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2021 - Monos' Enkel

Titel: 2021 - Monos' Enkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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glühten auf und zeigten an, daß etwas Entscheidendes bevorstand.
    Diesmal wußte auch Startac nicht Bescheid, was die Roboter machten.
    Trim sah plötzlich die kleine Frauengestalt mit den widerborstigen Haaren näher an den Kranken herangehen. Sie trat aus dem Halbdunkel zwischen die Ärzte und Roboter. Ihr Gesicht war weiß wie Alabaster und wirkte eingefroren. Nur die Augen bewegten sich hin und wieder.
    Nach einer Weile warf sie einen hilfesuchenden Blick auf den Arzt am unteren Ende des Kranken.
    Der hob die Schultern an und schüttelte langsam den Kopf. „Aus!" stieß Startac hervor. „Ich kann keine Hirnwellenmuster mehr erkennen. Sie haben den Kampf um sein Leben verloren."
    Ponky Andermali war tot. Zwischen der Ankunft der Medoroboter an seinem Bungalow und der Resignation der Ärzte im OP war nicht einmal eine Viertelstunde vergangen.
    Schlimmer noch als der Tod des Kameraden berührte Trim Marath das Verhalten der Schulleiterin.
    Wie ein geprügelter Hund schlich sie zum Ausgang. Ihr Oberkörper krümmte sich noch stärker dem Boden entgegen, als er es sowieso schon tat. Das bleiche Gesicht verlor auch den letzten Blutstropfen und sah aus wie eine weiße Wand.
    Die Residenz-Ministerin durchquerte die Schleuse, und der Arzt folgte ihr hastig. „Doktor, ich danke dir für die Mühe, die du dir gemacht hast", hörten sie Moharion draußen im Korridor sagen. „Schick mir das Obduktionsergebnis in meinen Privatsyntron in der Schule!"
    „Geht in Ordnung, Moharion", gab der Arzt zur Antwort. „Alles wie immer."
    Seine Stimme klang resigniert, als er hinzufügte: „Bis zum nächsten Mal."
    „Ich ziehe mich für ein paar Augenblicke in die Kapelle zurück", fuhr die Schulleiterin fort. „Wenn du erlaubst,.."
    „Aber natürlich."
    Kapelle?
    Trim kapierte es in dem Augenblick, als Startac nach seiner Hand griff.
    Die Tafeln an der Wand wurden ihm erst jetzt richtig bewußt.
    Werdet wie die Kinder, und ihr werdet Gott schauen! stand auf einer von ihnen zu lesen.
    Moharion Mawrey erreichte die Tür und schickte sich an, den Raum zu betreten.
    Im selben Augenblick entmaterialisierten die beiden und tauchten hinter den Büschen am Band des Schulgeländes wieder auf.
    Trim sank zu Boden. „Wie immer, hat er gesagt. Wie immer. Star, weißt du, was das bedeutet?"
    Startac Schroeder fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. „Ponky ist nicht der erste Tote, aber der erste aus unserer Schule. Moharion verschweigt uns etwas, und wir sollten schnellstens herausfinden, was es ist."
    Sie suchten Trims Bungalow auf und aktivierten den Syntron. Trim ließ sich alle Informationen über die anderen Mutantenschulen geben und erfragte die Zugänge und Abgänge. Anschließend rief er die Sterbefälle auf.
    Der Syntron verzeichnete lediglich einen einzigen, und den ausgerechnet in der Fellmer-Lloyd-Schule. Es handelte sich um die Zünderin Nomi Seville, die durch die Schuld der Tu-Ra-Cel-Agenten gestorben war.
    Die beiden Jungmutanten sahen sich an. „Moharion wird uns freiwillig keine Auskunft geben", sagte Trim. „Also müssen wir einen anderen Weg finden, um an die Informationen zu kommen."
    Startac pfiff leise durch die Zähne. „Junge, ich weiß auch schon, wie."
     
    9.
     
    30. Juli 1303 NGZ
     
    Perry Rhodans Zorn verflog in dem Augenblick, als er Moharion Mawrey sah.
    Die bucklige Frau kauerte wie ein Häufchen Elend in dem Sessel. Ihr Kopf pendelte hin und her, als litte sie unter der Parkinson-Krankheit. Die Finger zuckten wie eigenständige Lebewesen.
    Der Terraner räusperte sich, aber sie hörte es nicht. Täuschte er sich, oder drang ein leises Schluchzen über ihre Lippen? „Moharion?" fragte er laut.
    Sie zuckte zusammen und fuhr auf. Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an die Armlehnen des Sessels. „Du bist es, Perry. Komm herein!"
    Sofort war der Terraner in dem Arbeitszimmer und nahm ihr gegenüber Platz. „Gib mir einen Tip, wie ich dir helfen kann", sagte er. „Ich brauche keine Hilfe. Es ist alles organisiert."
    „Ich spreche mehr von deinem Zustand, Moharion. Du solltest einen Arzt aufsuchen."
    „Da komme ich gerade her. Was willst du, Perry?"
    Rhodan legte ihr in knappen, klaren Worten dar, was er von ihren aktuellen Anordnungen hielt. „So geht es nicht, Moharion. Du handelst gegen deine eigene Überzeugung. Hast du bereits vergessen, wie heftig wir um die Integration der Mutanten in die Gesellschaft gestritten haben? Und jetzt tust du, als würde das alles keine Rolle mehr spielen.

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