2021 - Monos' Enkel
Nichts täte ich lieber, als Bully das erste Geleit zu geben."
Erstes Geleit als Gegensatz zum letzten Geleit, dachte Perry. Manchmal paarten sich bei Gucky Wortwitz und Philosophie zu einer idealen Kombination. Aber nur manchmal.
Wenn er es sich recht überlegte, begann für Bully in der Tat so etwas wie ein neues Leben.
8.
26. Juli 1303 NGZ
Die frische Luft tat Trim gut. Nach fast acht Wochen Bettruhe fühlte er sich ein wenig schwach auf den Beinen. Aber es ging ihm von Minute zu Minute besser. Die täglichen Sauerstoff-Therapien zeigten Wirkung. „Du wirst sehen, morgen bist du wieder auf dem Damm", sagte Startac, der ihn bei seinem Spaziergang durch das Parkgelände begleitete. „Länger als bei Bully kann es nicht dauern. Und der ist schlimmer dran als du."
„Vielleicht", entgegnete Trim und ließ die unzähligen Nuancen des Graus der Büsche und Bäume auf sich wirken. „Wir werden sehen."
Unter dem prüfenden Blick des Freundes senkte er die Lider. „Vielleicht ist doch Morkhero schuld an deinem Zustand", mutmaßte Startac Schroeder. „Was, wenn er langsam, aber sicher die Oberhand gewinnt?"
Trim setzte sich unter einen Busch und spielte mit den Blättern der Zweige. „Die Bulletins der Ärzte sprechen eine andere Sprache, Star. Morkheros Macht wächst, und sie spiegelt sich in meinen Empfindungen. Aber sie hat keinen Einfluß auf meine Gesundheit. Wenn ich mich schwach und kraftlos fühle, dann ist es etwas - ach, laß uns über etwas anderes reden. Sind die ersten Mutanten eingetroffen?"
„Über sechstausend. Weitere Schiffe erreichen Terra in Kürze. Gauses Plan ist ein voller Erfolg, wenn man das so sagen will."
Startac Schroeder setzte sich neben Trim und sah den Freund aufmunternd an. „Moharion hat recht, wenn sie sagt, daß bald alles anders wird. Wir sollten das Feld nicht allein dem Mutantenring überlassen."
„Und wie willst du das bewerkstelligen?"
„Laß uns hingehen und Gause unsere Dienste anbieten! Er wird über jeden Helfer froh sein. Und wir erhalten Gelegenheit, uns unauffällig umzusehen, ohne jemandem damit zu schaden."
Weiter nördlich auf dem Gelände entstand Unruhe. Zwischen den Bungalows glitzerte es silbern in der Vormittagssonne. Undeutlich nahm Trim zwei Silhouetten wahr. „Medoroboter!" stieß er hervor. „Laß uns nachsehen, was los ist."
Sie sprangen auf. Dankbar ließ Trim Marath es zu, daß Startac ihn beim Gehen stützte. So schnell es ging, strebten sie dem Ort des Geschehens zu.
Vom Schulgebäude her näherte sich eine Gestalt. Sie hinkte beim Laufen, weil der Buckel sie behinderte. Es war Moharion Mawrey. Noch nie hatten sie die Schulleiterin so hektisch gesehen.
Sie strauchelte zweimal und rief schließlich einen Roboter herbei, der sie mit seinem Antigrav ans Ziel brachte. „Sie suchen Bungalow zweihundertsechzig auf", sagte Startac Schroeder plötzlich. „Ausgerechnet!"
Trim rätselte, was er meinte. Im Rennen wandte der Freund ihm das Gesicht zu. Seine Lippen formten lautlos den Namen.
Ponky Andermali!
Trim verlangsamte das Tempo. Sein unregelmäßiger Atem bewirkte, daß er ,schon nach weniger als zweihundert Metern Seitenstechen bekam. Er schüttelte den Arm des Freundes ab und winkte ihm, daß er weiterlaufen solle.
Startac Schroeder legte einen Spurt hin und erreichte den Bungalow, als Trim gerade mal die Hälfte der Strecke geschafft hatte.
Zwischen den Zweigen der Büsche hindurch zählte der Achtzehnjährige sechs Roboter, die den Bungalow verließen, die zwei hinzugekommenen sowie die vier, die inzwischen zum Inventar jeder Wohnung zählten. In einem milchig verschleierten Energiefeld transportierten sie jemanden ab.
Moharion folgte dem Transport. Inzwischen trug sie einen Antigravgürtel.
Startac sprach sie an. Die Ministerin gestikulierte lebhaft und schüttelte mehrmals den Kopf. Sie ließ den Teleporter stehen und folgte dem Transport. In ihrem Gesicht paarten sich Ärger und Betroffenheit.
Startac kehrte zurück. „Warte am Forum auf mich!" rief er Trim zu und rannte weiter.
Trim machte sich auf den Weg. In der weiten Anlage verlor er den Freund bald aus den Augen. Als der Teleporter wiederauftauchte, hatte Trim die Strecke bis zum Forum Andromeda beinahe bewältigt. „Sie hat uns verboten, das Gelände zu verlassen", informierte Startac ihn. „Wir dürfen Ponky nicht in die Klinik begleiten."
Es war also tatsächlich Ponky Andermali gewesen, der abtransportiert worden war. „Ist er krank?"
„Es
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