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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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diesem Buch, wenn sie im Rat zusammensaßen, und sie nannten dieses Buch Popol Vuh oder Buch des Rates . Weil dieses Buch unter anderem beschrieb, wie die Vorfahren ihrer adligen Geschlechter einst eine weit entfernte Stadt namens Tulan verlassen hatten, nannten sie dieses Buch manchmal Die Schriften über
Tulan. Weil eine spätere Generation von Herrschern das Buch dadurch erlangte, dass sie auf eine Pilgerreise ging, die sie auf einem Dammweg über das Wasser führte, nannten sie es auch Das Licht, das über das Meer kam . Und weil das Buch von Ereignissen erzählt, die vor dem ersten Sonnenaufgang stattfanden, als die Vorfahren noch sich und die Steine, in denen die Hausgeister ihrer Götter wohnten, im Wald versteckten, trug dieses Buch auch den Titel Unser Ort in den Schatten. Und schließlich wurde das Werk, das den ersten Aufgang des Morgensterns, der Sonne und des Mondes ebenso beschrieb wie den strahlenden Aufstieg der Herren von Quiché, auch Die Morgendämmerung des Lebens genannt.«
    Popol Vuh. Das Buch der Maya
über die Morgendämmerung des Lebens (1550)
    Genau wie in vielen biblischen Geschichten aus dem Alten Testament verbirgt sich auch im Popol Vuh der Maya ein Wissen, das für Laien vieldeutig bleiben soll. Wird es jedoch von einem »Hüter der Tage«, einem Seher der Quiché-Maya, gedeutet, dann gewinnt das Buch der Schöpfung eine völlig neue Bedeutung; dann nämlich beschreibt es in allen Einzelheiten Dinge, die sich in den frühesten Tagen der Existenz ereignet haben. Und doch liegt hierin ein Paradoxon, denn das, was Das Licht, das über das Meer kam darstellt, ist nicht die Morgendämmerung der Menschheit, sondern die Reise einer anderen Gruppe von Maya, einer »Nebenlinie«, die in einer Wirklichkeit existiert, die sich dramatisch von der Wirklichkeit des Indianervolks unterscheidet, das von Cortés und seinen Männern unterworfen wurde.

    Betrachten wir einen Abschnitt aus dem ersten Kapitel der Schöpfungsgeschichte, der das Leben in dieser alternativen Wirklichkeit darstellt:
    »Sie wurden bis auf Knochen und Sehnen zermalmt, zerschmettert und bis auf die Knochen pulverisiert. Ihre Gesichter wurden zerschmettert, denn sie waren unzureichend vor ihrer Mutter und ihrem Vater, dem Herzen des Himmels, genannt Hurrikan. Deswegen war die Erde schwarz. Ein schwarzer Regen kam, es regnete den ganzen Tag und die ganze Nacht. In die Häuser kamen Tiere, große und kleine. Ihre Gesichter wurden zerschmettert von Dingen aus Holz und Stein. Alles sprach: ihre Wasserkrüge, ihre Tortillaplatten, ihre Teller, ihre Kochtöpfe, ihre Hunde, ihre Mahlsteine, und alle Dinge zerschmetterten ihre Gesichter. Ihre Hunde und ihre Truthähne sagten zu ihnen: Ihr habt uns Schmerzen zugefügt, ihr habt uns gegessen, aber jetzt seid ihr es, die wir essen werden … So wurden das Werk der Menschen und die Gestalt des Menschen zerstreut. Die Menschen wurden zermalmt, überwunden. Alle ihre Münder und Gesichter wurden zerstört und zerschmettert.«
    Dieser Abschnitt beschreibt eine Katastrophe, ein Ereignis, bei dem die Erde schwarz und die Menschen »bis auf Knochen und Sehnen zermalmt« wurden. Ein Fremder könnte annehmen, dass diese Dinge durch jenen »Hurrikan« verursacht wurden, der mit dem Götternamen »Herz des Himmels« belegt wird. Doch diese simplifizierende Interpretation entspringt ausschließlich unserer Perspektive des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Um die wahre Bedeutung herauszufinden, die der Autor im Sinn hatte, müssen wir tiefer graben.

    Nachdem ich mehr als ein Jahrzehnt bei den »Hütern der Tage« der Quiché-Maya verbracht habe, bin ich davon überzeugt, dass es sich bei dem »schwarze Regen« um einen vulkanischen Ascheregen handelt, der vom Himmel fiel. Einen Hinweis auf das Ausmaß des Schadens gibt uns der Satz: »So wurden das Werk des Menschen und die Gestalt des Menschen zerstreut.«
    Der Ausdruck »die Gestalt des Menschen« bezieht sich auf die DNA. Der Autor sagt: »Die Menschen wurden zermalmt, überwunden.« Damit kommentiert er die Auslöschung einer bereits etablierten Zivilisation. Die Wendung, dass »alles sprach«, bezieht sich auf die Probleme, die die Überlebenden des Vulkanausbruchs hatten, und darauf, wie sie zugrunde gingen. Ein Wasserkrug »spricht« nur, wenn er leer ist, weswegen wir annehmen müssen, dass der schwarze Regen die Wasservorräte verdorben hatte. Die Erwähnung von Tortillaplatten, Tellern, Kochtöpfen und Mahlsteinen deutet auf eine Hungersnot. Mit

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