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2007 - Die Schatztaucher

Titel: 2007 - Die Schatztaucher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eigentlich hier an Bord?"
    „Ich kann es dir gern mal zeigen", knurrte Necker. „Allerdings habe ich nur ein Tandembrett. Ich stehe hinter dir und werde dich gut festhalten müssen."
    Plötzlich lächelte Darla Markus. „Wer weiß", sagte sie, „vielleicht würde mir das sogar Spaß machen."
     
    2.
     
    Der Feigling
     
    Einige Seg früher Imatiorn war ein widerwärtiger Feigling.
    Lereffe hatte noch nie sein Kampfgesicht gesehen.
    Keiner hatte je sein Kampfgesicht gesehen.
    Aber Imatiorn hatte andere Qualitäten, mußte andere Qualitäten haben, denn er hatte es immerhin bis zu ihrem Stellvertreter gebracht. Manchmal fragte sie sich, ob er es auch auf ihren Posten abgesehen hatte. Auch wenn er es nie auf einen offenen Zweikampf ankommen lassen würde - seine Charaktereigenschaften ließen ihn zu einer nicht zu unterschätzenden Gefahr werden.
    Imatiorn war ein Emporkömmling. Ein Technokrat. Sein Wesen zeichnete eine leidenschaftslose Logik aus. Er hatte kein Gefühl für den Kampf, das Sterben seiner Opfer machte ihm keine Freude.
    Und er mußte irgendwo an hoher oder höchster Stelle Freunde haben, denen an diesen Eigenschaften lag und die sie sogar für wertvoll hielten, so unvorstellbar es auch sein mochte. Sonst hätte er es nicht so weit gebracht.
    Bei den S-Zentranten, was verabscheute sie ihn! Er war der Ausbund an allem, dem ihre Verachtung galt.
    Doch sie mußte endlich aufhören, sich etwas vorzumachen. Sie mußte sich nicht fragen, ob er es auf ihren Posten abgesehen hatte. Sie mußte davon ausgehen.
    Und das schlimmste war: Wenn er so weitermachte, würde er ihn auch bald bekommen.
    Den Posten als Verbandskommandeur der Mundänen. Acht Kriegsleichter und ein Kriegsturm - ihr Flaggschiff - unterstanden ihrem Kommando. Eigentlich gehörten sie zur Wachflotte von Hesp Graken, doch Lereffe hatte das Glück gehabt, zum Patrouillendienst eingeteilt zu werden.
    Hesp Graken war zwar eine astronomisch schier unglaublich scheinende Zone, in der ständig Energien frei wurden, wie man sie sonst nur bei der Explosion einer Supernova vorfand. Doch was Kampfhandlungen betraf, war Hesp Graken so gut wie tot. Was sich in diesem unerklärlichen energetischen Gebilde befand, kam nicht heraus, und sie kamen nicht hinein. Gegner, Gefechte, Ruhm, Ehre - das alles blieb ihnen verwehrt.
    Auf dem Patrouillenflug konnte sie wenigstens versuchen, in diesem eigentlich als unterworfen geltenden Sektor von Segafrendo die letzten Widerstandsnester der Rebellen gegen die mundänische Besatzungsmacht auszuheben. So sie denn welche fanden. Mundänen gingen sorgfältig und gründlich vor. Und die Mun-Krieger, die diesen Bereich gesäubert hatten, schienen besonders gute Puxtor-Organe gehabt zu haben. Bislang waren sie noch nicht auf Widerstand gestoßen. „Verbandskommandeurin", riß ausgerechnet Imatiorn sie aus ihren Gedanken, „eine dringende Nachricht von der Hesp-Graken-Flotte."
    „Durchstellen", sagte sie. Ihre Dialoge mit Imatiorn hielt sie so knapp wie nur eben möglich. Sie wollte sich nicht die Blöße geben, sich von seinem glatten, lächelnden Gesicht zu unbedachten Provokationen hinreißen zu lassen.
    Ein ihr unbekannter Mun-Heerführer - er konnte erst nach Antritt ihrer Mission nach Hesp Graken versetzt worden sein - sagte ohne Begrüßung oder Einleitung, was er mitzuteilen hatte. Lereffe war klar, daß seine kurze Mitteilung in der ganzen Galaxis übertragen wurde. „In Segafrendo ist ein hantelförmiges Raumschiff von acht Kilometern Länge aufgetaucht. Wir sind überzeugt davon, daß es gegen die Macht der Mundänen kämpfen wird. Der S-Zentrant KOMOKO hat für den Abschuß oder die Aufbringung dieses Schiffes die Beförderung um drei Ränge, mindestens jedoch zum Mun-Heerführer vierter Stufe, und die Versetzung zum S-Zentranten in Aussicht gestellt."
    Der Heerführer unterbrach abrupt die Verbindung.
    Beschwörende Parolen waren überflüssig. Diese Erklärung war Ansporn genug für jeden Mundänen.
    Die Versetzung zum S-Zentranten! dachte Lereffe. Niemand wußte es, doch ihr Traum war, einmal auf einem S-Zentranten Dienst zu tun.
    Nein, korrigierte sie sich sofort. Jeder wußte es. Denn dies war ihrer aller geheimer Traum. Der eines jeden Mundänen.
    Imatiorn betrachtete sie. Sein Gesicht wirkte glatt, unbeteiligt, fast schon unnatürlich friedlich.
    Doch Lereffe wußte, welche Gedanken er hinter seiner Stirn hegte. Das Lächeln um seinen Mund wirkte eine Spur zu sanft, und in den Augen flackerten, wie bei

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