2009 - Der V-Inspekteur
kompliziertes Unterfangen. Eine kleine Fehlsteuerung konnte schon genügen, eine Katastrophe auszulösen. Die arkonidischen Spezialisten erwiesen sich jedoch auch hier als Könner auf ihrem Gebiet. Sie schaff ten es, den Paratronschirm so auszusteuern, daß ein optimaler Schutz für die WAYLON JAVIER und ihre Insassen erreicht wurde und zugleich ein Angriff von außen ausgeschlossen werden konnte. „Wir haben die erste Phase unseres Auftrags erfolgreich abgeschlossen. Erinnern wir uns daran, daß er von unseren Experten auf Arkon zunächst als unmöglich eingestuft worden ist", sagte Sebustian Krovan mit unverhohlenem Triumph. „Wir haben einen Kugelraumer der WÄCHTER-Klasse erobert. Wir werden ihn auch nach Arkon bringen. Und das sehr bald!"
Ursprünglich war geplant gewesen, einen fertigen WÄCHTER-Raumer zu kapern und zu entführen, doch diese Idee hatte man bereits nach kurzer Überlegung wegen zu geringer Erfolgsaussichten wieder fallenlassen, Danach war der Einsatz auf der Luna-Werft angedacht und der Plan ausgearbeitet worden. Der Hauptgrund war, daß auf der Werft noch keine, eingespielten Besatzungen an Bord und die Sicherheitssysteme größtenteils noch nichthochgefahren waren.
Für die Kaperung galt es in erster Linie, die Sicherheitseinrichtungen der Werft zu überwinden, was sich bereits als schwierig genug erwiesen hatte. Auf dem Vorweg hatten die arkonidischen Celistas die gesamte Infrastruktur ihres Geheimdienstes genutzt, um sich die nötigen Informationen zu beschaff en. Trotz größter Mühen war es jedoch nicht gelungen, an die Konstruktionsunterlagen für die Aagenfelt-Barriere heranzukommen.
Immerhin hatte Sebustian Krovan Zugang zu Informationen über die Spezialwerft AGX bekommen, in der die Endmontage der WÄCHTER stattfand.
Einige der Celistas befaßten sich mit dem noch nicht voll programmierten Syntron des Raumers.
Sie nahmen ihn in Betrieb und speisten die für die Aktion erforderlichen Daten ein. Kurz darauf standen dem Einsatzkommando alle wichtigen Funktionen des Raumschiffs zur Verfügung.
Aus verschiedenen Teilen der WAYLON JAVIER liefen Meldungen ein, mit denen die Agenten bestätigten, daß es ihnen gelungen war, einige der Schlüsselpositionen einzunehmen und zu besetzen. Es waren zuwenig, denn 81 Celistas fehlten noch. Sie befanden sich aus bisher ungeklärten Gründen noch immer in den beiden geschlossenen Containern, Sebustian Krovan gab den Befehl, die Behälter unverzüglich zu öffnen und das Schicksal der Männer und Frauen zu klären.
Zwei Arkoniden führten einen terranischen Techniker in die Zentrale. Sie wollten mit ihm einige Detailfragen klären. Er weigerte sich. „Wozu sollte ich das tun?" fragte er ohne das geringste Anzeichen von Furcht. „Ihr könnt die Werft nicht mit dem Raumer verlassen. Und selbst wenn ihr es könntet - glaubt ihr wirklich, damit könnt ihr von Luna oder aus dem Solsystem verschwinden? Das ist doch Blödsinn!"
„Aber das haben wir gar nicht vor", antwortete Sebustian Krovan mit einem hochmütigen Lächeln auf den Lippen. „Jedenfalls nicht so, wie du dir das in deinem primitiven Gehirn vorstellst. Unsere Strategie ist etwas subtiler. Und jetzt ran an die Arbeit!"
Als der Techniker sich erneut weigerte, preßte ihm einer der Arkoniden ein Medikament unter die Haut und brach auf diese Weise seinen Willen. Daß der Terraner danach nur noch beschränkt einsatzfähig war, interessierte nicht. Das Einsatzkommando konnte aus dem vollen schöpfen.
Welche Rolle sollte unter diesen Umständen schon ein einzelner Techniker spielen?
Jetzt brauchte der Cel´Athor nur wenige Minuten, um festzustellen, daß die WAYLON JAVIER startbereit und mit den wichtigsten Einrichtungen ausgestattet war, Er versuchte tatsächlich nicht, mit dem WÄCHTER-Raumer zu starten und die Luna-Werft hinter sich zu lassen. Noch nicht.
Kaum hatte Perry Rhodan mit Blo Rakane den Transmitter im TLD-Tower verlassen, als sich über seinem Handgelenk ein blitzendes und pulsierendes Holo aufbaute. Der Terranische Resident reagierte sofort. Er schaltete den Syntron an seinem Arm an. „In der Luna-Werft wurde Alarm ausgelöst", teilte ihm sein Büro mit. „Es sieht nach einem Angriff aus. Nähere Einzelheiten sind noch nicht bekannt."
„Ich komme", sagte Rhodan. Bedauernd wandte er sich an den weißen Haluter, den er unter diesen Umständen nicht länger begleiten konnte. Er sorgte dafür, daß Blo Rakane. von einem der Wissenschaftler übernommen wurde, die sich um
Weitere Kostenlose Bücher