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2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine

2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine

Titel: 2012 - Folge 9 - Die Weltuntergangsmaschine Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei
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sodass der Stein daraus zu bergen wäre.«
    »Vielleicht ist das nur hier der Fall, in unmittelbarer Nähe der Kraftquelle«, mutmaßte Tom. »Wenn man sie weiter fortbrächte, würde sie sich vielleicht nicht nur ganz abschalten, sondern auch wieder zerlegen lassen.«
    »Und dann?«, fragte Christofides.
    »Dann müsste man die Einzelteile zerstören, oder, wenn das nicht möglich ist, zumindest wieder verstecken, wie es die Maya damals getan haben.«
    »Nicht sehr erfolgreich, wie mir scheint. Schließlich hat dein ›Weißer Ritter‹ sie ja gefunden, sonst wären sie nicht im Besitz dieser Loge gewesen.«
    »Aber es hat Jahrhunderte gedauert«, erinnerte Tom. »Und das Herzstück der Maschine, den vielflächigen Kristall, hat er nie gefunden. Abgesehen davon war das Gebiet, in dem die Maya sich bewegten, doch sehr begrenzt. Die Marquesas, auf denen sie die Stele mit dem entscheidenden Hinweis auf das Versteck des Steins deponiert haben, müssen für sie schon im Niemandsland gelegen haben, im Territorium ihrer Götter. Ich dagegen kann die einzelnen Teile auf der ganzen Welt verteilen, in Vulkanen und an den tiefsten Stellen der Meere …«
    »Schaut mal!«, meldete sich da Maria Luisa zu Wort. Tom sah zu ihr hin. Sie zeigte auf den Fernseher in der Ecke der Wohnküche.
    Auch jetzt lief dort CNN, der Ton so leise gestellt, dass kaum etwas zu hören war. Tom sah das Gesicht eines hageren Mannes mit hervorquellenden Augen, darunter die Einblendung seines Namens: Professor Dr. Jacob Smythe, ein Berater von US-Präsident Barack Obama. Ebenfalls laut der Unterzeile ging es um den Kometen »Christopher-Floyd«. Vor geraumer Zeit hatte er grob Kurs auf die Erde genommen. Doch den letzten Berechnungen zufolge würde er sie nicht treffen, ihr nicht einmal gefährlich werden.
    »Stell mal lauter«, sagte Tom. Er hatte plötzlich ein komisches, wenn auch völlig unbestimmtes Gefühl.
    Christofides nahm die Fernbedienung zur Hand und drehte die Lautstärke auf.
    »… hat der Komet seinen Kurs plötzlich geändert«, sagte dieser Professor Dr. Smythe gerade. »Das geschah vor genau«, er schaute auf seine Armbanduhr und ließ dabei einen kurzen Zopf sehen, zu dem sein schon schütteres Haar zusammengebunden war, »einer Stunde und vier Minuten. Die Zeit einbezogen, die das Licht benötigt, um vom Kometen bis zum Hubble-Teleskop zu gelangen.«
    »Welchen Einfluss wird diese Kursänderung auf die Flugbahn haben?«, fragte jemand aus dem Off.
    »Das wird zurzeit noch berechnet«, antwortete Smythe.
    »Eine Stunde und vier Minuten«, murmelte Tom. »Das …«
    »Das«, fiel Don Phantasos ihm ins Wort, dem offenbar derselbe Gedanke gekommen war, »deckt sich fast genau mit dem Zeitpunkt, an dem der Spuk in der Nekropole vorbei war.« Er hielt den Zettel hoch, auf dem er die genaue Uhrzeit fürs Protokoll festgehalten hatte.
    Tom räusperte sich. Trotzdem klang seine Stimme noch belegt, als er sagte: »Das heißt, der Komet hat seinen Kurs geändert, kurz nachdem diese Maschine ansprang!«
    Und plötzlich war die vage Formulierung, die Maschine könne die ganze Welt in den Abgrund reißen, ein unangenehmes Stück weit konkreter …

    Bruno Dallocchio legte auf. Er hatte die römische Polizei ein weiteres Mal angerufen und mitgeteilt, er habe sich geirrt; es sei nicht der gesuchte Thomas Ericson gewesen, den er gesehen zu haben glaubte. Wieder war er mehrfach weiterverbunden worden, bis ihm jemand zugesagt hatte, man würde auch diese Meldung an Interpol weiterreichen.
    »Grazie«, bedankte sich der Archäologe, obwohl der Hörer schon in der Ladebucht steckte.
    Er hoffte, Ericson damit wenigstens einen kleinen Gefallen erwiesen zu haben. Das Unrecht, das er ihm über Jahre hinweg angetan hatte, ein bisschen wiedergutzumachen. Und einen Bruchteil der Schuld, die er auf sich geladen hatte, abgebüßt zu haben.
    Zumindest letzteres Gefühl wollte sich nicht einstellen. Dallocchio hatte im Gegenteil das Gefühl, fortan gebeugt wie ein alter Mann durchs Leben laufen zu müssen, weil die Schuld ihn niederdrückte – die Schuld, Thomas Ericson für etwas gehasst zu haben, für das der nichts konnte; die Schuld, ein junges Mädchen fast getötet zu haben; und die Schuld, einem Mann tatsächlich das Leben genommen zu haben.
    Er spürte eine Hand auf der Schulter.
    Sophie Schultheiß war bei ihm geblieben. Unglaublich eigentlich, bedachte man, dass sie beinahe durch seine Hand gestorben wäre.
    »Grazie«, sagte er noch einmal, diesmal

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