2012 - Die Prophezeiung - Alten, S: 2012 - Die Prophezeiung - Phobos
dem Hund in diesem Satz ist das Familienschoßtier gemeint, das »sprach«, weil es nichts zu fressen hatte. Der nächste Satz lautet: »Ihre Hunde und ihre Truthähne sagten zu ihnen: Ihr habt uns Schmerzen zugefügt, ihr habt uns gegessen, aber jetzt seid ihr es, die wir essen werden.« Er ist leichter zu deuten: Tiere, die den Menschen einst als Nahrung dienten, ernähren sich nun von menschlichen Ü berresten.
Der letzte Abschnitt des ersten Kapitels beschreibt das Ende der Dunkelheit, die die Erde bedeckte, und den Aufstieg einer bösartigen Bedrohung, die Sieben Ara genannt wird.
»…als eine erste Spur der Morgendämmerung auf dem Antlitz der Erde zu erkennen war und es noch keine Sonne
gab, da gab es einen, der sich selbst erhob; Sieben Ara war sein Name. Himmels-Erde gab es bereits, doch das Gesicht von Sonnen-Mond war von Wolken bedeckt. Doch selbst damals, so heißt es, gab sein Licht den Menschen in der Flut ein Zeichen. In seinem Wesen war er wie ein Mensch von Genie.
So sprach Sieben Ara: ›Ich bin groß. Mein Ort ist höher als Menschenwerk, als Menschengestalt. Ich bin ihre Sonne, und ich bin ihr Licht, und ich bin auch ihre Monate. So sei es: Mein Licht ist groß. Ich bin Fußweg und Trittstufe für die Menschen, denn meine Augen sind aus Metall. Meine Zähne funkeln von Juwelen und Türkisen; mit ihren blauen Steinen ragen sie nach vorn wie das Gesicht des Himmels. Und meine Nase schimmert weiß in der Ferne wie der Mond. Weil mein Nest aus Metall ist, erleuchtet es das Antlitz der Erde. Wenn ich vor meinem Nest fliege, bin ich wie die Sonne und der Mond für alle im Licht Geborenen, im Licht Empfangenen. So muss es sein, denn mein Gesicht reicht weit in die Ferne.‹
Es stimmt nicht, dass er die Sonne ist, dieser Sieben Ara, und doch erhebt er sich, seine Flügel, sein Metall. Aber sein Gesicht erreicht nur die Umgebung seines Nests; sein Gesicht erreicht nicht jeden Ort unter dem Himmel. Die Gesichter der Sonne, des Mondes und der Sterne sind noch nicht zu sehen, die Morgendämmerung ist noch nicht angebrochen. Und so plustert sich Sieben Ara auf, als sei er Tage und Monate, obwohl das Licht von Sonne und Mond noch nicht unverhüllt erschienen ist.«
Einige Hinweise in diesem Abschnitt verraten uns mehr über die zuvor erwähnte Katastrophe. So heißt es: »… als eine erste Spur der Morgendämmerung auf dem Antlitz
der Erde zu erkennen war und es noch keine Sonne gab«; und später: »Die Gesichter der Sonne, des Mondes und der Sterne sind noch nicht zu sehen, die Morgendämmerung ist noch nicht angebrochen.« Soweit wir wissen, gibt es nur zwei Ereignisse, durch die eine globale Aschewolke entstehen kann, die in der Lage ist, sich über den ganzen Planeten hinweg auszubreiten und die Sonneneinstrahlung abzuschirmen. Das erste ist der Einschlag eines Asteroiden, vergleichbar mit demjenigen, der vor 65 Millionen Jahren mit unserem Planeten kollidierte; das zweite ist die Eruption eines Supervulkans, besser bekannt unter der Bezeichnung Caldera. Beide Ereignisse hätten dieselben Folgen: ein Aussetzen der Photosynthese, gefolgt von massenhaftem Hungertod und einer Eiszeit.
Wer immer auch die Maya waren, die diese Ereignisse aufgezeichnet haben, sie müssen diese verheerte Gegend am Ende einer Eiszeit erreicht haben, »als eine erste Spur der Morgendämmerung auf dem Antlitz der Erde zu erkennen war« und als »sein Licht (das Licht von Sieben Ara) den Menschen in der Flut ein Zeichen« gab. Die Flut entstand natürlich durch das Abschmelzen der Gletscher.
Sieben Ara wird als bösartige Macht eingeführt: »Da gab es einen, der sich selbst erhob.« Das Sich-Erheben bezieht sich auf das Ego des Menschen – jenes Ego, das die dunklere Seite der menschlichen Existenz darstellt. Das Wort »Licht« (»doch selbst damals, so heißt es, gab sein Licht den Menschen in der Flut ein Zeichen«) bedeutet Macht, in diesem Zusammenhang die Macht des Intellekts. (»In seinem Wesen war er wie ein Mensch von Genie.«) Mit Hilfe seines Intellekts war Sieben Ara in der Lage, die Mitglieder seines Stammes zu manipulieren, die die Sintf lut überlebt hatten.
Sieben Aras Ego wird im nächsten Abschnitt besonders deutlich, als er sagt: »Ich bin groß. Mein Ort ist höher als Menschenwerk, als Menschengestalt. Ich bin ihre Sonne, und ich bin ihr Licht, und ich bin auch ihre Monate.« Doch trotz der Macht, mit der er die anderen unterwirft, wissen die Menschen, dass dieses bösartige Wesen kein Gott ist: »Es
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