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2027 - Schwanengesang

Titel: 2027 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Antigravs... sind Beschädigungen zu verzeichnen ... wie ist die galaktische Position und so weiter."
    Da Stilva nickte. „Die temporare Datei wird permanent im Nanosekundentakt in einen Zwischenpuffer geschrieben, aus dem die Positronik sich die Datei bei Bedarf saugen kann."
    „Ich verstehe", sagte Him. „Diese temporäre Datei ist für ein 2500 Meter messendes Pentagondodekaeder eine hochkomplexe Sache und im Gefechtsfall die wichtigste Lebensversicherung."
    „Genau", bestätigte der Arkonide. „Bei der GILGAMESCH will es uns jedoch einfach nicht gelingen, Syntronik und Positronik über den Datenpuffer zu verbinden. Im Ernstfall macht dies eine rasche Umschaltung zwischen den beiden Computer-Modi unmöglich. Eure Aufgabe wird sein, diese Pufferung herzustellen."
    „Eine grundlegend wichtige Aufgabe, Athor."
    „Könnt ihr sie bewältigen?" Him sah Corty an. Sein Freund nickte. Besorgt und zögernd, wie es seiner Rolle entsprach. „Wir werden unser Bestes geben", sagte Him. „Gut. Ihr nehmt eure Tätigkeit sofort auf. Lar Mamiak wird euch Quartiere und euer Arbeitsgebiet zuweisen. Ich räume euch sieben Pragos bis zum 19. Prago des Tartor 21.422 da Ark ein. Solltet ihr es bis dahin nicht geschafft haben, werden wir doch einen Strafplaneten für euch auswählen müssen."
    Keuzon da Stilva wandte sich dem verborgenen Display in seinem Schreibtisch zu. Die Audienz war beendet. Him und Corty waren entlassen und wurden aus dem Konferenzraum geführt.
     
    *
     
    Der Zaliter würdigte sie keines Blickes, als er sie durch die Gänge der GILGAMESCH führte.
    Seine Schritte waren klein, schnell und energisch; sie verheimlichten nichts von dem unterdrückten Zorn, der in Lar Mamiak brodelte und den er auf diese Weise notdürftig abarbeiten wollte.
    Him bemühte sich, so viele Einzelheiten wie möglich aufzunehmen. Jede Kleinigkeit konnte wichtig werden. Sie wußten so gut wie nichts über die aktuellen Zustände an Bord der GILGAMESCH, lediglich, daß sich mittlerweile etwa zehntausend Personen an Bord des Schiffskonglomerats befanden und diese Zahl laut Geheimdienstberichten der USO mit jeder Stunde wuchs.
    Sie kam ihm eher untertrieben vor. An allen Ecken und Enden wurden Übungen und Schulungen abgehalten. Auf ihrem Weg zu den Mannschaftsquartieren kamen ihnen zahlreiche Arkoniden entgegen, die noch orientierungslos durch die Sektionen irrten und versuchten, sich mit der Umgebung vertraut zu machen.
    Auch Lar Mamiak schien in dieser Hinsicht noch Schwierigkeiten zu haben. Als er eine falsche Abzweigung einschlug, die einen beträchtlichen Umweg bedeutete, hätte Him sich fast verraten. „Warum gehst du nicht ...", begann er und verstummte abrupt.
    Warum gehst du nicht dort entlang? hatte er sagen wollen. Dieser Weg ist beträchtlich kürzer.
    Aber damit hätte er sich in Teufels Küche gebracht. Er und Corty kannten hier natürlich jeden Winkel, durften es sich jedoch nicht anmerken lassen. Sie mußten achtgeben, nicht aus reiner Gewohnheit zu verraten, daß sie die Laufwege in der GILGAMESCH besser kannten als ihre Führer, sonst flogen sie auf.
    Der Zaliter sah Him lauernd an. „Ja?" fragte er gedehnt.
    Reiß dich zusammen! mahnte Him sich. Konzentriere dich auf deine Rolle! Der kleinste Fehler wird dein Ende bedeuten. „Warum gehst du nicht noch schneller?" sagte er statt dessen. „Siehst du nicht, daß wir Probleme haben, mit dir mitzuhalten?"
    Mamiak lachte spöttisch auf. „Wie wollt ihr unserer Sache dienen, wenn ihr noch nicht einmal aus eigener Kraft euer Quartier erreichen könnt?"
    Him setzte zu einer zänkischen Antwort an, doch Corty legte eine Hand auf seine Schulter. „Es geht nicht an, daß sich Edle mit Ekhi und Zali in der Arena raufen", zitierte er tadelnd ein altes arkonidisches Sprichwort.
    Der Zaliter riß den Mund auf, brachte aber kein Wort über die Lippen. Seine Haut wurde wieder eine Schattierung dunkler, und seine Hände zitterten deutlich wahrnehmbar. Corty hatte eine wunde Stelle getroffen.
    Zaliter waren ein aus Arkon-Auswanderern hervorgegangenes Kolonialvolk des arkonidischen Imperiums. Sie ähnelten in ihrem Aussehen stark ihren Vorfahren, nur ihre Haut und Haare hatten sich farblich verändert. Sie galten noch immer als beste und treuste Verbündete Arkons, hatten sich aber genetisch verändert. Zaliter waren keine reinrassigen Arkoniden.
    Und die sahen nicht nur auf alle Nicht-Arkoniden, sondern auch auf alle Kolonialabkömmlinge herab, einschließlich der Zaliter, eine

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