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2012 - Die Neue USO

Titel: 2012 - Die Neue USO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Daraufhin brach der junge Mann innerlich zusammen. Erstmals begann er, völlig eigenständig zu überlegen.
    Als Syntron-Statistiker und Diplomat verrichtete Yart Fulgen unauffällig und scheinbar linientreu seinen Dienst auf Stiftermann III. Tatsächlich war er jedoch wohl der einzige Systemerzogene dieser Welt, der aus dem Mund eines anderen jemals Begriffe wie „Recht auf Selbstbestimmung" oder „Unantastbarkeit der persönlichen Freiheit" vernommen hatte.
    Er brauchte lange, um zu begreifen, was damit gemeint war. Fulgens Informant bezeichnete das, was das System unter „richtungweisender Belehrung" verstand, als Völkermord; „sanfte Belehrungen" waren identisch mit Verbannung und dem Absprechen der Daseins-Ermächtigung.
    Was aus seinen Eltern geworden war, erfuhr er nie.
    Ende Februar 1144 NGZ wurde dem Neunundzwanzigjährigen erstmals klar, daß er durch die Anhörung und Befolgung „verwerflicher Theorien" zu dem geworden war, was ihm sein Informant schon auf dem Strafplaneten Daormeyn prophezeit hatte - zu einem Agenten der Untergrundorganisation Widder. Sieben Jahre lang war er ein sogenannter Schläfer; ein äußerlich untadeliger Diener des Systems, der nichts anderes zu tun hatte, als Augen und Ohren offenzuhalten.
    Der 27. Februar 1144 NGZ war der Tag der Wende; Yart Fulgen verließ Stiftermann III, und es war nur eine Frage der Zeit, bis er den geheimnisvollen Anführer der Widder persönlich traf. Romulus war niemand anders als Homer Gershwin Adams, vormals Chef der Kosmischen Hanse und Träger eines Zellaktivators!
    Nach Monos' Sturz wurde Fulgen wie zahllose andere Widder zunächst vergessen. Niemand dankte ihm, niemand ermöglichte ihm einen guten Start in ein normales Dasein. Leute, die keine Ahnung von seinem Werdegang hatten, kamen, um über ihn zu bestimmen. Sie waren ihm ausnahmslos unterlegen, aber um das klarzustellen, fehlte Yart Fulgen einfach der Mut.
    Man belächelte den schlechtbezahlten Syntroniker und ignorierte seine Ideen. Es gelang ihm nicht, sie den richtigen Leuten zu unterbreiten. Yart Fulgen besaß keine Ellenbogen, und so wurde das friedfertige Naturell des Plophosers ausgenutzt.
    Er zählte zu den vielen Fachwissenschaftlern, die von der Kosmischen Hanse unter Vertrag genommen wurden. Für viele bedeutete es die Rettung aus einem tristen Dasein. Fulgen galt als brauchbarer Syntroniker, seine analytischen Fähigkeiten blieben jedoch unbeachtet. Man vergaß auch rasch, was er im cantarischen Amt für galaxisumspannende Statistik für die unterjochten Intelligenzen der Milchstraße geleistet hatte.
    Das alles änderte sich erst, als Atlan ihn in seine Dienste nahm: Am 4. April 1171 erreichte Yart Fulgen Arkon I; er erhielt die arkonidische Staatsbürgerschaft. Für Atlan arbeitete er in der Eliteeinheit des Imperialen Territorialschutz-Kommandos - schließlich wurde er sogar der Sicherheitschef der Gruppe arkonidischer Forscher für Innovation und Fortschritt, der GAFIF, und Fulgen baute die Sicherheitsabteilung auf, das Antiterror-Kommando. Eine Aufgabe, die er für Jahrzehnte perfekt ausfüllte.
    Am l. Juni 1223 NGZ wurde Theta von Ariga, seit 1215 NGZ Präsidentin des Neuen oder II.
    Arkonidischen Imperiums in Nachfolge des besonnenen, wenn auch profillosen Halifer von Polat zur ersten Imperatrice von Arkon ernannt. Genaugenommen war es eine Reaktion auf die Wahl des Plophosers Buddcio Grigor zum Ersten Terraner, der als politischer Falke ein Verfechter militärischer Stärke war.
    Weil sie fortan mit imperialer Machtbefugnis an der Spitze des Kristallimperiums stand, nahm Yart Fulgen seinen Abschied und zog sich, 108 Jahre alt und mit einer großzügigen Pension ausgestattet, ins Privatleben zurück...
    Bis Atlan dann parallel zum Camelot-Projekt der Unsterblichen die IPRASA ins Spiel brachte ..., dachte Yart und riß sich aus den Erinnerungen. Konzentriert ging er die zusammengestellten Daten durch, korrigierte sie an einigen Stellen ein letztes Mal. „Es kann nicht oft genug darauf hingewiesen werden", murmelte er und überflog eine Textpassage, „daß die heutige Lage ihre Anfänge in der Monos-Diktatur und den sich unmittelbar daran anschließenden Weichenstellungen hat!" ... im Herbst 1147 bot Atlan den Arkoniden seine Hilfe an; nach anfänglicher Skepsis wurde schnell erkannt, wie wertvoll diese Hilfeleistung war: Seine Verbindungen zu Rhodan und den Widdern öffneten den Weg zu geheimen Schlüsselprogrammen, die bis dahin in den Syntronrechnern der

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