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2029 - Ein Planet im Visier

Titel: 2029 - Ein Planet im Visier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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eine unerträgliche Härte.
    Mascant Kraschyn war sich darüber klargeworden, daß es nur einen einzigen Weg gab: Er mußte die Ertruser mit allen Konsequenzen unterwerfen, ihren unbeugsamen Willen brechen.
    Und zwar so, daß die Umweltangepaßten für alle Zeit den Mut und den Glauben an sich selbst verloren.
    Der Mascant schaltete eine Interkomverbindung zum Feuerleitstand seines Flaggschiffs. Sein Befehl war knapp: „Umgehend eine Transformkanone mit einer Intervallbombe laden!"
    „Welches Kaliber?" fragte der Feuerleitoffizier. „Es wird ein großes Kaliber nötig!"
     
    *
     
    Es war ein wunderbarer und klarer Tag. Perry Rhodan hatte das erhebende Gefühl, ganz Baretus ausgebreitet vor sich zu sehen. Feuerschein und Rauch hingen seit gestern über vielen Teilen der Stadt...
    Das Unglaubliche schien tatsächlich eingetreten zu sein. Vor nicht einmal zehn Minuten hatte man weit im Süden, gerade noch als fahle Punkte zu ahnen, die ersten arkonidischen Raumschiffe starten sehen. Inzwischen war klar, daß die Eroberer Baretus verlassen hatten.
    Hungrig, durstig, aber endlos glücklich waren die Emotionauten und ihre Begleiter in frenetischen Jubel ausgebrochen. Nie zuvor hatte Perry Rhodan Menschen annähernd so laut brüllen hören.
    Er hielt sich abseits der feiernden Menge. Nicht nur, weil sie ihn in ihrem Überschwang beim freundschaftlichen Schulterklopfen womöglich ungespitzt in den Boden geschlagen hätten. Er zerbrach sich den Kopf darüber, weshalb ausgerechnet ein Heerführer wie Kraschyn den Rückzug antrat. Das entsprach nicht dem Selbstverständnis eines Mascanten.
    Der Jubel hinter ihm wurde ohrenbetäubend. Halb wandte der Terraner sich Um ... ... als ein greller Blitz das Gebirge erhellte. Licht und Schatten existierten nicht mehr, nur noch ein unbeschreiblicher, durchdringender Schein.
    In dem Moment hörte Perry Rhodan sich selbst schreien. Nichts sonst. Tränen schossen in seine Augen; er spürte sie, aber sie behinderten ihn nicht, weil da nichts anderes war als grelles, flackerndes Weiß.
    Nur langsam durchsetzten Schlieren seine Wahrnehmung. Sie verliefen ineinander, wurden dunkler, setzten sich fest. Schatten begannen bei jedem Blinzeln zu wandern, und er blinzelte heftiger, von einer grauenvollen Ahnung getrieben.
    Erste Konturen ... Die schroffe, senkrecht aufwachsende Felswand einen Steinwurf entfernt existierte also noch.
    Erst jetzt fiel ihm die Stille auf. Die Ertruser lachten nicht mehr. Er wandte sich um.
    Keine Konturen, keine Häuser - nur Staub. Eine viele Kilometer hohe Säule aus Staub stand über dem gesamten Stadtgebiet. Trotz der hohen Schwerkraft begann sie sich nur langsam zu lichten.
    Perry Rhodan starrte hinab auf eine Szenerie, die furchtbarer nicht sein konnte.
    Es gab keine Häuser mehr, keine Parkanlagen, nur ein sechsundfünfzig Kilometer durchmessendes Gebiet, das übersät war mit Schutt. Das Stadtzentrum von Baretus hatte aufgehört zu existieren und sich in einen Ort des Schweigens und der Trauer verwandelt.
    Tam Sorayto und seine Guerilla-Armee lebten nicht mehr. In einem Akt beispielloser Barbarei war der Stadtkern von Baretus ausgelöscht worden. Es gab nur noch eine Wüste aus Staub und feinstem Geröll. Alles war wie pulverisiert, als wäre jeder Mauerstein zwischen gewaltigen Hämmern zerschlagen worden.
    Rhodan blickte zu den Emotionauten hinüber. Reglos standen sie da, jedes Leben war aus ihren Gesichtern gewichen.
    Im Zentrum der Verwüstung begannen die heißen Wasser der Barkennto-Quelle sich langsam ihren Weg an die Oberfläche zu bahnen. Sogar die Fontäne war versiegt. Auf breiter Fläche stieg das Wasser empor und begann, die Trümmerwüste in ein Delta aus schwimmendem Staub und Morast zu verwandeln.
    Lediglich Embo Jason löste sich aus der Erstarrung und wandte sich Rhodan zu. „Sie quellen wie Tränen aus dem Schutt", sagte er stockend. „Wenn wir die Stadt wieder aufbauen, werden wir sie die Tränen von Ertrus nennen."
    Gegen Mittag sanken arkonidische Kampfraumschiffe zum zweitenmal aus dem Himmel herab. Sie landeten rings um die kreisförmige Zone der Vernichtung.
     
    ENDE

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