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2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos

Titel: 2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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Schulkind.
    Blaugraue Rauchwolken aus der mit verschiedenen Kräutern gefüllten Zigarette der alten Frau steigen dem
Gabriel-Zwilling in die Nase. Manny schwankt hin und her, und das nackte Entsetzen wischt ihm jeden Ausdruck aus dem Gesicht.
    Die alte Frau legt ihre knotigen Hände über seine Augen und drückt ihr rechtes Ohr an seine Brust. »Chilam Balam, ich erkenne dich. Du lauerst in den Schatten wie eine verwundete Katze. Voller Furcht, Balam. Deine Gedanken sind befleckt, voller Gift.«
    »Was ist mit ihm?«, fragt Lilith. »Warum nennst du ihn Chilam Balam?«
    »Die Seele des Hunahpu war besessen, und dadurch wurde sein Leben in der Vergangenheit ebenso beeinflusst wie sein Leben in der Gegenwart. Ein dunkler und mächtiger Geist ist dafür verantwortlich.«
    Lilith beugt sich zu der alten Frau und flüstert in Chicahuas Muttersprache: »Kannst du ihn retten?«
    »Ich kann die Verbindung durchtrennen, die diesen Geist und seine Seele aneinanderfesselt, das ist alles.«
    »Dann tu es.«
    »Das hat seinen Preis.« Die alte Frau wirft einen Blick auf Beck.
    »Nicht ihn. Ich habe einen anderen mitgebracht.«
     
    Antonio Amorelli sitzt alleine im Jet-Copter und konzentriert sich auf das kleine GPS-Gerät in seiner linken Hand. Der winzige Sender, den er in Immanuel Gabriels Hosentasche geschoben hat, funktioniert noch immer perfekt; der rote Punkt bewegt sich langsam den Tempel der Inschriften hinauf.
    Mit der rechten Hand tippt der Pilot eine Nummer in sein Handy.
    »Sprechen Sie.«

    »Dev, hier Antonio. Ich habe Ihre Mutter und den Gabriel-Zwilling heute Nacht aus der Villa weggeflogen. Ich dachte, das sollten Sie wissen, auch wenn Ihre Mutter mich umbringen würde, sollte sie erfahren, dass wir beide uns unterhalten.«
    »Vielleicht sollte ich es ihr sagen.«
    Antonios Herz schlägt schneller, und Schweiß strömt ihm über das Gesicht. »Ich habe aus Loyalität angerufen. «
    »Ich bin kein Idiot, Mr. Amorelli. Sie sind in Palenque. «
    Der Pilot flucht still in sich hinein. »Mir war klar, dass Sie das wussten, ich meine … ich habe nur angerufen, um Ihnen mitzuteilen, dass ich Ihrem Onkel einen Sender angehängt habe, Sie wissen schon, nur für alle Fälle.«
    »Dann gibt es noch Hoffnung für Sie. Durchtrennen Sie die Benzinleitung des Copters und sorgen Sie dafür, dass es wie eine Panne aussieht. Ich werde schon bald vor Ort sein. Oh, Sie dürfen übrigens mit einer größeren Überweisung auf Ihr Offshore-Konto rechnen.«
    »Das ist … überaus großzügig.«
    Die Verbindung wird beendet.
     
    Sie steigen die Pyramidenstufen hinauf, die in neun Abschnitte unterteilt sind, die die neun Herren der Nacht darstellen. Lilith hilft der alten Frau, während Manny, der von den Medikamenten noch immer benommen ist, den beiden folgt. Der in die Jahre kommende Leibwächter bildet die Nachhut; sein T-Shirt ist vollkommen durchgeschwitzt. Sie erreichen den Tempel an der Spitze der Pyramide. Die aztekische Seherin
geht zum Haupteingang, eine von drei Türen, die ins Innere führen.
    »Der Afrikaner bleibt hier.« Ohne eine Reaktion abzuwarten, drückt sie die Tür auf und betritt einen langen, gewölbten Raum, der mit drei hieroglyphischen Inschriften geschmückt ist. Zwei der Inschriften sind rechts und links der Tür zu erkennen, die dritte an der gegenüberliegenden Wand. Hinter der Mittelsäule befindet sich ein Loch im Boden. Dort befand sich einst eine massive Steinplatte, die eine vierte Inschrift trug. Jemand hat diesen Stein fortgeschafft, so dass jetzt der Weg zu einem Geheimgang offen liegt. Geführt vom Strahl einer fingergroßen Halogen-Taschenlampe, hilft Lilith der alten Frau eine schmale Treppe von sechsundsechzig Stufen aus Kalkstein hinab, die rutschig von Kondenswasser sind. Manny hält sich dicht hinter den beiden.
    Am unteren Ende der Treppe beginnt ein Tunnel, dessen schräge Wände zusammen mit dem Boden ein Dreieck bilden. Sie folgen ihm. Er wird breiter und macht eine Biegung nach Osten, und das Licht der Taschenlampe enthüllt eine weitere Treppe, die zweiundzwanzig Stufen hinab in eine kleine Kammer führt.
    Eine weitere Biegung, und dann stehen sie vor dem Grab Pakals des Großen.
    Der gewaltige Sarkophag enthielt einst die mit einer Jademaske geschmückten Überreste des Herrschers von Palenque. Er ist über dreieinhalb Meter lang und mehr als zwei Meter breit. Der fünf Tonnen schwere Deckel ist mit den Schriftzeichen für Sonne und Mond, die Venus und verschiedene

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