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2.01 Donnerschlag

2.01 Donnerschlag

Titel: 2.01 Donnerschlag Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joachim Masannek
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Leuchten verblassen. Es kroch in die silberne Kugel hinein und nach einem kurzen Moment gleißte sie wieder leuchtend rot auf.
    „Donnerschlagrot!“
    Marlon riss seine Augen auf. Was sollten sie machen, wenn das jetzt passierte? Jetzt um halb drei in der Nacht und zu einer Zeit, in der man laut seinem Vater keine Probleme mehr löste? Da hörte er das Klopfen am Fensterglas.
    „Krumpelkrautrüben!“
    Er sprang aus dem Bett. So hatten sie sich doch früher geweckt. Und so hatte ihn Rocces Vater, der große Ribaldo, nachts im Pyjama zum alles entscheidenden Last-Minute-Schleimbeutelpendel-Clownsnasen-und-Schlappenparcours-Test abgeholt. Und die, die jetzt klopfte – dafür legte Marlon seine Beine ins Feuer –, musste Vanessa sein. Vanessa war da, um ihn zu holen. Ihn und die anderen. Damit sie mich, Nerv, zusammen befreiten. So wie sie Maxi vor drei Jahren befreit hatten. Erinnert ihr euch? Es war vor dem Spiel gegen den Dicken Michi gewesen, als alles begann … „Vanessa!“, rief Marlon.
    Er rannte zum Fenster und riss es weit auf.
    „Das ist gut, dass du kommst. Das ist …!“
    Marlon erstarrte und starrte sie an und sie sagte:
    „Hi! Ich wollt dich nicht stören, aber hast du mal Zeit?“ Sie rümpfte die Nase zu einem gerissenen Lächeln. „Ein ganz kleines bisschen, ein Minimy Zeit.“
    „Nein!“, zischte Marlon. Er packte den Fensterflügel und wollte ihn schließen. Doch sein Arm war gelähmt.
    „Nein?“, fragte April verwundert enttäuscht. „Oder doch?“
    Sie schenkte ihm ein Lächeln, das in ihren Augen begann und danach ihr schönes Gesicht erhellte. Das Gesicht mit den glitzernden Perlentattoos.
    „Okay!“, grinste sie. „Ich fass mich auch kurz. Ich wollt dich nur fragen, ob du eigentlich weißt, was die alten Kumpel so machen. Fabi, zum Beispiel?“
    „Fabi ist weggezogen!“, fiel ihr Marlon ins Wort. „Er wohnt nicht mehr hier.“
    „Ja, ja ich weiß, er wohnt jetzt in Hamm. Aber wusstest du auch, dass er bei den Biestern spielt?“
    „Nein“, sagte Marlon kurz und erschrocken.
    „Das hab ich vermutet“, nickte April mitfühlend. „Und dann weiß du auch nicht, was dein bester Freund macht? Wie hieß der noch mal? Rocce? Rocce, der Zauberer? Ja, ich hab es gewusst, denn so nennt er sich immer noch.“
    „Wie bitte? Was?“ Marlon flüsterte nur. Ihm wurde schwindelig.
     „Ja, auch Rocce, der Zauberer, ist stiften gegangen. Zusammen mit Annika. Sie spielen jetzt bei den Drachen und Jaguaren, und die leben gar nicht so weit von euch weg.“
    Marlon stützte sich auf das Fensterbrett. „Das glaube ich nicht.“
    „Natürlich, natürlich. Ich verstehe dich Marlon. Das ist wirklich nicht leicht.“ April seufzte und stöhnte. „Aber dann glaubst du auch nicht, was euer kleiner Joschka so macht. Dass er so heimlich trainiert, dass selbst sein Bruder Juli nicht weiß, dass er einer der Sieben ist? Der Fantastischen Sieben ? Und willst du noch wissen, wo Deniz jetzt spielt? Deniz, die Lokomotive, oder Felix, der Wirbelwind? Ja, der spielt auch in der Liga der Besten. Oder der andere, wie heißt der noch mal? Der mit der Sonne tanzt?“
    „Das reicht!“, stöhnte Marlon. „Hör bitte auf.“
    „Okay, wie du willst!“ April zuckte die Achseln. „Es ist sowieso keiner mehr übrig geblieben. Außer denen, die zu dumm sind, um die Wahrheit zu sehen.“
    Sie sprang vom Ast auf das Fensterbrett und ging vor ihm in die Hocke. „Marlon, die Ratten, die klug sind, verlassen das sinkende Schiff.“ Sie schaute ihn an und lächelte freundlich.
    „Was willst du von mir?“ Marlons Stimme war heiser und brüchig und …
    „Oh!“, raunte April. „Das ist doch ganz einfach. Ich wünsch mir, dass du bei den Wölfen spielst. Weißt du, ich hab dich gesehen.“ Sie hob ihre Hand und berührte sanft seine Wange. „Ich hab dich gesehen und ich hab es gefühlt. Verstehst du das nicht?“ Sie schaute ihn an und wollte ihn küssen.
    „Und was ist mit den anderen?“, fragte Marlon verwirrt.
    „Sie sind nichts ohne dich. Du bist ihr Herz. Du bist ihre Seele.“
    Er spürte, wie sie seine Lippen berührte. Zuerst mit den Fingern und dann mit dem Mund.
    „Selbst Vanessa ist ohne dich nur halb so viel wert.“
    Er sah ihre Augen und das Lächeln darin.
    „Ja“, nickte er. „Das stimmt. Du hast recht.“

    Er genoss ihren Kuss. Er war hilflos und schwach. Er fühlte sich plötzlich von allen Wilden Kerlen betrogen.
    „Und dasselbe gilt auch für die anderen Kerle. Sie haben nur so

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