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2032 - Suche in der Silberwolke

Titel: 2032 - Suche in der Silberwolke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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weitere Erscheinung innerhalb der Hauptleitzentrale fahrenzulassen. „Schutzschirme vollends abschalten!" befahl er.
    Die Kommandantin zögerte. Sie wurde bleich bis an die Lippen. Ohne Abwehrschirme waren sie einem Angriff der Mundänen ausgeliefert.
    Ronald Tekener lächelte kaum merklich. In seinem von Lashat-Narben gezeichneten Gesicht regte sich kein Muskel. Dies war ein Spiel nach seinem Geschmack. Atlan setzte buchstäblich alles auf eine Karte - hatte allerdings ein As im Ärmel: die Carit-Hülle der SOL, die bei einer Attacke einen gewissen Schutz bot.
    Die Mundänen rückten näher, und Viena Zakata legte die Anzeige seiner Ortungsgeräte auf den großen Holoschirm in der Zentrale. SENECA rechnete die Orterdaten achtzigmal pro Sekunde in ein Bild um, das dem Wahrnehmungsvermögen des menschlichen Auges angepaßt war. Die Mundänen-Schiffe zeichneten sich nicht einzeln und keineswegs klar ab, sondern bildeten eine Machtballung von erheblicher Größe.
    Alle in der Zentrale warteten darauf, daß sich das Bild der Flotte auflöste und die einzelnen Einheiten erkennbar wurden. Doch sie wurden enttäuscht. Die Ballung fiel nicht auseinander. Viena Zakata übermittelte nur einen Reflex auf den großen Holoschirm. Ein einzelnes Objekt von geradezu absurder Größe näherte sich ihnen.
    Parallelen kann es nur noch zu den Sporenschiffen, MATERIA, den Paddlerplattformen oder zu OLD MAN geben, stellte der Extrasinn des Arkoniden fest.
    Atlan glaubte hören zu können, daß die Männer und Frauen um ihn herum den Atem anhielten. Mächtig wie der Trabant eines Planeten glitt das Objekt heran und kam dabei immer näher. „Warum schießen wir nicht auf das Ding?" flüsterte Lene Jeffer, die Leiterin der Abteilung Bordwaffen. „Wir können doch nicht warten, bis sie uns abknallen!"
    Atlan hatte den Eindruck, daß sich einige hinter ihm bis zum Ausgang der Zentrale zurückzogen, so als sei auf diese Weise eine Flucht vor dem gigantischen Objekt möglich. Er drehte sich nicht um. Er wollte niemanden verunsichern, zumal er selbst eine innere Anspannung fühlte, die von Sekunde zu Sekunde intensiver wurde. Er fragte sich bereits, ob er die richtige Entscheidung getroffen hatte.
    Er beobachtete Roman Muel-Chen.
    Der Arkonide hatte den Eindruck, daß der Emotionaut die Ruhe bewahrte.
    Roman war der Schwachpunkt in der Zentrale. Wenn er die Nerven verlor, die Triebwerke zündete und die SOL beschleunigte, würde er das Angriffsfeuer der Mundänen provozieren.
    Mit jeder Sekunde wuchs die Ortungsgefahr, und mit jeder Sekunde gewann das Bild, das SENECA aus den Ortungsdaten errechnete, an Kontur. Immer deutlicher wurde, daß das Objekt tatsächlich die Dimensionen eines Himmelskörpers erreichte. Dabei war es jedoch nicht kugelförmig, sondern hatte die bei den Mundänen obligatorische Zackenzylinderform. „Kleinere Einheiten sind auf dem Ding gelandet oder an dem Zylinder verankert!" erkannte Myles Kantor. „Es muß einer jener in Segafrendo legendären S-Zentranten der Mundänen sein", vermutete Atlan. Er bemühte sich bewußt um einen lockeren Ton, um die Spannung damit ein wenig abzufangen. „Und wir schweben direkt vor seinen Geschützen", stammelte Lene Jeffer. „Ist euch bewußt, über welche Feuerkraft schon die kleinen Einheiten der Mundänen verfügen? Und wenn ihr das. berücksichtigt, könnt ihr euch vorstellen, was dieser Riese vermag."
    „Ich will gar nicht daran denken", entgegnete Viena Zakata. „Alle Energieerzeuger so weit wie möglich herunterfahren!" befahl der Arkonide. „Wir müssen die Ortungsgefahr minimieren!"
    Als der Abstand kaum noch 600.000 Kilometer betrug, eine aus kosmischer Sicht geradezu winzige Entfernung, erfaßte Viena Zakata mit Hilfe seiner Ortungsgeräte ein weiteres Objekt. Er spielte die Daten sofort auf das große Haupt-Holo, und nun hielt buchstäblich jeder in der Zentrale den Atem an.
    Es handelte sich um ein walzenförmiges Raumschiff von etwa sieben Kilometern Länge, dem von SENECA eine kobaltblaue Farbe zugeordnet wurde. Die Walze flog in wenigen tausend Kilometern Abstand dem S-Zentranten voraus, so als handele es sich bei ihm um eine Art Scout. „Derartige Typen wurden auch von Cairol dem Ersten und dem Zweiten benutzt", stellte Tekener fest. „Heißt das etwa, die Kosmischen Ordnungsmächte haben hier ihre Hände im Spiel?"
    Nach nur wenigen Sekunden war die Walze verschwunden, ohne daß ein einziger Schuß gefallen wäre. Quälend langsam glitt der S-Zentrant vorbei,

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