Imposanz zum Trotz war jedoch auch die Leere und Leblosigkeit dieses Ortes förmlich zu spüren. Beides schien sich in der Winterkälte niederzuschlagen.
»Ja«, sagte Maria Luisa, »ich weiß, das hast du uns zur Genüge angekündigt. Aber was …«, ihre behandschuhte Hand wies an dem trutzigen Gemäuer hoch, »… ist das? «
»So etwas wie mein altes Zuhause.« Tom lächelte und nahm den Anblick noch einen Moment lang stumm in sich auf, bevor er beinahe etwas wehmütig seufzte: »Oake Dún.«
ENDE
Liebe Schatzsucher!
Es freut mich, dass ihr – wenn schon keinen Maya-Schatz in irgendeinem Dschungelgrab – doch wenigstens dieses literarische Kleinod bei eurem Zeitschriftenhändler ausgegraben habt. :-) Nachdem nun die Halbzeit der Serie überschritten ist, würde mich eure Meinung zur bisherigen Handlung interessieren. Schreibt mir ruhig mal einen Brief oder eine Mail! Ich lasse auch keine fundierte Kritik unter den Opferstein fallen, versprochen. Als Beweis mag der folgende Brief gelten:
Unter dem Betreff »Neue Serie und böse Fehler ;-)« schrieb uns René Kuligowski (
[email protected] ) folgende Zeilen: Tach! Ich habe mal auf Verdacht beim ersten Band von »2012« zugegriffen und bin insgesamt recht zufrieden. Allerdings habt ihr ein paar mehr oder weniger grobe Schnitzer eingebaut – was ich leider nur so interpretieren kann, dass ihr nur zu bereitwillig auf die mediale Panikmache einiger publicitygeilen Scheinwissenschaftler aufspringt, die die Maya-Legenden und die Lange Zählung (möglicherweise bewusst) vollkommen falsch verstanden haben. Gerade bei einem so delikaten und oft missverstandenem Konzept wie der Langen Zählung der Sechs Zeitalter der Welt ist es sehr schade, dass ihr dem Mainstream nicht mit gründlicher Recherche und einem genialen Konterszenario entgegenwirkt. Erklärungen meiner Behauptungen folgen:
1. Die Lange Zählung erstreckt sich über sechs Zeitalter, und erst mit dem Ende des sechsten endet die Welt. Im Oktober 2011 – nicht erst Dezember 2012, was eine der jüngeren Fehlinterpretationen ist – begann aber erst das fünfte. Die Maya haben die LZ übrigens von den Tolteken übernommen, weswegen sich viele der Glyphen im Zusammenhang mit der LZ vom typischen »Hoch-Maya« stark unterscheiden und regelrecht fremd-primitiv wirken.
2. Das Ende jedes Zeitalters ließ »die bekannte Welt« mit dem letzten »Tod« (Untergang) der Sonne enden und »die Menschen sich verändern«. Nirgends in den Maya-Legenden steht etwas von tatsächlichem Tod und tatsächlicher Vernichtung, außer möglicherweise am Ende des Sechsten Zeitalters (voraussichtlich also ungefähr 13.738 a.D., da sich die LZ nur sehr umständlich und mit hochgradigem Fehlerpotential auf den gregorianischen Kalender umrechnen lässt; vielleicht auch etwa 800 Jahre früher, wenn der persische Kalender stimmt und die 600 anscheinend zur Glorie der Kirche dazu erfundenen Jahre im europäisch-christlichen Kalender ein ernstzunehmender Fakt sind). Das Ende der Sechsten Welt ähnelt dem Ende des Langen Traumes der Anangu und deutet damit auch eher spirituell-moralische denn gewaltsame Veränderungen an.
3. Haab und Tzolkin sind nicht die Eigennamen der Subkalender, sondern zwei der insgesamt sieben benutzten Zähleinheiten innerhalb der Sonnen- und Mondkalender und der Langen Zählung, die sich aus Sechser-, Neuner-, Zwölfer-, Achtzehner- und Zwanziger-Gruppen sowie eingeschobenen Dreier- und Fünfergruppen zusammensetzt. Ein Haab hat 262 Tage, ein Tzolkin 358 plus fünf Puffertage, also 364 (und nicht 365 wie der gregorianische Kalender).
4. Der Gott der Lüfte heißt nicht »Gukumatz«, sondern »Cùcùmáz« bzw. »Kukulkan«. Und der Gott der Erde heißt »Huruacán«, nicht »Huracan«. Wenn ihr euch schon in kolonialspanischen und mexikanischen Begriffen bedient, dann bitte auch den richtigen. Prüft das alles ruhig nach. :-)
Darauf antwortet sogar Hubert Haensel, der Autor des ersten Bandes, persönlich: »Tach zurück, René! Es freut mich, den Brief eines Fachmanns zu lesen, vor allem, da Sie ja schreiben, insgesamt recht zufrieden zu sein. Und natürlich denke ich, dass sich diese Zufriedenheit inzwischen bestätigt hat und Sie uns die Treue halten.
Sie vermuten richtig, dass eine Actionserie ohne greifbare Bedrohung im Hintergrund keine Actionserie mehr wäre, sondern eher ein pseudo-wissenschaftliches Nachschlagewerk ohne Spannung. Doch ob das Jahr 2012 als vermeintliches Ende des