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2045 - Aufruhr im INSHARAM

Titel: 2045 - Aufruhr im INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umgebung bot, und sie wandelten diese Energien in Nahrung um. Wir waren in gewisser Weise unsterblich."
    Das kam Ruyde seltsam bekannt vor. Doch sie war von dem unverhofften Bericht des Wesens viel zu sehr in den Bann geschlagen, um eine Frage zu stellen.
    Auch Karja wartete ab, und tatsächlich fuhr Kra'ohk nach einer Weile fort: „Dennoch kam es nach vielen, vielen Jahren zur Krise", schilderte er. „Es lag nicht an unseren Körpern, sondern daran, dass es uns nicht gelang, den Schritt zur Superintelligenz zu tun. Meine beiden Gefährten, obwohl sie wie ich die Substanz unseres Volkes in sich trugen, waren schwächer als ich. Nacheinander verloren sie jede Lebensenergie und starben ab."
    „Das ist schlimm", sagte Ruyde. „Und du? Wie hast du dich am Leben erhalten? „Ich hatte vereinzelt Kontakt mit euresgleichen", antwortete Kra'ohk. „Bald wusste ich, dass sie mich in den Hyperraum schleudern konnten, doch sie taten es nicht. Wir tauschten Erfahrungen und Wissen miteinander aus. Danach zogen sie sich zurück. Aber der Kontakt gab mir neue Kraft. Leider ist sie jetzt aufgebraucht ..."
    „Welches Wissen habt ihr miteinander ausgetauscht?" fragte Karja, der von vorneherein das Gefühl gehabt hatte, der Fremde sei als positiv einzustufen. Es dauerte eine Weile, bis Kra'ohk antwortete. Es schien fast so, als bereite ihm jeder neue Akt der Kommunikation Schwierigkeiten und Schmerzen. „Wissen über den Kosmos", sendete er dann, „über das Multiversum, über den Hyperraum und über die Tiefe, in welche das INSHARAM eingebettet ist." Er fuhr fort zu erzählen, und alles hörte sich genauso an wie das, was Swado Taya Devior den beiden Evoesa gesagt hatte. Ruyde verstand es auch jetzt noch nicht, aber sie begann sich zu fragen, ob nicht der Alte sein Wissen von solchen Wesen wie Kra'ohk bezogen hatte. In den vielen tausend Jahren seines Lebens mochte er durchaus solchen Versprengten begegnet sein. Woher wollte er sonst sein Wissen über das INSHARAM und seinen Standort im kosmischen Gefüge nehmen? „Was können wir für dich tun, Kra'ohk?" fragte Karja. „Nichts", sendete der Duffine. „Ich bin dankbar, dass ihr mir zugehört habt. Bald werde ich meine Augen schließen. Es wäre mir ein Trost, wenn ihr die Erinnerung an mich mitnähmt."
    „Das werden wir hin", versprach Ruyde. „Lasst mich jetzt allein", bat das Wesen. „Ich will die letzten Jahre meines Daseins in Meditation verbringen. Mein Volk stirbt mit mir. Wir haben uns geirrt. Wir waren nicht reif für eine Superintelligenz."
    „Armer Freund", sagte Ruyde. „Wir werden dich nicht vergessen."
    Als sie aus dem Seitenarm des INSHARAM in die Kammer zurückkehrten, sagte Karja: „Ich möchte wissen, wie viele solcher Wesenheiten es noch im INSHARAM verborgen gibt."
    „Ich weiß jetzt nur eines", antwortete Ruyde. „Nämlich dass alles Wissen unserer Ältesten und Weisen von außerhalb kommt, von solchen Besuchern wie Kra'ohk. Ob wir es verstehen oder nicht wir selbst im INSHARAM wüssten ohne die Eindringlinge aus dem Universum nichts."
    „Ich bin dafür, dass wir Swado Taya Devior erneut aufsuchen", schlug Karja vor. „Bestimmt hat er uns noch viel mehr zu sagen, als er es getan hat."
    „Ich bin einverstanden", sagte Ruyde.
    „Die letzte Superintelligenz, die vor drei Millionen Jahren im INSHARAM geboren wurde", sagte der alte Eremit, „war auch die mit dem größten Potential für Zweifel. Lange Zeit waren die Evoesa sich nicht im Klaren darüber, wie sie den Neuankömmling zu bewerten hatten."
    „Den Neuankömmling?" fragte Ruyde. „Hatte er einen Namen?"
    „Die Wesenheit hieß K'UHGAR", antwortete Swado. „Und sie war von allen Wesenheiten, die je das INSHARAM erreichten, bei weitem die erfolgreichste und mächtigste."
    „Und", wollte Karja wissen, „wie verhielten sich die Evoesa?"
    „Sie waren in zwei Lager gespalten. Die eine Gruppe verlangte, dass K'UHGAR entfernt werden müsse, während die andere dafür plädierte, das Wesen in Ruhe den Weg der Vervollkommnung gehen zu lassen. Sie standen sich gegenüber und blockierten sich gegenseitig, während K'UHGAR reifte und an Kraft gewann. Im Nachhinein wissen wir, dass unsere Vorfahren einen furchtbaren Fehler gemacht haben. Unsicher ist jedoch, ob sie K'UHGAR überhaupt noch hätten aufhalten können."
    „Einen Fehler?" fragte Ruyde. „Du meinst, weil sie das Wesen nicht angegriffen haben?"
    „SO ist es", bestätigte der Alte. „Wieso sprichst du von einem furchtbaren Fehler?"

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