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2034 - Runricks Welten

Titel: 2034 - Runricks Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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außergewöhnlich begabter Blinder K'UHGAR näher als alle anderen Mundänen zu sein...
    Leymeetme schien ähnlich zu fühlen wie ich, denn sie ignorierte Sarriogges und kam wie eine Traumwandlerin auf mich zu. „Du hast eine ungewöhnliche Aura", sagte sie, als sie mir ganz nahe war. Und während sie mein Gesicht mit ihren sensiblen Fingern betastete und meinen Körper in Schüben und Wogen elektrisierendes Kribbeln durchraste, fuhr sie fort: „Du hast etwas von der Sensibilität eines Blinden an dir, obwohl du Augen besitzt und weit davon entfernt bist, ein Seher zu sein. Was für ein unmundänischer Mundäne du doch bist. Kannst du etwas dazu beitragen, meine Verwirrung zu lösen?"
    Ich gestand mit belegter Stimme, dass ich tatsächlich ohne Augenlicht geboren worden war und die Zeit meiner Blindheit auf Raubel' Baan verbracht hatte, bis mein Kampfgesicht von mir Besitz ergriffen hatte und ich auf einmal sehen konnte. Leymeetme konnte meine heimliche Sehnsucht nicht entgangen sein, denn sie sagte: „Armer Runrick, was wirst du zu leiden gehabt haben. Aber es muss dir zum Trost gereichen, dass du nunmehr deinen Platz in der Welt der Sehenden gefunden hast."
    Damit zog sie sich wieder in den Hintergrund zurück. Ich hätte ihr noch so viel zu sagen gehabt, hätte meine Beförderung liebend gerne gegen die Gunst eingetauscht, mich eine Weile oder eine Ewigkeit mit Leymeetme unterhalten zu dürfen. Aber das wäre ein unverzeihlicher Affront gegen den Mun-7 Sarriogges gewesen. Dieser hatte den Zwischenfall mit unbewegter Miene verfolgt, schien aber davon beeindruckt zu sein. „Ich erkenne erst durch Leymeetmes Hinweis, was für ein begnadeter Mundäne du bist, Runrick", sagte er. „Sei versichert, dass ich diese Gabe fördern und alles in meiner Macht Stehende tun werde, dass du den Platz bekommst, der dir zusteht."
    „Danke, Mun-7 Sarriogges", sagte ich. „Ich bin stolz, nunmehr den Rang eines Mun-8 zu bekleiden. Aber wenn es mir gestattet wäre, auf ein Raumschiffskommando zu verzichten, und ich dafür weiter auf die bewährte Art und Weise mit meinen Leuten zusammenarbeiten dürfte, wäre ich wunschlos glücklich."
    So mancher andere Mun-7 wäre über eine solche Anmaßung in Zorn geraten, aber Sarriogges gewährte mir diese Bitte. Er zeigte sich sogar darüber erfreut, dass ich nicht aus Karrieresucht auf den Einsatz meiner Stärken verzichtete. Damit war die Sache aber noch nicht ganz erledigt. Leymeetme suchte mich nämlich ohne das Wissen des Mun-7 auf. „Ich weiß mehr über dich, als ich wissen sollte; Runrick", eröffnete sie mir. „Erinnerst du dich denn meiner nicht mehr? Ich bin Cysitana, die du einst so erschrecktest, als sie dein zweites Gesicht entdeckte. Ich habe nur einen Sehernamen angenommen. Und ich fühle mich mitschuldig, dass du von Raubel' Baan verjagt wurdest."
    „Das kann nicht sein", entfuhr es mir. „Cysitana war eine Altersgenossin von mir. Du aber ..." Ich verstummte verschämt. „Schon gut, ich weiß selbst, dass ich eine Mumie bin", sagte Leymeetme sanft. „Mit fünfundzwanzig durfte ich die Ewigen Totenstädte von K'u aufsuchen und K'UHGAR nahe sein. Als ich von dort zurückkehrte, war ich äußerlich um hundert Jahre gealtert. Nicht aber biologisch. Ich habe noch ein langes - und hoffentlich erfülltes - Leben vor mir. So wie du auch, Runrick."
    „Wie willst du das wissen, Leymeetme?" fragte ich, weil ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Ich konnte immer noch nicht glauben, Cysitana vor mir zu haben. Aber warum sollte eine Seherin mich belügen? „Seit ich in K'u war, besitze ich geheimes Wissen", antwortete Leymeetme. „Ich darf darüber nicht sprechen. Aber soviel kann ich sagen: Du bist K'UHGAR nicht unbekannt. Du bist einer von vielen, deren Entwicklung K'UHGAR verfolgt."
    Sie verstummte abrupt, so als hätte sie schon zuviel verraten. Ohne ein weiteres Wort wandte sie sich ab und verschwand. Ich dachte noch lange über diese Begegnung und die geheimnisvollen Worte der Seherin nach.
    Trotz vieler Einzelerfolge wurde die Gesamtlage in Yakini für uns immer bedrohlicher. Der Zusammenbruch unserer Front schien mit der Vernichtung des S-Zentranten YAKMOKO eingeläutet worden zu sein. Die kleine, auf sieben Schiffe zusammengeschrumpfte Flotte von Mun-7 Sarriogges gehörte zum letzten Aufgebot der Mundänen in dieser Galaxis.
    Insgesamt waren drei S-Zentranten, Zehntausende von Kriegstürmen und Millionen der kleineren Einheiten von den wehrhaften Yakinivölkern

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