwehrfeuer erloschen.
    Cugarittmo flog mit den Landetruppen zur Oberfläche von Arnk-Ukonp hinunter, doch dann überließ er seine Leute sich selbst. „Willst du dich denn nicht an diesem Schlachtfest beteiligen, Cuga?" fragte Argentutto verwundert. „Es soll euer Fest sein, ihr habt es euch verdient", sagte Cugarittmo mit großzügiger Geste und dachte dabei an Rezzaga. Er bezog an strategisch günstiger Stelle Position und beobachtete von diesem „Feldherrnhügel" mittels der verschiedenen Ortungsgeräte das Treiben seiner Leute.
    Es war eine Freude, ihnen bei ihrer Jagd zuzusehen, Cugarittmo bekam Lust, sich ihnen anzuschließen. Aber er hielt an sich und bewahrte sich ein fast teilnahmsloses Profangesicht, das keine Emotionen zeigte.
    Das war Selbstzucht! Das war Stärke!
    Aber dann geschah etwas, das ihn doch noch aus der Reserve lockte. Cugarittmo fand unter den toten und verwundeten Mundänen, die von den Medo-Robotern aus dem Kampfgebiet zu seinem

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