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2006 - Cugarittmos Gesichter

Titel: 2006 - Cugarittmos Gesichter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gigantische Energieball seine Aufmerksamkeit erregt hatte. Auf welche Weise die Energieballung die Faszination des blinden Sehers Oisherre geweckt hatte, war nicht überliefert worden. Myrkeetme schien es zu wissen, denn er sagte: „Es ist mir unverständlich, daß nicht schon lange vor Oisherre ein Seher auf Hesp Graken aufmerksam geworden war."
    Oisherre hatte damals herausgefunden, daß das Feuer von Hesp Graken eine unglaubliche Anomalie aufwies. Der blinde Seher entdeckte in der „Korona" von Hesp Graken ein energetisches Kugelfeld mit einem Durchmesser von 1.220 Kilometern, das völlig anders als die umliegenden Energiefelder geartet war. Dieses ließ sich, nachdem Oisherre es erst einmal entdeckt hatte, auch mit herkömmlichen Ortungsgeräten nachweisen.
    Nach langem Studium dieses Feldes, das in die astrophysikalisch schier unglaubliche Zone eingebettet war, behauptete Oisherre, daß es sich dabei um eine Art Schleuse handelte. Diese Schleuse bilde den Durchlaß in einen Tunnel, der eine Verbindung in das unzugängliche Innere des Feuers von Hesp Graken darstelle. Und dort, so behauptete damals Oisherre, befinde sich eine Bastion der ESTARTU.
    Diese Behauptung Oisherres ließ sich wissenschaftlich nicht belegen; keiner, der nicht selbst ein Seher war, konnte diese Aussagen nachvollziehen. Darum entschloß sich die damalige Flottenführung, nur einige Raumschiffe zur Beobachtung an dieser ominösen Schleuse im Feuer von Hesp Graken zu stationieren.
    Oisherres angezweifelte Aussagen bestätigten sich im Laufe der Zeit jedoch durch die Tatsache, daß immer wieder Raumschiffe nach Hesp Graken flogen, darin verschwanden und irgendwann auch wieder daraus hervorkamen.
    Es mußte diese Festung im Innern des Feuers von Hesp Graken also tatsächlich geben.
    Das war die Geburtsstunde der Wachflotte von Hesp Graken, die in den Anfängen immer wieder in Kämpfe mit den Flotten der Galaktischen Krone verwickelt wurde, die Hesp Graken zurückerobern wollten. Die Wachflotte mußte gelegentlich aufgestockt werden, bis sie den aktuellen Stand von 8.000 Einheiten erreichte. Einige Male war es in der Vergangenheit der Krone sogar gelungen, die Wachflotte zu zerschlagen und ihre eigenen Einheiten am Feuer von Hesp Graken zu stationieren.
    Aber die Mundänen, die nun endgültig die Bedeutung dieses kosmischen Phänomens erkannt hatten, eroberten es immer wieder zurück. Nun war es bereits seit langer Zeit wieder fest in ihrer Hand, und sie hatten ihre Position bis in die Gegenwart erfolgreich verteidigt.
    Doch so heiß umkämpft Hesp Graken in den Anfängen gewesen war, so ruhig war es darum in den letzten Jahrzehnten geworden. Zwar versuchten immer wieder Einheiten der Galaktischen Krone zu der Schleuse in der „Korona" von Hesp Graken vorzustoßen, doch das waren Einzelfälle. Die großen Schlachten blieben aus. Und so gewann Hesp Graken den Ruf eines Ortes für Verdammte.
    Dies auch deshalb, weil es den Mundänen nicht möglich war, durch die Schleuse ins Innere von Hesp Graken vorzudringen und den Stützpunkt zu erreichen. Dies war von Anfang an immer wieder versucht und mit einer Verlustquote von 100 Prozent bezahlt worden.
    Es gelang den mundänischen Einheiten zwar, in die Schleuse einzufliegen. Doch schon Sekunden nach dem Eintauchen wurden sie als bis zur Unkenntlichkeit deformierte Wracks wieder ausgespuckt. Da gab es für die mundänischen Krieger kein Durchkommen, und darum wußten sie nicht, was exakt sich im Zentrum von Hesp Graken befand.
    Myrkeetme konnte es Cugarittmo auch nicht verraten. Der blinde Seher kreuzte oft tagelang mit kleinen Beibooten vor der nur schwer zu ortenden Energiekugel, die die Schleuse markierte, um sie mit seinem „inneren Auge" zu erforschen. Aber wann immer Cugarittmo ihn aufsuchte und ihn nach dem Ergebnis seiner Beobachtungen fragte, antwortete ihm Myrkeetme mit philosophischen und pseudokosmologischen Phrasen. „Was nach außen hin unbegehbar und lebensfeindlich erscheint, birgt in seinem Innern einen vielfältigen Hort des Lebens", sagte er beispielsweise. „Dort verbergen sich unglaubliche Wunder, wie sie noch kein Seher wie ich erblickt hat, sondern nur erahnen kann. Dies muß der Sitz der ESTARTU sein, aber ESTARTU lebt dort nicht mehr. Sie ist vor langer Zeit gegangen, vielleicht wird es einem unserer Krieger vergönnt sein, sie zu finden ..."
    Sachliche Angaben waren dagegen von Myrkeetme nicht zu hören zu bekommen. Wie lang war der Tunnel? Welche Gefahren barg er, die den

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