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2029 - Ein Planet im Visier

Titel: 2029 - Ein Planet im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zentrale um einen Meter erhöhten Kommandopodest, als wolle er sich überzeugen, welches holooptische Wiedergabesystem aktiviert war. „Die Ortungsdaten sind inzwischen präzise! Ich generiere eine optische Präferenz."
    Innerhalb der Panoramakugel leuchtete ein knapp dreißig Zentimeter messender, sich trichterförmig ausweitender Sektor auf. Der Ausschnitt wuchs, bis er nahezu alle anderen Darstellungen verdrängt hatte. Mit Zeitangaben versehene Meßwerte wurden eingeblendet; mehrere tausend Raumschiffe waren als winzige glühende Lichtpunkte dargestellt. „Die Simulation der letzten fünfzig Minuten Standardzeit beginnt", meldete der Cheforter völlig überflüssig.
    In die Konstellation der Raumschiffe zueinander kam Bewegung. Offensichtlich hatten sie in mehreren zangenförmigen Manövern Kurs auf die inneren Planeten gehalten, doch erst in der Rückprojektion sammelten sie sich zu lockeren Pulks, deren ursprünglich gemeinsame Flugrichtung plötzlich nicht mehr zu übersehen war. „Es ergeben sich drei Eintauchpunkte nahezu gleich starker Entsatzflotten zwischen den Umlaufbahnen des fünften und sechsten Planeten. Die Flugvektoren erlauben Rückschlüsse auf die Herkunft der Schiffe: Trantagossa, der Hayok-Sternenarchipel und Topsid."
    Die Erwähnung der im solaren Einzugsbereich liegenden Heimat der echsenartigen Topsider veranlaßte Reginald Bull zu einem überraschten Augenaufschlag. Nach wie vor war im Orion-Delta-System, 815 Lichtjahre von der Erde entfernt, die 17. Imperiale Flotte unter Mascant Baraschin stationiert. Sollte der Abzug einiger Raumer von dort die Terraner zu einem Angriff herausfordern?
    Nicht mit mir! durchzuckte es Bully.
    Bostich handelte schnell und präzise, jeder seiner Züge hatte sich im nachhinein als geschickt geplant erwiesen. Versuchte er wirklich, einen Zwischenfall zu provozieren, der ihn in die Lage versetzte, offiziell die LFT anzugreifen? „Der Grund für den Einflug der Vierten Imperiumsflotte ins Kreit-System wurde über Hyperfunk in die gesamte Galaxis hinausposaunt: eine Strafexpedition für die Zerstörung der GILGAMESCH", sagte Reginald Bull bedrückt. „Bostich hat damit seine moralische Rechtfertigung. Er präsentiert sich als verlängerter Arm der Justiz aller im Galaktikum vertretenen Völker, denn die Explosion der GILGAMESCH hätte leicht die Vernichtung von Mirkandol und damit den Tod Tausender Diplomaten bedeuten können. Aber egal wie weit er gehen wird, ich kann nicht aus Rachegelüsten heraus und ohne jede Chance auf einen Sieg Milliarden Terraner opfern."
    Mit allen Fingern fuhr er sich durchs Haar und verschränkte die Hände im Nacken. Es war eine Geste der Ohnmacht. „Ein Krieg zwischen Arkon und Terra", fügte Reginald Bull zögernd hinzu, als schrecke er vor jedem einzelnen Wort zurück, „würde mit Sicherheit zwei Verlierer haben."
     
    2.
     
    Irgendwo in der ihn umgebenden Schwärze flackerte Helligkeit, ein vages rotes Leuchten, im Bruchteil eines Augenblicks aufflammend und ebenso schnell erlöschend. Die Zeit schien stillzustehen, und selbst der ziehende Schmerz des Transmitterdurchgangs wirkte wie eingefroren.
    Fehlfunktion!
    Verlockend das Gefühl, sich treiben zu lassen, eins zu werden mit den Energien des Hyperraums und fortan als Quant in der winzigen Spanne zwischen Geburt und Ende dieses Universums zu existieren.
    Seine letzten Erinnerungen begannen zu verblassen. Er sah einen Alptraum der Zerstörung, die MELBAR KASOM im Feuer arkonidischer Schiffsgeschütze; Tam Sorayto in seiner verkohlten Kombination, der ihn auf den Schultern zu dem wohl letzten funktionsfähigen Transmitter trug, der auch nur noch von einem Notaggregat gespeist wurde ... Dann die Schwärze, verbunden mit dem Losgelöstsein von aller Schwere. Welch berauschendes Glücksgefühl. Dies war eine Welt der Stille und des Friedens - und ohne den anhaltenden Schmerz wäre sie vollkommen gewesen.
    Das Leuchten wiederholte sich. Es wurde intensiver und zog ihn mit unwiderstehlicher Kraft an. Vergeblich sein Versuch, dem Sturz eine andere Richtung zu geben.
    Ein lähmender Schmerz raste durch seine Nerven. Er schrie - oder er bildete sich ein, seine Qual hinauszuschreien.
    Das Universum schien sich in einer lodernden Implosion zu vereinen ... und spie ihn aus.
    Unerträglicher Lärm ...
    Die Faust eines Riesen rammte in seine Magengrube und raubte ihm die Besinnung.
     
    *
     
    Schleier wogten vor seinen Augen. Der vergebliche Versuch, sie mit einem Blinzeln zu

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