2012- Die Rückkehr
auf den Parkplatz ab. Drei Wachsoldaten erscheinen, die Dominique und ihre Begleiter von der Limousine zum fensterlosen Vordereingang führen. Salt und Pepper machen sich auf den Weg in die Cafeteria, während Sam und seine Mutter durch einen Korridor geführt werden, der mit einem plüschigen, magentaroten Teppich ausgelegt ist. Sie passieren einen weiteren Checkpoint und erreichen schließlich eine breite Nische, deren Ende eine gewaltige Sicherheitstür aus Titan bildet.
Vor ihnen erscheint das Hologramm eines Sicherheitsbeamten. »Guten Tag, Ms. Rodriguez. Sie können die Einrichtung betreten, sobald Sie bereit sind.«
Warnlichter beleuchten die Stahlwand. Die undurchdringliche Sicherheitstür schwingt auf und gewährt ihnen Zugang zu einem langen, hell erleuchteten Tunnel.
Sam folgt seiner Mutter durch den schmucklosen Gang. Er bemerkt die Luftdruckveränderung, als sich die Sicherheitstür hinter ihnen schließt. »Okay, Ma, worum geht es hier eigentlich? Wohin bringst du mich überhaupt?«
»Psst. Spar dir deine Fragen, bis wir drin sind.«
»Drin? Du meinst, wir sind noch gar nicht drin? Was ist das überhaupt für ein Ort?«
»Sei still und hab Geduld.«
Sie folgen dem schalldichten Beton- und Steinkorridor und erreichen schließlich eine Doppeltür aus Stahl. Als sie näher kommen, gleiten die Türen auf, und die beiden betreten eine sterile weiße runde Kammer mit einer Kuppeldecke. Es gibt keine weitere Tür und kein Fenster.
Das Hologramm einer asiatischen Sekretärin erscheint mitten im Raum.
»Guten Tag, Ms. Gabriel. Bitte gehen Sie weiter zu Habitat- 2. Dr. Mohr wird Sie dort treffen.«
»Danke, Rameeka.«
Die weißen Tarnwände verschwinden, und es erscheint eine Stahltür samt Key-Pad. Dominique legt ihre Hand auf den Scanner.
Ein weiterer Korridor öffnet sich vor ihnen. Dominique dreht sich zu ihrem Sohn um. »Immer tiefer in den Kaninchenbau, was, Manny?«
»Faszinierend.«
Sie verlassen die holografische Sicherheitskammer und betreten einen engen Gang, dessen runde Wände und Decke aus Luxon-Glas bestehen, einem neuen Polykarbonat auf Diamantbasis.
»Ich fühle mich wie ein gottverdammter Hamster. Hoppla …« Sam biegt um eine Ecke und bleibt stehen. Der Boden unter ihm besteht plötzlich nur noch aus Glas.
Sie befinden sich sechs Stockwerke über der Grundebene eines unterirdischen Hangars. Ein Luftkissentransporter schwebt langsam unter ihnen vorbei; auf seiner enormen Ladeplattform befindet sich ein kompliziertes Gerät, möglicherweise ein Einzelteil eines Raketentriebwerks. Vor ihm öffnet sich eine fünfundvierzig Meter hohe Doppeltür, die die Ausmaße der Freiheitsstatue besitzt.
Sam drückt sein Gesicht gegen das Glas, um besser sehen zu können.
Dominique packt ihn am Arm. »Komm. Wir sind spät dran.«
»Warte. Ich will sehen, was da drin ist.«
»Später. Dr. Mohr erwartet uns.«
Der Glaskorridor biegt nach links und führt auf eine weitere Tür zu. »Wer ist dieser Dr. Mohr eigentlich?«
»Der Direktor von GOLDEN FLEECE.«
Die Tür vor ihnen öffnet sich. Zu Sams Überraschung betreten sie einen angenehmen Innenhof, der eher einer Ski-Lodge als einem Raumfahrtzentrum ähnelt. Wände und Boden sind von Teakholz bedeckt. Die Decke sechs Stockwerke über ihnen besteht aus einer getönten Glaskuppel. Plüschmöbel in verschiedenen Violett- und Purpurtönen umgeben eine Kontrollstation.
Hinter der gewölbten Konsole sitzt die Asiatin, die sie zuvor nur als Hologramm gesehen haben.
Die Frau starrt Sam an, als sehe sie einen Geist. »Erstaunlich …«
»Rameeka Ellepola, das ist mein Sohn.«
Die dunkeläugige, braunhäutige Frau aus Sri Lanka steht auf und streckt die Hand aus. »Das ist eine so unglaubliche Ehre.«
Sam schüttelt ihre Hand. »Dann sind Sie wahrscheinlich ein richtiger Football-Fan, stimmt’s?«
»Football?« Sie wirft Dominique einen verwirrten Blick zu.
»Das werde ich Ihnen später erklären. Wo ist Dr. Mohr?«
»Er überwacht das Training. Er hat darum gebeten, dass Sie ihn im Zwischengeschoss treffen.«
Sam folgt seiner Mutter zu einem bereitstehenden Turbolift. Die ganze Zeit über lässt ihn die junge Asiatin nicht
aus den Augen. Er wartet, bis sich die Aufzugtür hinter ihnen schließt. »Okay, was war das denn?«
Bevor Dominique antworten kann, öffnet sich die Tür bereits wieder.
Sie treten hinaus in ein dunkles Zwischengeschoss. Vor ihnen befindet sich eine vom Boden bis zur Decke reichende Glaswand, die den Blick auf eine
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