2009 - Der V-Inspekteur
Eizo Vikaryo zu verdanken. Er hat als V-Inspekteur auf der Luna-Werft gearbeitet."
„Ich will den Mann sprechen", kündigte Rhodan an. „Richte ihm aus, daß ich ihn in der Solaren Residenz erwarte!"
Als Perry Rhodan die eilig anberaumte Pressekonferenz verließ, auf der er das glückliche Ende der Geiselnahme verkündet hatte, meldete ihm seine Mitarbeiterin Ankett Ashkoa, daß der V-Inspekteur von der Luna-Werft eingetroffen war und auf ihn wartete. „Er ist in Begleitung der Mediatorin Nehle Asky gekommen", berichtete sie. „Er sagt, daß sie nicht weniger zur Befreiung der WAYLON JAVIER beigetragen hat als er. Ach, und dann ist da noch ein Gratwar-SIER dabei, ein Roboter. Es scheint der Spleen Eizo Vikaryos zu sein, ihn auf der Schulter herumzutragen."
„Ich rede gleich mit ihnen", bestätigte Rhodan. Während sie zu seinem Büro eilten, versah er einige dienstliche Hologramme, die sie ihm reichte, mit seinem syntronischen Siegel. „Du hast die Rolle der Arkoniden bei dieser Geschichte sehr zurückhaltend beurteilt", konstatierte sie. „Es ist nicht nötig, die Dinge eskalieren zu lassen", betonte er. „Vorläufig bleibt abzuwarten, wie die Aktion der Arkoniden zu beurteilen ist. Sie ist fraglos eine Provokation, und ganz sicher ist sie im Rahmen weiterer Ereignisse zu sehen. Es könnte ein Fehler sein, allzu heftig zu reagieren, Möglicherweise ist es genau das, was die Arkoniden mit diesem Schachzug beabsichtigt haben. Sie werden ihre Antwort bekommen, aber sie wird so ausfallen, daß wir den Lauf der Entwicklung bestimmen und nicht sie!"
Rhodan betrat sein Büro allein, und gleich darauf sah er sich Eizo Vikaryo und Nehle Asky gegenüber. Auf der Schulter des V-Inspekteurs saß Gratwar-SIER in seinem Sessel.
Rhodan begrüßte seine Besucher und ließ sich schildern, was im einzelnen geschehen war. Eizo Vikaryo hielt sich nicht lange bei den Arkoniden und der Befreiung der WAYLON JAVIER auf. „Das alles spielt für mich keine so große Rolle", behauptete er zur Überraschung Rhodans. „Sehr viel gravierender ist, daß ich Mängel und Abweichungen von den Bauplänen auf dem WÄCHTER-Raumer feststellen mußte, die ich auf keinen Fall. so hinnehmen kann. Ich muß davon ausgehen, daß die WAYLON JAVIER kein Einzelfall ist."
„Die anderen Raumschiffe der WÄCHTER-Klasse wurden von den V-Inspekteuren ohne Mängelrügen abgenommen."
„Ich kann nicht ausschließen, daß danach noch Änderungen vorgenommen worden sind. Dabei bleibt mir keine andere Möglichkeit. Wenn die skandalösen Mißstände in der Nahrungsmittelversorgung nicht augenblicklich beseitigt werden, sehe ich mich gezwungen, die gesamte Flotte der WÄCHTER-Raumer zu kontrollieren und nötigenfalls unverzüglich aus dem Verkehr zu ziehen."
Der Terranische Resident blickte ihn verblüfft an. Mit allem hatte er gerechnet, nur nicht damit, daß ihm der V-Inspekteur ausgerechnet in dieser Situation mit einer Mängelbeschwerde und einer damit gekoppelten Drohung kommen würde.
Dennoch ließ er sich nicht aus der Fassung bringen, sondern forderte den V-Inspekteur auf, ihm die erwähnten Mißstände im einzelnen zu schildern. Er lehnte sich in seinem Sessel zurück und hörte zu.
Je länger Eizo Vikaryo sprach, desto kleinlicher kamen ihm die Mängelrügen vor. Zugleich erkannte er, daß er mit einem Mann wie ihm nicht diskutieren konnte. Der V-Inspekteur würde nie und nimmer einsehen, daß eine Abweichung von den Bauplänen zum Vorteil für die Besatzung sein konnte. „Du hast vollkommen recht", sagte Rhodan, als habe er vor, dem Inspekteur in allen Belangen zuzustimmen. „Die WÄCHTER-Flotte sollte unter diesen Umständen stillgelegt werden. Allerdings ist zu bedenken, mit welch immensen Kosten eine solche Maßnahme verbunden wäre und wie stark wir unsere Defensive schwächen würden - und das ausgerechnet in einer Situation, in der die Arkoniden in die Offensive gegen uns übergehen."
„Das ist schon richtig", antwortete Eizo Vikaryo. „Doch für die Kosten bin nicht ich verantwortlich, sondern diejenigen sind es, die die Bestimmungen, Verträge und Vorschriften nicht eingehalten haben."
„Ich bin sicher, daß man nur an die Vorteile für die Besatzungen gedacht hat." Rhodan warf der Mediatorin einen hilfesuchend en Blick zu, denn er fürchtete, daß Eizo Vikaryo sich an seinen Paragraphen festbeißen würde. „Um dir jedoch entgegenzukommen, schlage ich vor, den Besatzungen einen symbolischen Aufschlag zu ihrem Sold zu zahlen
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