2025 - Heiße Fracht für Arkon
auch schon im Gleiter - zahllose Warnsignale von sich gegeben.
Der Trichterbau war mit High-Tech geradezu verseucht. In den Wänden, den Decken - überall befanden sich mikrolektronische Beobachtungs- und Abhörgeräte; Sensoren, die den Besucher auf Schritt und Tritt beobachteten und jede verdächtige Bewegung, jedes Husten an eine geheime Zentrale im Trichter weiterleiteten.
Micro Trivielle und Lokmar Lokink befanden sich in einem Wespennest. Als geschulte USO-Agenten wußten sie nach wenigen Sekunden, daß die Niederlassung der HAKOS nicht das war, was sie vorgab zu sein.
Es mußte sich, schätzte Micro, um einen Geheimstützpunkt eines Geheimdienstes des Kristallimperiums handeln, wahrscheinlich sogar der gefürchteten Tu-Ra-Cel, der alle anderen Geheimdienste unterstanden.
Der Swoon schüttelte sich unmerklich. Es lief ihm kalt den Gurkenkörper hinunter, als ihre Gastgeber, fünf Arkoniden in weiten blauen Umhängen, an einem ovalen Besprechungstisch ihnen gegenüber Platz nahmen.
Die Swoons verzichteten diesmal darauf, auf der Tischplatte zu landen, die über und über mit Monitoren, Tastaturen, farbigen Sensorflächen und anderer Technik bedeckt war.
Sie blieben auf ihrer einen Meter durchmessenden Antigravplatte und schwebten in Augenhöhe ihrer Gesprächspartner. „Nun, meine Herren Swoons?" fragte der Arkonide, der sich als Parthor vorgestellt hatte. Er war hier offensichtlich der Sprecher. „Ihr habt euch an HAKOS gewandt und behauptet, die von uns benötigten Chips eventuell liefern zu können. Uns sind die Fertigkeiten eures Volkes wohlbekannt, deshalb haben wir euch heute hierhergebeten. Darf ich fragen, woher ihr von uns und den Chips wißt?"
Micro Trivielle war auf die Frage vorbereitet gewesen.
Der Swoon beantwortete sie so, wie er es sich zurechtgelegt hatte, während seine Gedanken um ganz andere Dinge kreisten.
Wenn er recht hatte mit seinem Verdacht - welchen Grund hatte die Tu-Ra-Cel, einen militärischen Handel dieser Art an sich zu ziehen?
Dies war immerhin Arkon I, und die arkonidischen Militärs konnten ihre Ausrüstung auch ohne Hilfe des Geheimdienstes kaufen. „Ganz Mirkandol is't ein Dorf", zirpte er also über den Sprachverstärker vom Typ LSP-137-s. „Ihr werdet verstehen, daß ein Händler seine Quellen nicht offenlegt. Die Hauptsache ist doch, daß ich jetzt hier bin und wir verhandeln können."
Der Arkonide nickte. „Das verstehen und tolerieren wir völlig, Micro Trivielle. Ihr habt uns also ein Angebot zu unterbreiten?"
Der Arkonide gab sich leutselig, aber der arrogante Unterton in seiner Stimme entging Micro nicht.
Der Major der USO würde sich hüten, von sich aus einen Preis zu sagen. Erst wollte er hören, was die Arkoniden sich vorstellten. „An welchen Lieferumfang habt ihr gedacht?" erkundigte er sich also neugierig. „Oh, das kommt ganz darauf an, was ihr beschaffen könnt", wurde ihm geantwortet. Also pokerten auch die Arkoniden.
Micro überlegte. So kamen sie nicht weiter. Er räusperte sich, um Zeit zu gewinnen.
Aber da sagte Lokmar Lokink neben ihm: „Eine Million Chronners pro Chip. Das ist unser Angebot."
Micro Trivielle drehte sich entsetzt zu ihm um.
War Lokmar jetzt von allen guten Geistern verlassen? Oder war es wieder eine Eingebung seines Schutzgottes O'Hel'-Teggel gewesen?
Egal, die von ihm genannte Summe war astronomisch und mußte jeden Verhandlungsrahmen sprengen - dachte Micro.
Doch seine Überraschung war groß, als Parthor nur nickte und mit ernstem Gesicht verkündete, daß er das Angebot prüfen würde. „Gibt es noch andere Angebote?" fragte Micro Trivielle, um die entstandene Pause zu überbrücken. „Ich bitte euch, die Karten offen auf den Tisch zu legen."
Der Arkonide legte die Stirn sorgenvoll in Falten. „Es gibt tatsächlich ein anderes Angebot, und zwar von der MMNA, einer akonischen Firma."
Akonen? fragte sich Micro. Ausgerechnet Akonen?
Sie waren traditionell nicht die Freunde der Arkoniden, aber einige schwarze Schafe waren für Geld offenbar zu allem bereit, selbst zur Zusammenarbeit mit dem Erzfeind.
Und warum flickt Parthos diese Information so einfach raus? Ist das eine Falle für uns? „Was verlangen sie?" fragte Lokmar Lokink vorlaut. „Ich meine, unterbieten sie uns?" Über Parthors Gesicht glitt ein selbstgefälliges Lächeln. „Von einem Unterbieten kann wohl kaum die Rede sein", sagte er und lehnte sieh vor. „Ganz im Gegenteil. Die Akonen von der MMNA verlangen eine halbe Milliarde
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