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2027 - Schwanengesang

Titel: 2027 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dahinter befindliche kleine Lagerraum war völlig leer.
    Him wartete, bis die Tür sich hinter ihm und Corty wieder geschlossen hatte, trat dann zur gegenüberliegenden Wand und aktivierte den Impulsgeber erneut.
    Ein verborgenes Schott glitt auf. Dahinter lag ein schmaler Wartungsgang. Hims Blick fiel auf den Boden. Der Staub lag fast knöchelhoch.
    Den neuen Besitzern des Schiffes war die Existenz dieses Gangs nicht bekannt, sie hatten ihn nie benutzt. Aber Him und Corty hatten dieses Schiff erbaut. Sie wußten mehr über die Geheimnisse der GILGAMESCH, als die Arkoniden in zehn Jahren herausfinden würden.
    Auf dem Weg zu der Tür, durch die man einen Vorraum des Hangars betreten konnte, begegneten sie nicht einmal einer Maus, geschweige denn weiteren arkonidischen Posten.
     
    *
     
    Him pfiff leise auf, als er in den Hangar schaute.
    Die dort montierte Transformkanone mußte auch auf jemanden, der Waffen abgrundtief haßte, beeindruckend wirken. Zumindest beeindruckend abstoßend.
    Der Hochleistungsfusionsreaktor, der Deuteriumdrucktank und der Strukturumwandler zur Energieumwandlung in fünfdimensionale Energieimpulse waren jeweils über dreißig Meter hoch. Überragt wurden sie noch von dem Zustandswandler mit seinen Aufbauten, dem Entmaterialisator und den Hochleistungsspeicherbatterien. Der rohrförmige Abstrahlprojektor erstreckte sich ebenfalls über dreißig Meter bis zu der durchsichtigen Panzerplastkuppel in der Raumschiffshülle.
    Viel geändert hat sich an dieser Technologie nicht, dachte Him. So oder so ähnlich mußten die Geräte auch schon vor Hunderten von Jahren ausgesehen haben. „Hier stimmt was nicht", flüsterte er. „Warum bauen die Arkoniden ein uraltes Modell einer Transformkanone in einen Hangar ein und setzen dann ein hochmodernes, überschweres Modell genau darüber?"
    „Weil sie mit dieser alten Kanone etwas getestet haben", vermutete Corty „Bevor sie dann die zwölf überschweren Kanonen auf die Bugflächen setzten."
    „Omir-Gos?" fragte Him. Corty zuckte mit den Achseln. Him deutete auf ein über zehn Meter langes Objekt, das sich lediglich in einigen Details von einer überschweren Transformbombe unterschied. Der zylinderförmige Körper ruhte in einem Magazin mit elektromagnetischer Munitionszuführung, von dem aus er direkt in die nun geschlossene Schleusenvorkammer der Transformkanone zwischen dem Zustandswandler und dem Auflader gleiten konnte. „Omir-Gos", murmelte er und ging langsam zu der furchterregenden Bombe.
    Unter und neben ihr, auf der Laufschiene des Magazins, lag ein Datenträger. „Wie praktisch", murmelte Corty. „Da es sich bei diesem Ding um eine Neuentwicklung handelt, haben seine Schöpfer ein technisches Datenblatt für die Besatzung hinzugefügt, die später einmal mit der Bombe umgehen soll."
    „Genau, wie wir es gehofft haben", sagte Him.
    Corty aktivierte das Gerät und wählte auf dem Menü des Displays die Dateien aus, die er für relevant hielt. „Es sieht ganz so aus", murmelte er, „als handele es sich bei Omir-Gos um spezielle Bomben, die von Transformkanonen verschossen werden können ... und zwar Intervallbomben."
    Kim runzelte die Stirn. „Die arkonidischen Waffenschmiede haben sich etwas Neues einfallen lassen. Oder hast du schon einmal was von einer Intervallbombe gehört?"
    Corty schüttelte den Kopf. „Sie wirken nach demselben Funktionsprinzip wie Intervallkanonen ..." Er überflog die Daten auf dem Display. „Sie arbeiten mit dem Prinzip intermittierender überlichtschneller Abstoßfelder. Exakt gesteuerte und enggebündelte Hyperfelder deformieren beim Auftreffen ihr Ziel mit hypermechanischer Wirkung unabhängig von der Materialfestigkeit ... Nahezu jedes bekannte Material wird förmlich zertrümmert, als sei es zwischen Hammer und Amboß eines Riesen geraten. Und sie können wie Transformbomben von Transformkanonen verschossen werden."
    „Warum machen die Arkoniden dann so ein Geheimnis aus diesen neuen Waffen? Der Unterschied zwischen Transform- und Intervallbomben kommt mir nicht sehr groß vor ..."
    „Zumal der Wirkungsgrad der Intervallbomben sehr viel geringer als der herkömmlicher Transformgeschosse ist", murmelte Corty „Nein, das wichtige Detail ist auch ein ganz anderes. Intervallbomben verbreiten nicht kugelförmig eine Zerstörungswelle, bis die Explosionswucht sich totgelaufen hat, sondern vernichten alles, was sich innerhalb eines bestimmten begrenzten Bereichs befindet."
    Him wurde blaß um die Nase.

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