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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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kannst nicht gewinnen, Onkel.«
    »Es geht nicht darum zu gewinnen. Am Ende des fünften Zyklus geht es darum, dass der Mensch sein negatives Verhalten wandelt und endlich erkennt, dass wir alle Funken einer einzigen Kollektivseele sind. Die Liebe, Devlin, kann die dunkelsten Tiefen der Hölle in den strahlendsten Himmel verwandeln.«
     
    Geschaffen aus Energie, die bei der fast mit Lichtgeschwindigkeit stattfindenden Kollision von Materie frei gesetzt wurde, hatte das Monster in einer Paralleldimension immer weiter an Größe gewonnen. Es hatte sich vom Kern der Erde genährt und war über seinen Mutterleib hinausgewachsen, indem seine Gravitationskräfte eine Bresche schufen, durch die sie sich einen Weg in das physische Universum bahnten. Es hatte die Vulkanasche
in sich gesaugt und war dabei immer stabiler geworden. Endlich ließ es seine Jugend hinter sich und trat in das Reifestadium eines voll entwickelten Schwarzen Lochs, dessen unendliche Öffnung alles verschlang, was in die Nähe seines Ereignishorizonts kam, seien es nun halb gasförmige Schmutzpartikel oder Sternenlicht.
    Das Monster registriert die Gravitationskräfte der Erde. Zwar kann das Strangelet den massereichen Planeten nicht einfach aus seiner Umlaufbahn bewegen, doch es heftet sich an ihn wie ein Magnet, der von Stahl angezogen wird. Obwohl das Schwarze Loch kleiner ist als die Erde, entspricht seine Masse einem Dutzend Sonnenmassen. Im physischen Universum gelten einfache Regeln: Größe gehorcht Dichte, die Atomstruktur gehorcht der Schwerkraft.
    Das Monster wird den Planeten verschlingen und seine Stelle im Raum einnehmen. Im Laufe der Zeit wird es weiterwachsen und sich zum neuen Schwerkraftzentrum des Sonnensystems entwickeln. Schließlich wird es jeden Planeten, Asteroiden und Mond verschlingen, der in seinen Strudel gerät – und am Ende sogar die Sonne. Das Licht wird erlöschen.
    Doch das Monster nimmt das mondähnliche Objekt erst wahr, als dieses ohne jede Vorankündigung in seinen Schlund stürzt und detoniert. Wie Säure, die Fleisch zersetzt, brennt sich die Antimateriewelle aus dem Kraftwerk des Transportschiffs durch die Atomstruktur des Strangelets und zerreißt die rasende Woge des Gravitationsstrudels.
    Der Ereignishorizont rotiert nicht mehr. Das Auge der Bestie flattert und schließt sich.

    Es dauerte nur einen Augenblick, bis das Strangelet geboren war; jetzt dauert es nur einen Augenblick, bis es stirbt – es verschluckt sich an einem Happen Antimaterie.
     
    Mick drückt Dominiques Hand, als ein orangefarbener Blitzstrahl an der Balam vorbeischießt und im Schwarzen Loch verschwindet, als habe die Hand Gottes selbst ihn geschleudert.
    Für einen Sekundenbruchteil geschieht überhaupt nichts. Dann leuchtet ein weiches, weißes, ätherisches Licht lautlos im All auf und ist plötzlich wieder verschwunden – und hat dabei das Schwarze Loch versiegelt.
    Die vier Passagiere atmen seufzend aus. Dann lächeln sie und weinen und umarmen einander. Sie zittern vor Adrenalin und Erschöpfung am ganzen Leib.
    Michael Gabriel drückt seine Seelengefährtin an sich und sieht durch das mächtige Portal der Balam auf die Erde. Die Atmosphäre des Planeten ist blau und klar, ihre verschont gebliebene Heimatwelt bietet der Menschheit eine zweite Chance.

39
    »Beim Schicksal geht es nicht um Zufälle. Es geht um eine Wahl. Es ist nichts, auf dessen Eintreten man einfach warten könnte, sondern etwas, das errungen sein will.«
    WILLIAM JENNINGS BRYAN
     
     
    M anny, folge meiner Stimme …«
    Er liegt in einer Grube, deren Kälte ihm bis in die Knochen dringt. Nach einer Ewigkeit der Leere und der Dunkelheit entdeckt er ein rosafarbenes Schimmern hinter seinen geschlossenen Augenlidern, die wie von Bernstein umhüllt wirken.
    »Versuche, deine Augen zu öffnen.«
    Er kämpft gegen ein Gewicht an, das sich nicht von der Stelle rührt, bis er entdecken muss, dass er, so scheint es, keine Arme mehr besitzt.
    »Kämpfe dich frei. Schaffe dir Schmerz.«
    Dunkelheit umhüllt ihn von allen Seiten, und er drückt sein blutendes Gesicht gegen eine kalte Steinmauer. Wieder und wieder presst er sich gegen die Wände seines Verlieses,
bis er irgendwo tief in einem Abgrund das Kribbeln seiner Hände spürt. Ermutigt drückt er sich mit neuer Kraft gegen die abgerundeten Wände, während er unablässig seine verloren geglaubten Hände öffnet und schließt und der Schmerz seine Arme ins Leben zurückruft. Seine Finger kriechen den zerschmetterten

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