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2045 - Aufruhr im INSHARAM

Titel: 2045 - Aufruhr im INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erkundigte sich Karja. „Was ist geschehen?"
    Swado schwieg eine Weile, so als müsse er die schrecklichen Bilder der Vergangenheit vor seinem geistigen Auge erst heraufbeschwören. „Es kam zu einer Katastrophe", sagte er dann. „K'UHGAR riss alles an sich, was das INSHARAM zu bieten hatte, tötete mehr als ein Drittel der Evoesa und verschwand mit einem ... einem Schock, der die betäubten Überlebenden unseres Volkes erst Jahre später wieder erwachen ließ."
    „Das ist wirklich furchtbar", sagte Ruyde beeindruckt. „Aber die Evoesa haben sich wieder erholt, sonst wären wir heute nicht hier und könnten miteinander reden."
    „Die Evoesa haben sich als Volk erholt, aber der schreckliche Irrtum lähmt bis heute ihre Bewusstseine bei manchen Entscheidungen. Sie sind vorsichtiger geworden und greifen eher an, als anzunehmen, ein neuer Eindringling sei als positiv einzuordnen."
    „Ist es nach der Katastrophe jemals wieder zur Entstehung einer Superintelligenz im INSHARAM gekommen?" wollte Karja wissen. „Nie", antwortete der Eremit. „Und es gibt nicht wenige, die der Meinung sind, K'UHGAR habe damals im INSHARAM einen verborgenen, irreparablen Schaden angerichtet."
    „Das ist alles sehr schlimm", meinte Karja. „Wenn man darüber nachdenkt, stellt sich die Frage nach dem Sinn unserer Existenz."
    „So darfst du nicht denken!" hielt ihm Ruyde entgegen. „Auch ich habe diese Gedanken gehabt und noch schlimmere", gab Swado Taya Devior zu. „Doch sie zu verfolgen bedeutet den Wahnsinn. Wir leben im Gleichgewicht. Vielleicht gab es vor der Katastrophe mehr Evoesa als heute, aber seit Jahrtausenden ist unsere Bevölkerungszahl gleichgeblieben.
    Für jeden, der stirbt, wird ein Evoesa neu geboren. Manchmal ist es, als spürte ich das neue Leben schon in mir."
    „So darfst du nicht denken!" wiederholte sich Ruyde. „Du bist alt, und dein Bauchsack hat schon tiefe Falten. Aber noch verfügst du über genügend Aktionsmaterie, um weitere Hunderte von Jahren leben zu können. Hier in deiner Höhle verbrauchst du doch kaum etwas von ihr. Du kannst noch tausend Jahre leben."
    „Wohl wahr, wohl wahr", sagte der Alte. Sie schwiegen, jeder mit seinen Gedanken beschäftigt. Swado war Ruyde sympathisch geworden. Sie wollte noch oft mit Karja hierher kommen und mit ihm über alles Mögliche reden. Für jede Frage, die beantwortet wurde, stellte sich eine neue. Karja hatte noch eine Frage - eine, welche die ganze Zeit über im Raum gestanden hatte. „Hast du das Wesen namens Kra'ohk gekannt, von dem wir dir erzählt haben? Warst du vielleicht in jüngeren Jahren in einem der Schwärme, die Kontakt mit ihm hatten?"
    „Ich wünschte, es wäre so gewesen", antwortete der Einsiedler. „Aber leider war es nicht so. Ich habe Kra'ohk nie kennengelernt - nur jetzt durch euch und eure Berichte." Sie unterhielten sich noch eine Weile, dann nahmen sie Abschied. Ruyde und Karja verließen die Höhle und vertrauten sich einer tiefer ins INSHARAM führenden Strömung an.
    „Etwas bedrückt mich, Karja", sagte Ruyde. „Und das wäre?" Sie umtanzte ihn. „Mir gehen Swados Worte über den möglichen irreparablen Schaden am INSHARAM nicht aus dem Sinn. Könnte es nicht sein, dass die Dreiheit Kra'ohk, Kra'uhm und Kra'sir nur deshalb gescheitert, ist? Weil es keine Möglichkeit mehr gibt, im INSHARAM zur Superintelligenz zu werden?" Karja erwiderte nichts darauf, aber das war ihr Antwort genug.
     
    6.
     
    SOL
     
    Es hatte Orteralarm gegeben. Mittlerweile war er ausgeschaltet. Die Ursache war gewesen, dass plötzlich unglaublich viele der seekuhhaften, durchscheinenden Wesen im Ozean vor der SOL aufgetaucht waren. Mittlerweile, so schätzte Viena Zakata, waren es einige tausend. Zweimal war es noch zu Angriffen gekommen. Sie waren heftiger geworden, je mehr der Wesen sich draußen versammelt hatten, ein fast sicherer Beleg für die These der Kommandantin, diese Geschöpfe des INSHARAM seien die Ursache für den ziehenden Schmerz, der den ganzen Körper durchfuhr.
    Dao-Lin-H'ay hatte kurz in der Medostation behandelt werden müssen. Ronald Tekener wich nicht von ihrer Seite und war allzeit bereit, die Kartanin im Falle eines neuerlichen Angriffs aufzufangen und wieder in medizinische Obhut zu geben. „Wir können nichts tun", sagte Fee Kellind in der Zentrale zu ihren Offizieren. „Unter normalen Umständen hätten wir den Paratronschirm eingeschaltet und uns damit hoffentlich Ruhe und Sicherheit verschafft. Im Augenblick ist das

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