2034 - Runricks Welten
vernichtet worden. Die verbliebenen Resteinheiten der K'UHGAR sammelten sich nahe einem Schwarzen Loch für den Endkampf. Es wurde nicht darüber gesprochen, aber keiner von uns rechnete, die entscheidende Schlacht zu überleben. Als Sarriogges mich zu sich bestellte, da rechnete ich mit dem Schlimmsten. Ich wertete es als zusätzliches schlechtes Omen, dass Leymeetme nicht an seiner Seite war. „Es wird nicht mehr lange dauern, Runrick, bis die dritte Welle der K'UHGAR in Yakini eintrifft", eröffnete er mir. „Aber bevor dies passiert, haben wir unsere letzte Schlacht zu kämpfen. Sie wird unser aller Ende sein, das dürfte inzwischen jedem von uns klar sein."
„Ich fürchte den Tod nicht", versetzte ich standhaft. „Aber ich würde K'UHGAR noch gerne mit einer Großtat einen letzten Dienst erweisen." Ich hatte damals von einem furiosen Selbstmordkommando geträumt, bei dem ich viele Feinde mit in den Tod reißen konnte.
Sarriogges aber winkte ab und sagte: „Du wirst K'UHGAR auf ganz andere Weise dienen, Runrick. Das Oberkommando in Yakini hat bestimmt, dass ausgewählte Mundänen diese Galaxis verlassen und sich in Sicherheit bringen sollen. Jeder dieser Mundänen nimmt auf diese oder jene Weise eine Sonderstellung ein. Sie müssen K'UHGAR erhalten bleiben, um vielleicht eines Tages Yakini einnehmen zu können. Ich habe vorgeschlagen, dass du zu den Geretteten gehören sollst. Leb wohl, Runrick."
Mir schwindelte. Mit allem hätte ich gerechnet, nur nicht mit dieser Wendung. „Aber ...", wollte ich aufbegehren. Da wirbelte er zornig den Kopf herum und herrschte mich mit dem Kampfgesicht an: „Verschwinde endlich!"
So gelangte ich wohlbehalten nach Dubensys zurück und landete wieder auf LAICMOKO zur weiteren Ausbildung. Mich. beherrschte eine seltsame Stimmung. Es war eine Mischung aus Trauer und Todessehnsucht. Ich sah immer wieder Bilder vom Sterben meiner Kameraden, wie Sarriogges mit seiner dezimierten Flotte gegen eine übermächtige Phalanx der Yakiniger in den sicheren Tod flog - ich sah schließlich auch die greisenhafte und doch noch junge Leymeetme den Strahlentod sterben.
Und ich musste leben! Dabei wäre ich lieber mit den Kameraden in den Tod gegangen. Wieder einmal, wie schon bei der Verbannung von Raubel' Baan, fühlte ich mich leer und ausgebrannt, ohne Zukunft.
Zurück auf LAICMOKO, wurde ich in den Rang eines Mun-9 zurückversetzt. Das wurde damit begründet, dass ein Mun-7 nur Beförderungen bis zu drei Rängen unter ihm vornehmen konnte. Ich nahm diese Degradierung ohne Emotionen hin. Aber ich nahm mir vor, es noch vor Ablauf dieses Dezenniums durch besonderen Einsatz zumindest bis zum Mun-7 zu bringen. Dazu fühlte ich mich Sarriogges irgendwie verpflichtet. Wenn mir schon nicht der Heldentod an seiner Seite vergönnt war, wollte ich wenigstens etwas aus meinem Soldatenleben machen.
Und ich schaffte es, obwohl ich mit unerklärlichen Widerständen zu kämpfen hatte. Fünf Jahre lang musste ich mich in allen möglichen Disziplinen herumquälen, um den Sprung zum Mun-8 zu schaffen.
Damals sagte ein gleichrangiger Kamerad zu mir: „Ich glaube, der Alte hat etwas gegen dich."
Mit dem „Alten" war Mun-2 Rantomeen gemeint, der Kommandant von LAICMOKO. Er wurde von allen gehasst, und es gab keinen unter den höheren Chargen, der ihm nicht den Tod wünschte. Als ich schließlich doch zum Mun-7 geadelt wurde, hörte ich gerüchteweise, dass Rantomeen dies bis zuletzt zu verhindern versucht hatte, sich aber schließlich einer Weisung der Mun-Strategen hatte beugen müssen. „Ich glaube, K'UHGAR mag dich", sagte derselbe Kamerad zu mir, der mir Rantomeens Abneigung angedeutet hatte.
In dieser Zeit kamen schlechte Nachrichten aus Yakini. Es schien, dass auch die dritte Angriffswelle in dieser Galaxis eine Niederlage erleiden würde, und es hieß, dass die Mun-Strategen bereits eine vierte Welle organisierten. Sie sollte mächtiger und schlagkräftiger als alle vorangegangenen sein Die Verwirklichung dieses Vorhabens bereitete dem Oberkommando keinerlei Schwierigkeiten, denn K'UHGAR verfügte über unerschöpfliche Reserven an Kriegern und Kriegsmaterial.
Als die Entsendung einer vierten Welle nach Yakini offiziell wurde meldete ich mich als einer der ersten freiwillig für diesen Einsatz. Und meine Bewerbung fand eine positive Erledigung. Ich konnte mir gut vorstellen, dass der „Alte" sie eifrig befürwortet hatte.
Die Yakiniger waren bald ausgeblutet. Sie hatten quasi mit ihrem
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