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2027 - Schwanengesang

Titel: 2027 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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brachte.
    Him griff nach dem Koffer, zögerte dann. „Darf ich, Has'athor?"
    Keuzon da Stilva nickte.
    Mit zitternden Händen griff Him nach dem kleinen Koffer und öffnete ihn. Schnell entnahm er ihm mehrere Medikamente in vorbereiteten Spendern mit genauer Dosierung. Einige reichte er an Corty weiter, die anderen goß er in eine Kanüle zusammen.
    Die Hände zitterten ihm nicht so sehr, weil er die Medikamente so dringend benötigte; ihre Wirkung war sowieso unzureichend. Aber es hing sehr viel davon ab, ob der adelige Arkonide ihnen diesen ersten Bluff abkaufte.
    Er öffnete sein Hemd, das er mittlerweile zurückbekommen hatte, und zog es über der rechten Schulter zur Seite. Mit einer tausendmal eingeübten Bewegung schob er die Kunsthaut hoch, öffnete den Port mit einem Fingerdruck und führte die Kanüle ein. „Ich muß dermaßen häufig dermaßen viele Medikamente nehmen, daß ein Port eine gewaltige Erleichterung für mich darstellt", sagte er.
    Leise zischte der Injektor, mit dem Corty sich seinen Cocktail verabreichte.
    Als die Medikamente direkt in seine Blutbahn flossen, entspannte sich Hims Gesicht. Nicht, weil er ihre Wirkung bereits spürte, sondern weil da Stilva das Interesse bereits verloren hatte und sich dem nächsten Gegenstand auf dem Schreibtisch zuwandte.
    Vor Him bildete sich das Hologramm der rothaarigen Sybilla. Noch während der Entstehung veränderte die Frau fast unmerklich ihr Aussehen. Voller Erleichterung stellte Him fest, daß ihr Haar sich aufhellte, fast weiß wurde.
    Sie wandelte sich gerade zufällig zu einer Arkonidin. „Wie kommst du in den Besitz dieses terranischen ... Werks?" Das Wort Kunst brachte Keuzon da Stilva in diesem Zusammenhang nicht über die Lippen. „Gewissermaßen Beutekunst", sagte Him. „Aus dem..."
    „Hayok-Sternenarchipel", unterbrach der Admiral ihn. „Ich weiß. Das haben wir überprüft.
    Aber Symth Windsor-Barir ist ein terranischer Künstler."
    „Ich wollte nur dem Vorbild des Zhdopanthi nacheifern", sagte Him.
    Fragend sah Keuzon da Stilva ihn an. „Auf Geheiß des Höchstedlen wurde sein Arbeitszimmer in der arkonidischen Botschaft in Mirkandol mit einem identischen Kunstwerk aus dieser Serie geschmückt", bekräftigte Him. „Unmöglich", warf der Zaliter ein. „Das ist ... terranisches Zeugs. Der Tai Moas würde niemals ..."
    „Das ist Lar Mamiak", unterbrach der Arkonide den Zaliter ungehalten. „Er führt die Oberaufsicht über die Syntroniken an Bord der GILGAMESCH. Er ist euer direkter Vorgesetzter."
    Him verneigte sich sitzend vor Mamiak. Corty tat es ihm gleich.
    Mamiak war ein stiernackiger, kräftiger Kerl, gedrungen und nicht besonders groß. Er kam Him eher wie ein Feldarbeiter denn wie ein feinsinniger Wissenschaftler vor.
    Der Zaliter starrte sie nur an. Zornig, ja fast außer sich vor Wut.
    Der USO-Agent durchschaute die Zusammenhänge sofort. Lar Mamiak mochte eine Kapazität auf seinem Gebiet sein, und er war garantiert ein überzeugter Kristallimperialist, ein Anhänger des Imperators, aber er war nur ein Zaliter. Kein reinrassiger Arkonide. All seine wahrscheinlich vorhandenen Qualifikationen konnten ihm nicht weiterhelfen. Keuzon da Stilva - und alle anderen Arkoniden an Bord - sahen auf ihn herab wie auf alle Zaliter. „Das werden wir überprüfen", sagte der Has'athor. „Aber etwas ganz anderes." Sein Blick wurde eiskalt. „Himos und Cortys, in welcher Beziehung steht ihr zu Bre Tsinga?"
     
     
    Schwanengesang
     
    Mein Körper hat nie gelebt, doch er wird bald sterben. Ich sehe das Ende vor mir, und ich könnte es verhindern. Doch das will ich nicht. Ich sehne das Ende herbei, denn ich bin nicht mehr, was ich einst war, und werde es nie wieder sein.
    Mein stählerner Leib wurde im verborgenen geschmiedet, war von Anfang an ein Bastard.
    Niemand durfte von meiner Zeugung wissen, von meiner Geburt. Oder zumindest von meiner Planung und Entstehung.
    Ich wurde im geheimen entwickelt. Meine Eltern waren die besten Köpfe der Galaxis, die sich ins Verborgene zurückgezogen hatten. Sie wollten mich als Speerspitze ihrer Macht einsetzen, als scharfes Schwert, konnten sich aber nicht mit dem Bankert anfreunden, den ihre Kreativität aus ihren Himen gespritzt hatte. Sie verschenkten die Möglichkeiten, die sie mit mir geschaffen hatten. Sie haben mich nie akzeptiert.
    Erstmals für Aufsehen sorgte ich am 22. Oktober 1286, indem ich im Schutz eines hochwirksamen Virtuellbildners ein Dutzend arkonidische Kreuzer in die

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