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2045 - Aufruhr im INSHARAM

Titel: 2045 - Aufruhr im INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dass etwas Schreckliches auf ihn zukam. „Jedes Lebewesen", dozierte Hery-Ann Taeg, „verfügt über einen ungeheuer komplizierten genetischen Fahrplan, der sämtliche Entwicklungsstufen des Körperwachstums festhält." Sie rieb sich den Nacken. „Einen solchen genetischen Fahrplan besitzt auch Delorian Rhodan aber in einer niemals zuvor beobachteten, verkürzten Form. Das Kind unterliegt gewissermaßen einem Todesprogramm, das wir nicht stoppen können." Atlan schluckte.
    Was er gehört hatte, verstand er noch nicht oder wollte es nicht verstehen. Aber in ihm stieg ein furchtbarer Verdacht auf, den er nicht zurückdrängen konnte. „Bitte sprich weiter!" forderte er die Medikerin auf. Mondra Diamonds Augen waren weiterhin ins Nichts gerichtet. „Es fällt mir nicht leicht, denn hier haben wir wahrscheinlich die Ursache für den Zustand des Babys. Atlan, es ist schrecklich. Delorians genetischer Fahrplan ist mit dem heutigen Tage an seinem definitiven Ende angelangt."
    „O nein", kam es von Fee Kellind, die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte. „Soll das heißen, dass Delorians Existenz ... einfach aufhören soll? Dass sie nicht weiter geplant ist?"
    „Kommandantin", seufzte Hery-Ann Taeg, „ich kann nichts anderes sagen. Es sind keine weiteren Entwicklungsinformationen aufzufinden. Das Kind ist, genetisch betrachtet, ausgewachsen. Es könnte niemals größer oder erwachsener werden als an diesem Tag."
    „Das glaube ich nicht!" sagte Fee. „Das kann nicht sein!"
    „Wie groß ist die Chance, dass ihr euch irrt?" fragte Atlan mit versteinerter Miene. Die Chefmedikerin schüttelte traurig den Kopf. „Null", sagte sie. „Es war offenbar niemals vorgesehen, dass aus Delorian ein ausgewachsenes Wesen werden sollte. Selbst wenn uns irgendwie die Rettung des Kindes gelänge, ein normaler Mensch würde aus dem Säugling niemals werden ..." Mondra Diamond stieß einen spitzen Schrei aus. Dann sackte sie kraftlos in sich zusammen.
     
    7.
     
    Ruyde Kerima Bassa
    Damals
     
    Viele Jahrhunderte waren vergangen. Ruyde Kerima Bassa und ihr Gefährte Karja Menem Siganter hatten mit den vielen Schwärmen gelebt, die das INSHARAM durchstreiften, oder ihre Streifzüge durch den Psi-Ozean fortgesetzt. Niemals allerdings waren sie wieder einem Gestrandeten begegnet.
    Mittlerweile wussten sie, dass sie großes Glück gehabt hatten, in der unfrequentierten Kammer des INSHARAM Kra'ohk gefunden zu haben.
    Sie teilten ihr - abstraktes - Wissen über die Natur des INSHARAM den anderen Evoesa mit, aber keiner von ihnen begriff, was auch Ruyde nie vollständig verstanden hatte. Der einzige Evoesa, mit dem sie Kontakt hatten und der ihnen mit Geduld und Verständnis zuhörte, war Swado Taya Devior.
    Und nun waren sie bei dem Alten, um ihm während der letzten Stunden seines langen Lebens beizustehen.
    Swado Taya Devior starb. Seine Aktionsmaterie war ein für allemal aufgebraucht. Und er würde unmittelbar vor seinem Tod ein Junges hervorbringen. Er hatte Ruyde und Karja gebeten, sich seiner anzunehmen, bis eines Tages sein Geist - oder dessen Fragmente - sich auf es übertrug. „Sei ganz ruhig, Swado", sagte Karja leise zu dem Dahinscheidenden. „Wir sind bei dir. Wir werden uns um dein Junges kümmern, und eines nicht so fernen Tages wird es von deinem Geist beseelt werden."
    „Das weiß ich", sagte der Alte, den nicht wenige Evoesa inzwischen für den Ältesten ihrer Art überhaupt hielten. Er gen aß eine entsprechende Verehrung. Draußen vor seiner Einsiedlerhöhle warteten mehrere Schwärme auf den letzten Schrei, den letzten Impuls, den er von sich geben würde. „Ich fühle, wie die Kraft mich verlässt", sagte der Alte. „Ihr beide seid im Laufe der Jahre meine Freunde geworden. Ich habe euch alles Wissen überliefert, das ich selbst habe. Ich weiß, dass ihr damit noch nicht viel anfangen könnt - mir geht es selbst heute stellenweise noch so. Aber es ist wichtig, dass dieses Wissen von Generation zu Generation weitergegeben wird, denn es ist wahr."
    „Wir werden es bewahren, Swado Taya Devior", versprach Karja. „Es ist uns heilig."
    Der alte Evoesa lag auf dem Rücken. Die Hautlappen in seinem eingefallenen Bauch wurden von der kaum wahrnehmbaren Strömung in der Höhle hin und her bewegt. Karjas „Hände", die Enden seiner Vordergliedmaßen, berührten ihn sanft. Swados Schwanzflossen rührten sich immer noch leicht, wie von der Strömung gestreichelt.
    Und dann, urplötzlich, lagen sie still. „Swado

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