2043 - Rebellion der Mutanten
Er wäre nicht der erste gewesen, der außerhalb der Arena getötet wurde, „Die Organisatoren der Kämpfe und die Trivideo-Anstalten nehmen das nicht hin", warnte er die Männer. „Sie werden sich einige von euch vornehmen und hinrichten. Aber das ist euch egal, wie?' Jeder von euch hofft, dass die Wahl nicht auf ihn fällt, sondern auf einen anderen."
Ein harter Schlag traf ihn, als einer der Männer eine Stahlkugel gegen ihn schleuderte. Das Geschoss kam so überraschend aus dem Dunkel geflogen, dass er ihm nicht mehr ausweichen konnte. Er verlor das Gleichgewicht und stürzte. Brüllend griffen ihn die Gladiatoren an, die Messer zum tödlichen Stoßerhoben.
Er wusste, dass alles vorbei war, und doch kämpfte er. Einige Messer konnte er abwehren, einen Stoß auf sein Gesicht schleuderte er mit telekinetischer Kraft zur Seite, aber andere trafen ihn an den Armen, der Hüfte und den Beinen, Dann hielten ihn mehrere Männer an den Armen und Beinen fest, wahrend zwei andere den Rest erledigen wollten.
Er versuchte, sich mit seiner Para-Gabe zu wehren, schleuderte sie immer wieder zurück, aber er spürte, wie er schwächer wurde.
Als K'rigan schon glaubte, dass es endgültig vorbei war, flammten plötzlich Lichter auf, und eine Gruppe von Jugendlichen stürmte herein. Paralysestrahler sprachen an, und einer der Gladiatoren nach dem anderen fiel um. Erschöpft und aus vielen Wunden blutend, sank K'rigan auf die Knie, umgeben von gelähmten Kämpfern.
Ein mittelgroßer, dunkelhaariger Junge trat auf ihn zu. Er war blass, und er war vielleicht fünfzehn, höchstens sechzehn Jahre alt, also sogar etwas jünger als er, aber viel schwächer und kleiner. Auf der Schulter trug er eine Puppe, wie er sie noch nie zuvor gesehen hatte. Sie war etwa 25 Zentimeter groß. Eine Mütze bedeckte ihren Kopf, unter deren Schirm zwei riesige Augenscheiben wie schwarz samtene Löcher erschienen.
K'rigan starrte den Jungen an wie einen Geist, dabei war er fest davon überzeugt, dass er ihm schon vorher einmal begegnet war. Er wollte sich erinnern, doch es gelang ihm nicht. Die Puppe wackelte mit dem Kopf. In K'rigan kam das unsinnige Gefühl auf, sie wolle verhindern, dass er weiter darüber nachdachte, woher er seinen Retter kannte. „Ich bin Koo Parkinson", stellte sich der Jugendliche vor, während seine Begleiter von einem paralysierten Gladiator zum anderen gingen, um ihnen die Waffen abzunehmen. „Ich hole dich hier heraus. Komm!"
Einer der jungen Männer sprühte eine Flüssigkeit auf K'rigans Wunden, um die Blutungen zum Stillstand zu bringen und seine Schmerzen zu lindern. Der Telekinet kannte die Prozedur, der er sich nach beinahe jedem Kampf unterziehen musste, denn unverletzt war er wohl noch nie aus der Arena zurückgekehrt. „Warum?" fragte K'rigan, während er seinem Retter folgte. Er hinkte, weil einige Muskelstränge seiner Beine durchtrennt worden waren. Es machte ihm nichts aus. Er war froh, dass er gehen konnte und dass der Junge, der sich Parkinson nannte, eingegriffen hatte. „Ich habe dich in der Arena gesehen", antwortete der Anführer der Jugendbande. „Du passt zu uns. Gemeinsam stellen wir Lepso auf den Kopf und holen uns, was diese Welt zu bieten hat," K'rigan hätte ihm sagen können, dass ihn das Geld nicht mehr reizte, weil er mittlerweile ein Vermögen in der Arena verdient hatte. Er brauchte doch nur ein wenig Freiheit, um damit verschwinden zu können. Doch das tat er nicht. Sein Geld schützte ihn nicht davor, immer wieder kämpfen und töten zu müssen. Zu einem Jahr in der Arenaschule war er verurteilt worden.
Acht Monate hatte er bereits überstanden, aber der nächtliche Angriff der Gladiatoren auf ihn hatte deutlich gemacht, dass er die restlichen vier Monate nicht überleben würde. Wenn er nicht ermordet wurde, würden ihm die Regisseure der Gladiatorenshow früher oder später einen Epsaler oder Ertruser als Gegner geben, um ihn abschlachten zu lassen. Er hatte es mit anderen Gladiatoren erlebt, die ähnlich überlegen gewesen waren wie er.
Auf keinen Fall würden ihn die Veranstalter mit seinem erkämpften Vermögen davonkommen lassen. Zur Not würden sie ihn mit Hilfe der syntronischen Fessel töten, die er um den Hals tragen musste, bis das Jahr vorbei war. Jeder Gladiator war mit einer solchen Fessel versehen. Alle behaupteten, es sei unmöglich, sie gegen den Willen des Gerichts zu entfernen.
Koo Parkinson konnte es. Dazu benutzte er ein kleines Gerät, nicht größer als ein
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