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2036 - Geheimkonferenz der Blues

Titel: 2036 - Geheimkonferenz der Blues Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Laut. Die Betriebsanzeige blinkte kurz auf, als wolle sie ihn verspotten.
    Eine Infrarot-Schnittstelle, die sich nicht abschalten ließ, so etwas war dem Hohen Kommissar noch nicht begegnet. Wenn es sich dabei um eine neue Generation von Minisyntrons handelte, hatte der Konstrukteur sich und seinen Kunden damit keinen Gefallen getan.
    Er legte den letzten Kristall ein und richtete sein vorderes Augenpaar auf das entstehende Hologramm. Es zeigte einen roten Riesenstern mit einem Reigen aus elf Planeten.
    Zym Kirzay erkannte Pahl sofort. Die hellgrüne Kugel des vierten Planeten, das war Apas. Der sechste Planet leuchtete braun und trug eine Markierung. Auf Kohnla lagen die geheimen Labors und Anlagen der Apasos. Wissenschaftler und Militärs arbeiteten hier an einem besseren und umfassenden Schutz für die Eastside beziehungsweise einzelne Sonnensysteme.
    Beides stellte für alle Jülziish ein fundamentales Bedürfnis dar.
    Zym Kirzay überflog die Protokolle der Aktivitäten, die der Galaktische Rat der Apasos von 1290 bis 1295 NGZ in Mirkandol entfaltet hatte. Vor allem, nachdem der Gataser Zio Trytun, der Apaso Ruenzi Malayjat und der Tentra Külük Yppenk, die das legendäre Treffen einberufen hatten, als neues Triumvirat an die Spitze des Forums Raglund traten, wuchs der Einfluß der Jülziish weiter an.
    Andere Machtblöcke wie die LFT mußten den Eindruck gewinnen, daß die Eastside zu einem einheitlichen Gebilde zusammenwuchs. Wie das geschehen sollte, blieb nach wie vor ein Geheimnis. Nur Insider wußten darüber Bescheid. Die Öffentlichkeit ahnte selbst nach vierzehn Jahren noch nichts.
    Und Zym Kirzay bezweifelte, ob sie es jemals schaffen würden. Nicht bei diesem Tempo. Wo war die Zeit geblieben, als die Jülziish achtzehnmal so viele Patente angemeldet hatten als je zuvor?
    Die Propaganda-Maschinerie übertünchte es. In seinem Referat über die soziologischen und ethnologischen Auswirkungen der Goldenen Technik auf die Völker der Jülziish setzte der Apaso Rüyk-Zeyttwiz neue Schwerpunkte und wies übertrieben oft darauf hin, daß die 2800 Völker der Jülziish zu einer einzigen großen Nation verschmolzen.
    Dies war gleichbedeutend mit der Rückbesinnung aller auf die Urheimat.
    Und die hieß Gatas. Die Gataser nahmen seit Jahrtausenden eine Führungsrolle ein, aber sie schufen sich damit keine Freunde. Eine Übermacht des Volkes aus dem Verth-System mußte unweigerlich zu neuerlichen kriegerischen Auseinandersetzungen führen.
    Nach den Jahrhunderten der Monos-Diktatur und dem langsamen Wiederaufbau mußte das eine totale Katastrophe bedeuten.
    Je länger Kirzay die Ausführungen las, desto deutlicher stand ihm vor Augen, welche Eigendynamik eine solche Entwicklung in sich barg.
    Niemand in der Eastside schien sich der Gefahr bewußt zu sein.
    Wirklich niemand?
    Es fehlten die Vorschläge, wie ein solcher Verzicht auf Eigenständigkeit erreicht werden konnte, ohne daß es zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Völkern kam. Die entstanden zwangsläufig, solange die Steuerung des Prozesses in den Händen von nur vier Völkern lag, der Gataser, der Apasos, der Tentra und der Hanen.
    Kirzay öffnete das nächste Unterverzeichnis. Er erhoffte sich Informationen zu diesem Problem, wurde jedoch enttäuscht. Technische Details und Konstruktionspläne folgten, angehängt das Forum mit den gesammelten Extrapolationen verschiedener Anwendungsbereiche.
    Aneinandergereiht nahmen die Ausführungen und Vorschläge der Apasos den weitaus größten Speicherplatz in Anspruch. Die Gataser erweckten nur den Eindruck, als arbeite ihre Koordinationsstelle nach eigenen Vorgaben. In Wirklichkeit kamen die meisten Impulse aus dem Pahl-System.
    Die Erkenntnis stellte alles auf den Kopf, was Zym Kirzay vierzehn Jahre lang geglaubt hatte. Er starrte das Hologramm an. Es war leer. Der Kristall hatte alle seine Informationen preisgegeben.
    Für den Hohen Kommissar reichten sie nicht aus. Er hatte sich mehr erhofft.
    Zym Kirzay ignorierte das Jucken im rechten Stiefel und kehrte in die Steuerkanzel zurück.
    Zwei Metagrav-Etappen standen noch bevor. Mit der letzten erreichte die Space-Jet den geheimen Forschungsmond Ryndra. Bis dahin mußte alles in dem kleinen Schiff in seinen ursprünglichen Zustand versetzt sein.
    Der Tentra brach den Flug ab und löschte alle Falschdaten einschließlich deren, die seine eigene Person betrafen. Ab sofort war er wieder der Hohe Kommissar Zym Kirzay von Roost, einer der wichtigsten

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