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2036 - Geheimkonferenz der Blues

Titel: 2036 - Geheimkonferenz der Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Koordinatoren des Projekts mit der Berechtigung des zweiten Informationslevels.
    Allein aus diesem Grund hatte er sich zu dem wahnwitzigen Unternehmen hinreißen lassen, in das Geheime Staatsarchiv seines eigenen Planeten einzubrechen.
    Je länger er darüber nachdachte, desto stärker wuchs in ihm die Überzeugung, daß die wirklich wichtigen Daten erst gar nicht bis nach Roost gelangt waren. Vermutlich fand er sie nur auf Apas oder Gatas.
    Die Logik des Taschensyntrons, einen zweiten Versuch zur Datenbeschaffung zu starten, stimmte vollkommen.
    Aber lieber wollte Zym Kirzay sich totschlagen lassen, als seine. Nerven und seinen Körper erneut in dieser Weise zu quälen.
    Der Steuersyntron meldete sich. Die letzten beiden Etappen standen unmittelbar bevor. Bis nach Ryndra lag noch eine knappe Stunde Flugzeit vor ihm.
    Wußten sie dort bereits, daß nur er für den Einbruch in Frage kam?
    Die letzten zwanzig Minuten Hyperraum legte er in innerer Zerrissenheit zurück. In ihm stritten sich zwei Meinungen. Die eine bestand auf bedingungsloser Flucht. Die andere plädierte dafür, jedem Verdacht zu begegnen und den Hohen Kommissar herauszuhängen, der über alles erhaben war.
    Welche von beiden schlußendlich die Oberhand gewann, vermochte er nicht zu sagen. Auch dann nicht, als die Space-Jet zum letzten Mal aus dem Hyperraum zurückkehrte und die geheime Station ansteuerte.
    Ryndra durchmaß annähernd tausend Kilometer. Der atmosphärelose Mond umkreiste als einziger Trabant einen Gasriesen, dessen Stern nach und nach erkaltete. Nach neuesten Messungen dauerte es keine tausend Jahre mehr, bis er kollabierte und das Sonnensystem auffraß.
    Auf Ryndra selbst und im Orbit um den Himmelskörper entdeckte die Ortung kein einziges Schiff. Vielleicht wollten die anderen ihn aber nur in Sicherheit wiegen. „CAILMAN TZYK im Anflug auf Oyster Zwölf", funkte er zur Bodenstation. „Öffnet den Hangar!"
    Das Bestätigungssignal traf ein. „CAILMAN TZYK identifiziert", antwortete eine für seinen Geschmack übertrieben melodische Automatenstimme. „Oyster Zwölf öffnet sich."
    Mit Hilfe der Teleoptik verfolgte Kirzay, wie ein Teil der Bergflanke von Oyster Zwölf zur Seite glitt. Ein helles Oval von zweihundert mal dreihundert Metern tat sich auf. Ein Peilstrahl griff nach der Space-Jet. Der Hohe Kommissar schaltete die Automatik ab und überließ das Schiff der Steuerung durch die Bodenstation.
    Einen besseren Beweis, daß bei ihm alles in Ordnung war, gab es wirklich nicht.
    Im umgekehrten Fall hegte der Tentra gewisse Zweifel. Aber da er jetzt keine andere Wahl mehr hatte, als an die Stätte seines Wirkens zurückzukehren, nahm er das Risiko in Kauf.
    Wenn sie von seinem Diebstahl wußten und ihn als Verräter einstuften, hätten sie ihn gleich im Orbit dingfest machen können.
    Zur Not mußte er sie mit seiner Befehlsgewalt in Schach halten. Ein Bluff zur rechten Zeit konnte ebenfalls nicht schaden.
    Dennoch - ein unbestimmtes Gefühl blieb und sagte ihm, daß sein letztes Stündlein schlug, sobald er seinen Fuß in das Innere des Mondes Ryndra setzte.
     
    *
     
    Adjutant Smelnyk-Ypküz kam allein. Er salutierte vorschriftsmäßig.
    Der Apaso trug zur Kombination seinen volkstypischen dunkelblauen Schulterumhang. „Keine besonderen Vorkommnisse, Hoher Kommissar", meldete er. „Alle Abteilungen sind im Zeitplan."
    „Was ist mit dem Test des Speicherelements?"
    „Er verläuft nach Plan und endet in etwas mehr als einer Stunde."
    Zym Kirzay sah den Apaso mit völlig arideren Augen als früher. Wenn es tatsächlich stimmte, daß die Jülziish aus dem Pahl-System hinter allem steckten, stieg die Wahrscheinlichkeit, daß es sich bei den wenigen Apasos in Ryndra um Agenten und Aufpasser handelte.
    Der Tentra ließ sich nichts anmerken, aber er beschloß, bei Smelnyk-Ypküz ab sofort besonders vorsichtig zu sein. „Wir verlängern den Test um zwei Tage", kündigte er an. „Das liegt innerhalb des zeitlichen Rahmens."
    Der Apaso erstarrte für den Bruchteil eines Augenblicks. Seine Vorderkopfaugen traten ein wenig hervor. „Ich werde das sofort veranlassen, Hoher Kommissar."
    Der Adjutant entfernte sich, wobei er die Hinterkopfaugen halb geschlossen hielt. Bei seinem Volk stellte das ein Zeichen von Achtung und Einverständnis dar.
    Zym Kirzay warf einen letzten, nachdenklichen Blick auf die Space-Jet und vergewisserte sich unauffällig, daß er alle fünf Speicherkristalle bei sich trug.
    Der Tentra suchte die Leitzentrale

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