2025 - Heiße Fracht für Arkon
und mit großen Augen. „Darf ich das wirklich, Sir?"
„Du weißt ganz genau, wie ich das meine!" brauste Micro auf. „Sie, Sir", erinnerte ihn der Leutnant. „Soviel Disziplin muß sein."
„Du ... Sie verdammter Anarchist!" zirpte Micro. „Sie machen mich ganz konfus! Hören Sie jetzt endlich zu, und unterbrechen Sie mich nicht!"
Lokmar Lokink schwieg und spitzte die winzigen Öhrchen, als der Major begann, von seinem Zusammentreffen mit Torom Nite zu berichten. Micro gab ausführlich alles das wieder, was er von dem Epsaler gehört hatte.
Danach sah er seinen Untergebenen abwartend an. „Und?"
„Meine Meinung, Sir?" fragte Lokmar kleinlaut. Offenbar hatte der Bericht ihn >beeindruckt. „Darum hatte ich doch gebeten, Leutnant!" fuhr Micro ihn an. „Also?"
„Das scheint mir wirklich ein ganz dickes Ei zu sein, Sir. Wenn Torom Nite die Wahrheit gesagt hat, stehen wir vor einem Rätsel. Ich frage mich, was hinter diesen Chips steckt."
„Das frage ich mich auch", gab Micro Trivielle zu. „Die ganze Galaxis würde sich das fragen, wenn sie davon wüßte."
„Sollten wir es nicht an das Hauptquartier melden, Sir?" fragte Lokmar.
Micro neigte den Kopf. „Ich halte das für keine gute Idee, Leutnant. Jedenfalls jetzt noch nicht. Die Sache fasziniert mich. Ich will herausbekommen, was es mit diesen Chips auf sich hat - und mit dieser ominösen Firma HAKOS. Dazu sind wir als Agenten hier. Wenn wir uns Klarheit verschafft haben, werden wir das Hauptquartier unterrichten."
„Und Sie haben schon einen Plan, wie wir das anstellen können, Sir?"
„Ich gebe Ihnen die Chance, als erster etwas vorzuschlagen, Leutnant", sagte Micro großzügig.
Lokmar grinste. „Das schmeichelt mir, Sir. Ich wüßte auch schon etwas."
„Dann heraus damit. Tun Sie sich keinen Zwang an."
„Wie wäre es", meinte Lokmar, „wenn wir uns an die Firma HAKOS mit einem Scheinangebot wenden würden? Ich weiß, daß Sie glauben, Swoofon könnte die gewünschten Chips nicht anfertigen und liefern. Aber wissen das auch die Arkoniden?"
„Das ist genau das, was ich mir selbst vorgestellt habe", zirpte Micro. Er hüstelte und verlor leicht die Farbe, wie immer, wenn er log. „Und wie machen wir das am besten?"
„Ganz einfach",, antwortete Lokmar. „Wir schlüpfen in unsere Scheinidentität als nervöser Händler und genialer Auszubildender und suchen bei HAKOS um einen Gebotstermin nach. Dann warten wir und sehen, was passiert. HAKOS wird uns zu einem Gespräch einladen, und wir schauen uns den Laden an."
„Das entspricht ebenfalls genau meinen Vorstellungen", behauptete Micro und wurde noch um eine Spur blasser. „Ich wollte nur hören, ob Sie zu den gleichen Schlüssen kommen wie ich, Leutnant."
„Natürlich, natürlich ...", zirpte Lokmar ironisch. Er richtete den Blick gegen die Decke und fragte: „Was hältst du davon, O'Hel'Teggel? Sagt er die Wahrheit, oder ist das wieder nur Ausbeutung unterprivilegierter Mehrheiten?"
„Was soll das heißen?" schnappte Micro.
Lokmar sagte unschuldig: „Ich habe nur mit meinem Schutzgott gesprochen. Er hat mir gesagt, Sie würden mich ausnutzen, Sir. Ich schwöre, es war so. Natürlich hat er damit unrecht..."
Nur der Gedanke daran, daß sie beide USO-Spezialisten waren, hielt Major Micro Trivielle von einem tätlichen Angriff zurück.
Noch am gleichen Tag kontaktierte er von der swoonschen Botschaft aus HAKOS. Es dauerte eine Weile, bis jemand dort reagierte. Kein Wunder. Die Aufmerksamkeit fast aller Arkoniden war auf das bevorstehende Karaketta-Rennen gerichtet.
Dennoch wurde relativ schnell ein Termin für den nächsten Tag vereinbart, ein Zeichen des großen Interesses. Aber auch ein Hinweis darauf, daß noch kein anderer Händler ein akzeptables Angebot gemacht hatte. Das dachte der Swoon jedenfalls.
Micro Trivielle und Lokmar Lokink waren wieder das Traumpaar von einem Meister und seinem dusseligen Auszubildenden.
Sie duzten sich wie alle anderen auch, als sie in den großen, runden Konferenzraum geführt wurden.
Man hatte sie in ein scheinbar ganz normales Trichtergebäude geladen, das sich auf der anderen Seite der Wüste Khoukar erhob, weit genug von Mirkandol entfernt, hatte sie sogar mit einem Firmengleiter der HAKOS von der swoonschen Botschaft abgeholt.
Luxus umgab sie, aber er konnte sie nicht blenden. Hinter der glamourösen Fassade sah es anders aus.
Vom ersten Augenblick an hatte die verborgene Mikroausrüstung der Spezialisten in dem Trichter - und
Weitere Kostenlose Bücher