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2009 - komplett

2009 - komplett

Titel: 2009 - komplett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: 3 Romane
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unheimlich, das hohle Klappern ihrer Schuhe auf dem Steinboden zu hören, während sie auf die Treppe zuging, die sie zurück zu ihrem Schlafgemach führte.
    In diesem Augenblick trat Clement vor sie und versperrte ihr den Weg.
    „Ich grüße dich, Olivia. Da du Stephen doch unbedingt haben willst, ist es wohl nur recht und billig, dich mit uns nach Hause zu nehmen. Immerhin habe ich noch eine Schuld mit dir zu begleichen.“
    Die Augen auf sein hämisch grinsendes Gesicht gerichtet, stand Olivia einen Augenblick lang sprachlos und wie erstarrt da. Eine heiße Welle der Wut stieg in ihr auf und erfasste ihr Herz.
    „Was hast du mit Stephen gemacht? Wo ist er – ich will ihn zurück. Jetzt!“ Mit einem leisen Knurren schlug sie mit den krallenartig ausgestreckten Fingern nach seinem Gesicht und ließ vier tiefrote Kratzer auf seiner Wange zurück. Clement stieß ein Grunzen aus und warf den Kopf zurück, während Olivia um Hilfe schrie.
    „Sei still, du verdammtes Weib!“ Wütend griff er nach ihr. Seine langen Finger legten sich um ihre Kehle, stahlen ihr den Atem, bis sie kraftlos in seine Arme sank.
    Trotzdem versuchte sie verzweifelt, seinen tödlichen Griff aufzubrechen.
    „Du möchtest ihn sehen?“, zischte Clement. „Das sollst du, das schwöre ich dir.“
    „Mylord“, erklang jetzt eine fremde Stimme. Zu ihrer Linken sah Olivia einen Soldaten kommen. Er trug Stephen auf dem Arm. Das Gesicht des Babys war rot und fleckig, und seine Unterlippe zitterte noch. „Er schreit zu viel, Mylord.“
    „Bring den Teufel zurück, du Dummkopf.“
    „Sein Gebrüll wird unsere Verfolger aufmerksam machen“, protestierte der Mann.
    „Die sind alle fort. Ich habe jetzt das Mädchen, und wir können uns davonmachen.
    Steig auf.“
    Olivia überlegte rasch und versuchte einen Vorteil auszuhandeln. „Du brauchst Gean“, brachte sie mühsam heraus. „Die Amme.“
    Clement verzog die Lippen. „Nein, die brauchen wir nicht.“
    Und da wusste Olivia, dass sie und Stephen die Reise zurück zu Clements Burg niemals überleben würden.
    Sechs Männer, einschließlich dem Soldaten, der Stephen hielt, warteten auf Olivia und Clement. Das Baby brüllte jetzt aus Leibeskräften, und der Mann versuchte verzweifelt, die Schreie mit seinem Mantel zu ersticken. Olivia hatte entsetzliche Angst, der gefühllose Soldat könnte das Kind ersticken. „Lasst mich ihn halten“, flehte sie. „Ich kann ihn beruhigen.“
    Clement dachte einen Moment nach und nickte dann dem Mann zu, der das Baby schnell an Olivia weiterreichte. Als das Kind entdeckte, dass es sich in vertrauten Armen befand, hörte es dankbar auf zu schreien, auch wenn Olivia wenig Hoffnung hatte, dass er lange ruhig bleiben würde.
    Clement packte sie am Kragen ihres Kleides und riss sie zu sich herum, sodass sie ihn ansehen musste. „Halte ihn ruhig“, sagte er mit gefährlich leiser Stimme. „Und solltest du mich irgendwie hintergehen, werde ich euch beide auf der Stelle erschlagen. Es wäre schwieriger, zwei Leichen zu transportieren, besonders bei diesem verdammten Schnee, aber ich werde tun, was ich tun muss.“
    Sie schluckte. Stephen wurde bereits wieder unzufrieden, gab Laute von sich und wand sich in ihren Armen. Er war hungrig und fühlte sich offenbar unwohl in seinen schmutzigen Windeln. „Wieso machst du dir überhaupt die Mühe, uns mitzunehmen?“, fragte sie mit einem Anflug von Herausforderung.
    „Dummes Mädchen. Fände man eure Leichen hier, würde man das Verbrechen bis zu meinem Tor zurückverfolgen können. Wenn ihr aber mit Steinen beschwert auf dem Grund des Flusses ruht und ich und meine Männer sicher wieder zu Hause sind, wer wird es da wagen, mich anzuklagen, wenn man dich als vermisst meldet? Vergiss nicht, dass der König und ich gemeinsam auf dem Kreuzzug waren.“
    Zu Olivias Entsetzen schien der Plan durchdacht zu sein. Als könnte er ihre Gedanken lesen, lächelte Clement. Es stimmte ihn zufrieden, dass er ihren schwachen Protest so leicht abgewehrt hatte.
    Olivia wusste, dass Will inzwischen schon Meilen von ihr entfernt war. Jetzt lag es allein in ihrer Hand, ob sie überleben würden.
    Der Mann, auf dessen Pferd sie saß, war ein recht junger Bursche mit dünnem Bart und Schnurrbart und hohlen Wangen. Er sah alles andere als mitfühlend aus, doch Olivia versuchte es trotzdem.
    „Eine edle Arbeit verrichtet Ihr da, sirrah. Tötet Kinder und Frauen.“ Die wiegende Gangart des Pferdes hatte Stephen eingelullt, und er schlief

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