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2036 - Geheimkonferenz der Blues

Titel: 2036 - Geheimkonferenz der Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Antwort eintraf. „Die Energiespeicher der Schirmsysteme wurden abgekoppelt und für den Testlauf verwendet."
    „Wer hat das veranlaßt?"
    „Pemmendryn."
    „Sektor achtzehn evakuieren!" entschied der Hohe Kommissar. Seine Stimme bebte und glitt in den Ultraschallbereich ab. „Pemmendryn, die Testanlage müßte längst abgeschaltet sein. Was ist los?"
    Der Hane schickte seine Mitarbeiter weg und schlug sinnlos mit den Fäusten auf der Bedienungskonsole herum. „Es geht nicht!" keuchte er. „Die Energiezufuhr läßt sich nicht abstellen."
    Kirzay gab Alarm für alle zwölf Oyster und informierte das Wachbataillon Ryndras unter General Zocc-Zocc. „Sofort Schiffe für die Evakuierung bereitstellen! An alle Mitarbeiter in Oyster Zwölf: Ihr habt zwei Minuten Zeit, in einen Schutzanzug zu steigen und die Oberfläche des Mondes zu erreichen. Alle Transmitter sind ab sofort sendebereit. Haltet euch von Sektor achtzehn fern! Er wird in Kürze explodieren." .Smelnyk-Ypküz meldete sich nicht. Vermutlich suchte er sein Heil in der Flucht. „Steuerzentrale räumen!" ordnete Kirzay an. „Vergeßt die Datenkristalle nicht!"
    Er ignorierte das Jucken in seinem rechten Stiefel und schwenkte den Sessel herum. Mit den Hinterkopfaugen behielt er das Holo von der Testhalle im Blick. Die Vorderkopfaugen wachten darüber, daß der Rückzug zu den Transmittern diszipliniert und zügig verlief.
    Mit zwiespältigen Gefühlen nahm er zur Kenntnis, daß seine Autorität die gesamte Schicht sogar bei der Evakuierung wie ein Uhrwerk funktionieren ließ.
    Zum Glück ahnten sie nicht, daß es in seinem Innern ganz anders aussah.
    Länger als zwei, drei Stunden hielt er nicht mehr durch. Was danach kam - er wagte nicht, sich darüber Gedanken zu machen. „Pemmendryn, verschwinde endlich!" zirpte er. Das Speicherelement blähte sich auf und fing an zu glühen, „Hast du denn keinen Strahler, mit dem du die Zuleitungen durchtrennen kannst?"
    Der Hane hörte ihn nicht oder wollte ihn nicht hören. Mit beschwörend erhobenen Armen stand er in der Halle. Schritt für Schritt näherte er sich dem Speicherelement. „Tlyünosmun, hilf mir!" hörte der Hohe Kommissar ihn schreien. „Du gehst uns voran. Dir folgen wir in die Zukunft. Laß es nicht zu, daß wir untergehen!"
    Die letzten Worte begleitete der scharfe Knall der Explosion. Sie tauchte die Halle übergangslos in gleißendes Licht. Dort, wo der Hane soeben noch gestanden war, hing eine Rauchsäule, die sich in der Hitze schnell auflöste.
    Mehr bekam Zym Kirzay nicht mit. Die Bildübertragung brach zusammen.
    Als letzter der Anwesenden rannte der Tentra auf den nächstbesten Transmitter zu.
    Kurz vor dem Sockel des Geräts jedoch hielt er an. „Syntron, den Schadensbericht!" forderte er.
    Sektor achtzehn war vernichtet, die umliegenden Sektoren in Mitleidenschaft gezogen. Alle Sicherheitsschotte hatten sich geschlossen.
    Schutzschirme verhinderten, daß die Zerstörung auf weitere Sektoren übergriff.
    Die Schadensbilanz überstieg dennoch seine Vorstellungen. Oyster Zwölf war zu zwanzig Prozent zerstört.
    Zym Kirzay fragte sich, wie viele Opfer die sinnlose Gier nach frühzeitigen Erfolgen schon gekostet hatte. Opfer, von denen sie in Ryndra nichts wußten. All das geschah, weil es ein paar ehrgeizigen Politikern nicht schnell genug ging.
    Kirzay hoffte, bald etwas dagegen tun zu können. Entschlossen trat er in das Abstrahlfeld des Transmitters.
     
    5.
     
    „Es sind über tausend."
    Unverwandt starrten die Besatzungsmitglieder der AMMENHAK das raumfüllende Hologramm an. Die Aufzeichnungen der Sonden versetzten sie unmittelbar in das Geschehen Khyykans hinein.
    Unzählige Gleiter von purpurner Farbe flogen in Richtung Stadtzentrum; viele von ihnen waren völlig überbesetzt.
    Siramy Ratach warf den Kopf zurück. „Das Sant-Arginal muß ein einziger großer Friedhof sein", fuhr sie fort. „Wenn wir nichts unternehmen, macht das doch noch Schule und wird zur Volksseuche. Dann bringen sich die Santanzer alle um."
    Seit drei Tagen beobachteten sie aus dem Schiff heraus die zunehmenden Aktivitäten in der Hauptstadt-Peripherie und am Raumhafen. Die Einheimischen bereiteten sich auf die Ankunft weiterer Delegationen vor.
    Gleichzeitig stieg die Tötungsquote sprunghaft an. Eine Polizei existierte anscheinend nicht. Niemand auf Santanz zog die Mörder zur Rechenschaft.
    Die Vorfälle beschränkten sich im übrigen nicht nur auf Khyykan.
    Anfragen diesbezüglich an die

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