Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2020 - Die Lichtgestalt

Titel: 2020 - Die Lichtgestalt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
einiger Berechtigung seine berufliche Zukunft sah. „Auf welche Schule gehst du?" fragte er. „Auf das Waidmann-Institut."
    „Hier in Atlan Village?"
    Maria nickte. „Und was kann ich tun, um deine Meinung über den Fußball positiv zu verändern?" fragte er.
    Maria zuckte mit den Achseln. „Gar nichts, befürchte ich", antwortete sie, erhob sich und setzte sich in Bewegung.
    Ihr Ziel war eine Gruppe von Jugendlichen, die sich am Ausgang zusammengefunden hatte. Auch das Mädchen, mit dem sie sich während des Trainings so angeregt unterhalten hatte, befand sich darunter. „Verrätst du mir wenigstens, wie du mit Nachnamen heißt?" rief Falo ihr nach. „Vielleicht rufe ich dich mal an."
    Maria drehte sich nur kurz um. „Beckenbauer", sagte sie, aber ohne die geringste Spur eines Lächelns.
    Falo wollte sich schon abwenden, als er sah, daß vor ihrem Sitz etwas funkelte. Er bückte sich und stellte fest, daß es sich um eine kleine, zierliche Kette handelte. Modeschmuck, vermutete er. „Glaubst du etwa, ich falle auf einen so lächerlichen Trick herein?" murmelte er wütend. Trotzdem hob er die Kette auf und steckte sie ein. „Syntron, suche ... suche ... Ach, vergiß es." Wütend nahm Falo Gause die Wanderung durch sein Apartment wieder auf.
    Er war auf den Trick hereingefallen. Das Mädchen mit dem ebenmäßigen Gesicht und dem hellen Stacheligel ging ihm einfach nicht mehr aus dem Kopf.
    Er mußte sich eingestehen, er hätte es wirklich gern wiedergesehen. Aber wie sollte er es finden?
    Wieviel Millionen Einwohner hatte allein Atlan Village? Wie viele Schüler und Studenten besuchten das Waidmann-Institut? Die Suche nach einer Maria geriet da zu der nach einer Nadel im Heuhaufen. Denn Beckenbauer hieß sie bestimmt nicht mit Nachnamen.
    Das war ein klassischer Fußballspieler, geboren noch in der präatomaren Zeit der Erde, wenn Falo sich nicht völlig irrte, dessen Verständnis seiner Rolle als Libero das Bild des Fußballs über Jahrtausende hinweg geprägt hatte und bis in die Gegenwart bestimmte.
    Wenn Maria sich tatsächlich nicht für diesen Sport interessierte, war sie immerhin intelligent oder zumindest gewissenhaft genug, ihre schulischen Pflichten sorgfältig zu erfüllen. Sonst hätte sie diesen Namen nicht gekannt, wie berühmt er in Fachkreisen auch nach dreitausend Jahren noch sein mochte.
    Und Waidmann soviel hatte er immerhin herausgefunden - war ein irdischer Pädagoge gewesen, dessen Unterrichtsmethoden starken Einfluß auf die Methodik der nach ihm kommenden Lehrergenerationen gehabt hatte. Im Waidmann-Institut waren über zwanzigtausend Schüler und Studenten eingeschrieben; aussichtslos, da eine Schülerin zu finden, deren Nachnamen er nicht kannte. Und die Lehranstalt hatte das Hauptaugenmerk auf die Ausbildung in klassischen und modernen Sprachen und an Syntroniken gelegt.
    Das war es allerdings schon. Mehr hatten seine Nachforschungen nicht ergeben. Die Bestimmungen des Datenschutzes waren streng und eindeutig. Die Schulverwaltung erteilte nicht jedem Auskunft über eine Schülerin namens Maria, rückte schon gar nicht ihre Privatnummer oder gar Adresse heraus.
    Er sah nur eine Möglichkeit, an die gewünschte Information heranzukommen, doch sie behagte ihm nicht besonders. Aber was sollte er machen? „Syntron", sagte er, „verbinde mich mit dem Sekretariat des Waidmanninstituts."
    Falo Gause hatte Glück.
    Die Verwaltungsfachkraft, die das Gespräch entgegennahm, war männlich - und der Mann interessierte sich wohl für Fußball. Zumindest kannte er Falo, denn er riß überrascht die Augen auf, als sich dessen Holo vor ihm manifestierte. „Guten Tag", sagte Falo. „Mein Name ist Falo Gause. Ich ..."
    „Ich weiß", unterbrach der Mann ihn. „Ich weiß. Du bist Jugendspieler bei Nordstern Terrania. Ich bin übrigens Dekan Sebab. Dekan ist mein Vorname, nicht meine Berufsbezeichnung."
    Falo nickte. „Ich möchte dich um deine Hilfe bitten ..."
    „Sehr gem. Worum geht es?"
    „Gestern hat eine Sportseminargruppe eures Instituts unser öffentliches Training besucht. Dabei hat eine eurer Schülerinnen eine Kette verloren. Ich würde sie ihr gern zurückbringen."
    „Kein Problem. Wie heißt die Schülerin?"
    „Ich kenne nur ihren Vornamen. Maria."
    Sebab senkte kurz den Blick. Offensichtlich ließ er den Schulsyntron nach einer Schülerin namens Maria suchen, die ein Sportseminar belegt hatte. „Es gibt hier achtzehn Marias ...", murmelte er vor sich hin.
    Falo rutschte das

Weitere Kostenlose Bücher