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2012- Die Rückkehr

Titel: 2012- Die Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Alten
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hatten. Devlin war schon als gewöhnlicher Mensch kalt und berechnend gewesen, doch jetzt gab ihm die evolutionäre Verwandlung in ein transhumanes Wesen die Möglichkeit, polygene Züge innerhalb seiner eigenen DNA zu entziffern und zu manipulieren.
    Kurz gesagt, Devlin Mabus konnte seine evolutionäre Entwicklung selbst bestimmen.
    Die Evolution kann bis zu den ersten Bakterien zurückverfolgt werden, die in der irdischen Ursuppe entstanden. Unsere eigene DNA bildet jede Phase unserer Evolution ab - von den Meeresbewohnern bis zu den Reptilien, von den ersten insektenfressenden Säugetieren bis zu den Primaten, unseren nächsten Verwandten.
    Devlin hatte sich wochenlang zurückgezogen und während dieser Zeit in seinen eigenen genetischen Code eingegriffen. Er hatte ein Regulator-Gen manipuliert, das ihm half, seinen Körper genetisch vollkommen umzubauen.

    Am Morgen des vierten Jahrestages versammelten wir Kolonisten von New Eden uns auf einem öffentlichen Platz, den wir seit einiger Zeit nutzten.
    Es war Lilith, die aus dem Schatten der Präsidententribüne trat und sich an die Menge wandte.
    »Heilig, heilig, heilig ist der Herr der Heerscharen, der Seine Hand ausstreckte im Kosmos, um die von Ihm Erwählten vor dem Tod zu bewahren. Er hat uns in die Neue Welt geführt und uns mit ihren Wundern gesegnet. Jeden von uns ließ Er teilhaben am Geschmack Seiner Weisheit, und jeden von uns hat Er in etwas Besseres verwandelt. Und jetzt hat Er das Flehen Seiner Kinder erhört.
    Wer unter euch hat gesündigt? Wer unter euch leidet in seinem Herzen? Wer unter euch wird von Schuld verzehrt? Hebt eure Hände und bekennt euch zu euren Sünden!«
    Wir alle hoben die Hände, und viele von uns weinten in Erinnerung an die Zugrundegegangenen, die uns einst nahegestanden hatten und die von uns auf der Erde im Stich gelassen worden waren.
    »Sucht ihr Erlösung? Dann sprecht die Worte laut aus!«
    Obwohl wir eine so kleine Gruppe waren, klangen unsere Rufe ohrenbetäubend.
    »Wir sind heute hier wegen eines Wunders zusammengekommen. Vor langer Zeit hatte mein Sohn Devlin eine Vision. In dieser Vision sah er, wie die Erde, unser aller Herkunft, die Menschheit von sich stößt. Wie ein moderner Noah erhielt er den Befehl, eine Flotte aus Raumschiffen zu bauen - die kosmische Arche -, mit der er den kleinen Kreis der Erwählten zum Heil führen würde. Seht euch um, und dann sagt mir, dass das nicht wahr ist. Es war Devlins Vision, die zu unserer Wiedergeburt führte. Nur weil unser wahrer Schöpfer ihn berührt hatte, sind wir heute hier.
    Und jetzt ist ein weiteres Wunder geschehen. Ihr habt um Erlösung gebetet, und der einzig wahre Schöpfer hat Seinen
Erzengel zu euch geschickt. Seht meinen Sohn Devlin, den Seraph!«
    Jude und ich hielten uns bei den Händen, und es raubte uns den Atem, als Devlin aus den Schatten der Präsidententribüne ins Licht trat. Die Menge verstummte, als wir das Werk des Schöpfers anstarrten.
    Er war vollkommen nackt und stand wie eine Statue des David aus dem fünfzehnten Jahrhundert vor uns, die plötzlich zum Leben erwacht ist. Aus dem genetisch veränderten muskulösen Rücken und der Wirbelsäule ragten mächtige fleischfarbene Flügel auf, deren Spannweite von Flügelspitze zu Flügelspitze nicht weniger als sechs Meter betrug.
    Devlin hatte seine Hunahpu-Aufmerksamkeit und seine transhumanen Kräfte dazu benutzt, in das Steuergen-Cluster einzugreifen, das für das Entstehen und die Evolution von Säugetieren verantwortlich ist. Er war zu einer Chimäre geworden - zu einer genetisch veränderten Kreatur aus nicht zusammengehörenden Teilen.
    Er war ein Seraph.
    Und wir sahen zu, wie seine Flügel sich regten und eine Luftsäule nutzten, die aus einem verborgenen Schacht aufstieg. Sie streckten sich wie die Flügel eines Kondors, während Devlin sich in die Höhe erhob, zuerst noch ungeschickt, doch dann immer majestätischer, wie ein gewaltiger Raubvogel.
    Wie spektakulär war dieser Anblick! Kolonisten fielen auf die Knie, und Tränen strömten aus ihren Augen, während der von Gott berufene Engel über unsere Köpfe hinwegflog und uns mit seinem Urinstrahl »segnete«.
    Und wie hätten wir ihn auch nicht anbeten sollen? Wie die Hebräer vor uns hatten wir uns als die Auserwählten betrachtet, deren Überleben Gott selbst beschlossen hatte. Jeder Tag auf Xibalba war ein Wunder für uns. Als uns die Auslöschung bevorzustehen schien, waren wir von unserem Erlöser
mit der Gabe des

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