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2041 - Absolute Finsternis

Titel: 2041 - Absolute Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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willst du das noch miterleben?" Rhodan presste die Lippen aufeinander. „Was ist schlecht am Shifting?" Mit ihrer Frage legte die Galornin auch noch die Finger in die offene Wunde. „Ich erkenne keine Möglichkeit der Wahl. Entweder entbrennen immer neue Kämpfe, und mit jedem Sonnensystem, das der Gegner erobert, wird Terras Position schwächer, oder du kapitulierst. Das aber sofort. Weil jeder Tote in der Zwischenzeit ein Toter zuviel..."
    „Hör auf!" entfuhr es dem terranischen Residenten ungewöhnlich scharf, „Die Erde wird keine Kolonie des Kristallimperiums und seines wahnsinnigen Imperators werden. Lass mir Zeit, deine Argumente zu überdenken!"
    Druu Katsyrias Geste drückte Erleichterung aus. „Wie pflegt ihr Terraner zu sagen: Die Vernunft siegt. Warte aber nicht zu lange - du weißt, du kannst jederzeit auf meine Hilfe zählen."
    „Es gibt da ein anderes Problem", begann Rhodan unerwartet. „Moo ist verschwunden, der kleine Roboter des Raumanzugs, den Kaif Chiriatha mir schenkte. Unsere Suche blieb bislang erfolglos. Vielleicht kannst du als Galornin ihn leichter aufspüren."
    „Verschwunden?" wiederholte Druu Katsyria hörbar irritiert. „Dann muss Moos Problem noch größer gewesen sein als deines."
    „Wie soll ich das verstehen?"
    „Selbstverständlich helfe ich bei der Suche", sagte die Galornin. Die eigentliche Frage ließ sie unbeantwortet.
     
    5.
     
    Der Himmel im Süden hatte sich rot gefärbt. Seit Stunden stieg flackernder Feuerschein in die Höhe, eine gut sichtbare Protuberanz. Zum erstenmal seit vier Jahrhunderten spuckte der Kilauea wieder Lava. Über siebenhundert Meter hoch schoss die Feuerfontäne aus einem Seitenkrater empor: dünnflüssige Pahoehoe-Lava, vermischt mit lodernden Gaseruptionen. Temperaturen von annähernd 1100 Grad Celsius nahe dem gelblichroten Kern ließen die Luft flirren und für die kommende Nacht ein imposantes Schauspiel erwarten.
    Der Ausbruch war von den Behörden bis auf zwanzig Minuten exakt vorhergesagt worden, und die Medien hatten das Thema schon vor einer Woche begierig aufgegriffen. Zurück zur Natur? betitelte TNR seine Berichterstattung. Endet die Vergewaltigung unseres Planeten auf Hawaii? Dabei bezogen Terrania News Report und andere Sender sich ausschließlich auf die Tatsache, Dass zum erstenmal seit langem darauf verzichtet wurde, Entlastungsbohrungen anzulegen und die Kräfte des Erdinneren zur Energie- und Rohstoffgewinnung zu nutzen.
    Mehrere Geologengruppen hatten sich auf den Weg zum Krater gemacht, aber die vielen Schaulustigen erhielten keine Chance, ebenso nahe an den Kilauea vorzudringen. Roboter und Zäune aus Formenergie verwehrten ihnen, sich dem Geschehen weiter als bis auf zehn Kilometer zu nähern. Im Luftraum über Hawaii herrschte ein unüberschaubares Chaos. Unzählige Gleiter hingen wie ein Heuschreckenschwarm über dem Südosten der Insel.
    Viele Piloten hatten sich von der Leitstelle abgekoppelt, um auf Tuchfühlung den Krater überfliegen zu können; die zu erwartenden Strafgelder interessierten die wenigsten.
    Die großen Touristik-Unternehmen hatten Space-Jets und sogar Korvetten gechartert. Dabei konnte das Spektakel aus dein rund vierzig Kilometer entfernten Pahoa fast ebenso gut beobachtet werden. Von den beiden großen Einkaufsmeilen der Stadt aus gesehen, schien der neue Krater zum Greifen nahe, und die Lavaströme boten ein imposantes Naturschauspiel, das zumindest auf dem eigenen Planeten schon lange niemand mehr erlebt hatte.
    Noch suchte der Feuerfluss seinen eigenen Weg durch den Naturpark Südosthawaii. Sobald jedoch bewohntes Gebiet gefährdet war, würden energetische Sperren die brodelnde Masse aus dem Erdinneren kanalisieren und umlenken.
    Seit dem 20. Dezember waren die örtlichen Polizeikräfte verstärkt im Einsatz. Wegen des Naturereignisses, dessen Höhepunkt von den Geologen mit dem 23. Dezember beziffert wurde, galt Urlaubssperre. Außerdem war ein zusätzliches Kontingent von einhundert Wachrobotern über Transmitter eingetroffen.
    Charles Kipahulu Laua gehörte seit dreißig Jahren den örtlichen Sicherheitskräften an. Er war auf Maui geboren, seine Eltern als Terra-Nostalgiker hatten die Namen geändert und sich an alte Hawaii-Traditionen erinnert. Er selbst hatte in jugendlichem Elan Galaktopolitologie studiert und seine Zukunft zwischen den Sternen gesehen - inzwischen interessierte ihn nicht mehr, was außerhalb des Heimatplaneten geschah. Er hatte sich in ein Schneckenhaus

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