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2031 - Die Sprinter von Ertrus

Titel: 2031 - Die Sprinter von Ertrus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weiß, was du fühlst", fuhr Rubin fort. „Das Zentrum von Baretus zusammen mit Tausenden Unschuldiger ist einfach vernichtet worden, nur um den Präsidenten und seine Truppen umzubringen. Auch Fin Calley hat schwere Schäden hinnehmen müssen, als ARBOSSA ausfiel und der Tsunami die Stadt überrollte. Wir haben hohe Verluste erlitten, aber davon dürfen wir uns nicht entmutigen lassen. Unsere Vorfahren haben bedeutend Schlimmeres durchgemacht, als sie das Kreit-System besiedelten. Diese Arkoniden sind nur untergewichtige Angeber. Sie haben den Vorteil des Blitzkrieges genutzt, aber nun sind wir an der Reihe. Wir werden dafür sorgen, daß sie diese Tat jede Stunde bereuen. Sie können uns weder halten noch dem Reich gänzlich einverleiben."
    „Ertrus fällt nicht", flüsterte Eutrom. „Ganz recht!" Rubin lachte zuversichtlich. „Das ist genau der Punkt, nur darauf kommt es an. Wir sind ein Volk, und jeder wird handeln wie alle.
    Dann haben diese qualligen Mehlwürmer nicht die geringste Chance."
    Eutrom sah sie an. „Hast du etwas mit dem Widerstand zu tun?" fragte er vorsichtig. „Wie jeder von uns!" antwortete Rubin. „Aber wenn du es genau wissen willst: Wir sind eine noch eher kleine Gruppe. Wir haben einige Gleiter gerettet und so dies und das, was man so brauchen kann. Momentan beschränken wir uns auf die Beobachtung - und Rekrutierung. Wir beobachten, bis der Zeitpunkt günstig ist und genug Leute dabei sind.
    Hast du Lust, mitzumachen? Du bist zwar ein wenig schwächlich, aber ich kann ziemlich schnell Wunder wirken."
    „Ich bin nicht schwächlich!" empörte sich Eutrom. „Ich bin kein guter Gewichtestemmer, das stimmt, aber dafür kann ich um so besser laufen!"
    „Schon gut, du Hitzkopf!" beschwichtigte sie lachend. „Wir können ohnehin alle brauchen, jeder wird seine speziellen Fähigkeiten voll zum Einsatz bringen müssen. Und ich habe genug Erfahrung, um Grünschnäbel wie dich auszubilden. Bevor diese Idioten meine Kreise störten, war ich Sportmeisterin ..."
    Das war das Stichwort. Eutrom fiel es auf einmal wie Schuppen von den Augen. „Aber natürlich!" rief er. „Du bist die Rubin Karek! Ich kenne dich doch, du hast eine Menge Mannschaften ausgebildet ..."
    „... die Ertrusischen Spiele organisiert, aus Knäblein gestandene Männer und aus Mädchen richtige Frauen gemacht. Nicht wenige hab' ich zu den Camelot-Büros oder zum TLD geschickt."
    Rubins Augen glitzerten vergnügt. Sie hob den Arm und spannte den beeindruckenden Bizeps an. „Von nichts kommt nichts, mein Kleiner."
    Eutrom verlangsamte den Schlitten. Die nächste Kontrolle kam in Sicht, und er war nicht der einzige, der darauf zuhielt. „Ich - ich weiß nicht, ob ich schon soweit bin", stammelte er. „Ehrlich, dein Angebot klingt verführerisch, aber ich muß darüber nachdenken, Rubin."
    „Kein Problem", meinte Rubin. Leider konnte er kein Bedauern in ihrer Stimme hören.
    Hoffentlich bemerkte sie nicht, wie sehr ihn ihr Angebot durcheinanderbrachte. Er hielt sie für die interessanteste Frau unter Kreit, um so mehr, als er schon einiges über sie aus den Medien erfahren hatte.
    Er hatte Rubin nur nicht erkannt, weil er nie gedacht hatte, ihr unvermutet zu begegnen. Rubin Karek hatte vielen Ertrusern zu einer Karriere verholfen. Auf diesem harten Planeten gab es sonst nicht viele Möglichkeiten, sich zu entfalten und etwas aus sich zu machen. Für den Widerstand war sie genau die Richtige, daran gab es keinen Zweifel.
    Ihre kräftige, aber keineswegs grobschlächtige Hand kniff ihn kurz in die Wange. „Solange du die Gedanken in deinem hübschen Köpfchen beisammenhältst, ist schon viel erreicht."
    „Aber wenn ... wenn ich es mir anders überlege, wie kann ich dich erreichen?" stammelte er.
    Eutrom fühlte, wie sich die Haut in seinem Gesicht erwärmte. Sie war ein Vielfaches so alt wie er und hegte sicherlich nur mütterliche Gefühle für ihn - aber dennoch ging ihm diese kurze Berührung durch Mark und Bein.
    Er brauchte ihr nicht für immer abzusagen. Momentan war der Zeitpunkt ein wenig ungünstig. Aber wenn sein derzeitiger Auftrag erledigt war, sprach doch nichts dagegen, sich ihr anzuschließen! „Ich finde dich, Kleiner", meinte Rubin. „Paß auf, da vorne!"
    Eutrom stoppte hastig den Schlitten; um ihn herum herrschte dichtes Gedränge. Als er neben sich sah, war Rubin in der Menge verschwunden.
     
    *
     
    So tief waren sie also gesunken. Die stolzen Ertruser, die zu den mächtigsten Kämpfern der

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