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2021 - Monos' Enkel

Titel: 2021 - Monos' Enkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vertrauenbildende Maßnahme. Auch Trim sah das so, und es bestärkte ihn in seiner Einschätzung, daß Rhodan mit seiner Erfahrung von annähernd dreitausend Jahren die Lage besser einschätzen konnte als relativ junge Menschen wie Moharion Mawrey.
    Startac Schroeder teilte diese Meinung. Die beiden beschlossen, sich nützlich zu machen, und meldeten sich als Begleitpersonal für die Mutantinnen. „Folgt uns bitte", sagte Schroeder zu den drei Mädchen. „Wir bringen euch zu eurer Unterkunft."
    Eine der Mutantinnen verzog plötzlich schmerzgepeinigt das Gesicht und krümmte sich im nächsten Augenblick zusammen. Sie stürzte zu Boden und blieb keuchend liegen.
    Trim erschrak. Aus wäßrigen Augen traf ihn ein Blick voller Ratlosigkeit und Entsetzen. „Es tut weh, verdammt weh!" ächzte sie. „Mist, ich kann nichts dagegen tun. Meine Telekinese funktioniert nicht."
    „Die Medoroboter sind verständigt und auf dem Weg hierher", sagte Startac. „Es kann nur ein paar Augenblicke dauern."
    Ein schriller Schrei aus ihrem Mund ließ alle Menschen in der Nähe zusammenzucken. „Jetzt ist das Stechen links. Ich glaube, es ist die Milz. Oder die Niere. Was ist das für ein verdammter Planet?"
    „Trim, hilf mir! Schnell!"
    Gemeinsam hoben die zwei jungen Männer die Kranke hoch und stellten sie auf die Beine.
    Ununterbrochen liefen Tränen aus ihren Augen. Trim machte der Anblick hilflos.
    Die Beine der Mutantin gaben nach. Sie griff mit beiden Händen nach der Herzgegend und keuchte.
    Ihr Gesicht lief rot an.
    Ihre beiden Begleiterinnen standen reglos und mit weit aufgerissenen Augen daneben. Plötzlich warfen sie sich gleichzeitig herum und stürmten in Richtung der Terminals davon.
    Startac versetzte der Kranken mit der flachen Hand einen Schlag gegen den Rücken. Es löste die Verkrampfung des Brustkorbs. Sie schnappte nach Luft und beruhigte sich für ein paar Augenblicke.
    Wieder schrie sie. Ihr Körper bäumte sich auf, und Trim mußte loslassen. Startac ließ das Mädchen zu Boden gleiten und bettete ihren Kopf in seine Hände. „Ich sehe die ersten Medoroboter", sagte er. „Halte durch!"
    Sie antwortete mit einem Gurgeln. Ihre Augen verdrehten sich, und Trim sah plötzlich nur noch das Weiß der Augäpfel. Aus den Augenwinkeln rann verstärkt Sekret. Erst färbte es sich rosa, dann rot.
    Das Mädchen blutete aus den Augen. „Tretet zurück!" Der erste Roboter war zur Stelle und senkte sich zu der Kranken herunter. „Das ist ein Befehl. Ab sofort rührt keiner mehr die Frau an."
    Weitere Roboter trafen ein und drängten Trim und Startac ab. Schweigend sahen die beiden zu, wie die Medos das Mädchen in ein Energiefeld packten und mit ihm davonflogen.
    Das Ziel konnte nur die Ralph-Artur-Klinik sein. „Das ist eine Epidemie", stieß der Teleporter hervor. „Trim, wir dürfen keine Zeit mehr verlieren.
    Sobald sich eine Gelegenheit bietet, beschaffen wir uns die Informationen aus Moharions Syntron."
     
    10.
     
    9. August 1303 NGZ
     
    Die halbe Nacht steckten sie in dem Gebüsch, ohne daß sich etwas tat. Das Sirren der Insekten war längst verstummt. Die Vögel schliefen, und die meisten Menschen auch.
    Nur in der Wohnung im siebten Stockwerk des Schulgebäudes brannte noch immer Licht.
    Die Schulleiterin hatte die Wohnung und das Gelände der Mutantenschule seit zehn Tagen nicht mehr verlassen. Nahrung und andere Dinge des täglichen Lebens hatte sie sich liefern lassen; Kontakte hatte sie per Trivid gepflegt, nicht persönlich.
    Trim versuchte sich vorzustellen, was in Moharion Mawrey vorging. Daß sie bis weit nach Mitternacht wach blieb, war seines Wissens in der Geschichte der Fellmer-Lloyd-Schule noch nicht vorgekommen. „Es ist sinnlos", flüsterte er nach einer .Weile. „Sie geht nicht zu Bett."
    „Morgen ist ein Tag, wie wir ihn noch nie erlebt haben", antwortete Startac ebenso leise. „Wen wundert es, daß sie noch wach ist. Würden wir in unseren Betten liegen, erginge es uns nicht anders."
    Die Schulleiterin ging im Zimmer umher. Ab und zu sahen sie ihren Schatten vorbeiwandern. Sie schien im Kreis zu gehen, vielleicht um einen Tisch herum. Eine weitere Stunde verging, ohne daß sich etwas änderte. „Ich friere", murmelte Trim und warf einen sehnsüchtigen Blick in die Richtung, in der sein Bungalow lag. „Wir sollten besser morgen wiederkommen."
    Bei Startac biß er auf Granit. Der Freund stand reglos zwischen den Zweigen und hielt den Blick unverwandt auf das Fenster gerichtet.

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