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2034 - Runricks Welten

Titel: 2034 - Runricks Welten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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musste sein. Und es würde ihnen womöglich noch weniger gefallen, Gefangene zu machen und diese in den Brückenkopf zu verschleppen. Aber darauf musste ich bestehen, denn es war ein wichtiges Detail meiner Strategie. Die Nurgasel' würden sich wundern - und hoffentlich darüber erschrecken -, dass die Mun-Krieger auf einmal nicht mehr auszurechnen waren. In den nächsten Tagen herrschte relative Ruhe. Die Nurgasel' deckten uns über Lautsprecher mit ihren Schmähparolen ein, ich ließ diese lediglich mit heftigem Geschützfeuer beantworten. Wenn die Nurgasel' Stoßtrupps gegen den Brückenkopf schickten, um uns aus der Reserve zu locken, gestattete ich, sehr zum Missfallen meiner Leute, keine Gegenattacken.
    Als endlich das Tunnelsystem nach meinen Vorstellungen vollendet war, führte ich persönlich einen Stoßtrupp an. Ich wollte nicht nur ein gutes Beispiel geben, sondern mich auch davon vergewissern, dass die Durchführung der Aktion genau nach meinen Vorstellungen ablief.
    Ich stieß mit lediglich zehn Leuten in einen der Tunnel vor, der unter einer potentiellen Nurgaser-Stellung endete. Dort brachen wir zur Oberfläche vor und stießen ins Leere. Denn die Stellung, die wir vorfanden, war verwaist. Wahrscheinlich würden die Nurgasel' irgendwann wieder hierher zurückkommen, aber so lange wollte ich nicht warten. Ich brauchte ein Erfolgserlebnis, um meine Leute dazu zu bringen, bei meinen taktischen Manövern mitzuziehen. Ich musste sie durch Taten überzeugen. Darum kehrten wir ins Tunnelsystem zurück und brachen an anderer Stelle zur Oberfläche durch. Und diesmal hatte ich Erfolg. Wir kamen nahe einer nurgasischen Geschützstellung heraus, ohne entdeckt worden zu sein. Ich zählte sieben Impulsgeschütze, eine kleinkalibrige Langstreckenkanone, dazu an die vierzig Echsen.
    Mir war klar, wie sehr es meine Leute juckte, diese Stellung einfach zu stürmen. Aber das konnte ich ihnen nicht erlauben. Statt dessen schickte ich einen Kurier in den Brückenkopf zurück, mit dem Befehl, weitere zwanzig Krieger zur Verstärkung zu holen.. Als die Krieger eingetroffen waren, schärfte ich meinen Leuten ein, möglichst nur das Kriegsgerät zu zerstören und das Leben der Nurgasel' möglichst zu schonen. „Wir wollen Gefangene machen!" erklärte ich ihnen.
    Auch wenn meine Leute einen solchen Befehl nicht begriffen, so konnte ich mich darauf verlassen, dass sie ihn nach bestem Wissen befolgen würden.
    Ich gab das Zeichen zum Angriff, und der Feuerzauber begann. Die Nurgasel' waren derart überrascht, dass sie kaum Widerstand bieten konnten. Und die einunddreißig Überlebenden schienen geradezu erleichtert, dass sie nicht sofort massakriert wurden, sondern am Leben bleiben durften. Sie ließen sich widerstandslos in unseren Brückenkopf bringen.
    Dort erklärte ich den Gefangenen vor versammelter Mannschaft: „Ihr verhöhnt meine tapferen Mun-Krieger aus der Ferne. Schimpft sie Feiglinge.
    Nun könnt ihr beweisen, was wirklich in euch steckt. Jeder von euch bekommt die Chance, sich im Zweikampf mit einem Mun-Krieger zu messen.
    Und jedem, dem es gelingt, einen Mun-Krieger zu besiegen, dem schenke ich das Leben."
    Diese Ankündigung brachte Bewegung in meine Leute. Die Aussicht, einen der verhassten Nurgasel' zu töten, stachelte sie auf. Und es kostete mich einige Mühe, sie zur Ordnung zu rufen. Ich musste ein Machtwort sprechen und die Kämpfer bestimmen. Da ich meine eigenen Leute nicht kannte, musste ich wahllos irgendwelche herausgreifen. Aber ich traf in jedem Fall eine gute Wahl. Die Mun-Krieger gingen stets als Sieger hervor. Sie töteten im Zweikampf einen Nurgaser nach dem anderen. Zum Schluss blieb nur noch der Nurgaser-Kommandant übrig. Diesen nahm ich mir persönlich vor.
    Wir bekamen jeder eine Vibratorlanze. Der Nurgasel' war überaus geschickt im Umgang damit, aber er konnte mir nicht im entferntesten Paroli bieten. Ich spielte eine Weile mit ihm, schnitt ihm unter dem Gejohle meiner Leute die Uniform in Streifen, bis er nackt und aus vielen harmlosen Wunden gelb blutend durch die Arena torkelte.
    Dann erst machte ich kurzen Prozess, brachte ihn zu Fall und setzte ihm die Vibratorspitze an die Kehle. „Mach endlich Schluss, verdammte Zweifratze!" bettelte er. Aber ich sagte: „Ich schenke auch dir das Leben. Denn ich brauche von dir Informationen."
    „Ich werde mein Volk nie verraten, räudige Zweifratze."
    „Doch, das wirst du", sagte ich. Ich war mir meiner Sache noch nie so sicher gewesen wie

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