2045 - Aufruhr im INSHARAM
waren nicht gut.
Atlan und Fee Kellind begaben sich gemeinsam ins Medo-Center. In der Zentrale vertrat Steph La Nievand solange die Kommandantin. Auf der Krankenstation wich Mondra Diamond nach wie vor nicht von der Seite ihres im Koma liegenden Kindes. Hery Ann Taeg und Darla Markus hielten sich bei ihr auf. Dada Markus ging nach dem Eintreten der Besucher.
Der Arkonide erschrak, als er in das Gesicht der ehemaligen TLD-Agentin sah. Es wirkte eingefallen und fahl. Es spiegelte die inneren Qualen und die Hoffnungslosigkeit wider, unter denen Mondra litt. Atlan war froh, dass Perry Rhodan sie so nicht zu sehen brauchte. Würde sie ihn je wiedersehen?
Atlan wischte den Gedanken beiseite. Er brachte nichts. Der Arkonide sah nur in das gezeichnete Gesicht Mondra Diamonds und streckte ihr seine Hand entgegen.
Sie nahm und drückte sie schwach. Dann drehte sie den Kopf in Richtung Überlebenstank. „Es geht ihm sehr schlecht", sagte sie leise. „Delorians Zustand ist unverändert. Er liegt im tiefen Koma, und nur die Apparate erhalten ihn künstlich am Leben."
Atlan ließ sich von ihr erzählen, wie es dazu gekommen war. Dann schüttelte er den Kopf. „Angesichts der medizinischen Ausstattung der SOL ist das doch ein Unding!" sagte er heftig. „In dieser Zeit hätte man Delorian längst zu Bewusstsein bringen müssen. Sie hätte längst ausgereicht, jede bekannte Säuglingskrankheit wenn nicht zu heilen, so doch die Symptome stark abzumildern."
„Aber es ist leider nicht so", warf Hery Ann Taeg ein. „In Delorians Fall versagen all unsere Kenntnisse und Möglichkeiten. Aber wir haben einen Verdacht."
„Sag schon!" forderte Atlan sie auf. Die Chefmedikerin nickte, schloss kurz die Augen und holte tief Luft. „Wir glauben inzwischen, dass in Delorian Rhodan eine höchst mysteriöse genetische Programmierung begonnen hat abzulaufen. Eine Programmierung, die offenbar bereits im Erbgut des Säuglings implementiert wurde."
Mondra Diamond sprang auf. Sie schwankte. Atlan hielt sie fest. „Eine Veränderung des Erbguts?" krächzte Mondra mit weit aufgerissenen Augen. „Das ist doch lächerlich! Wer hätte denn Perrys Erbgut manipulieren sollen? Oder meines? Wer hätte früh genug ahnen können, dass Perry Rhodan mit mir ein Kind zeugen würde?"
Hery-Ann Taeg legte ihr eine Hand auf die Schulter und drückte sie sanft in ihren Sitz zurück. Bevor Mondra die Absicht erkannte und protestieren konnte, drückte ihr die Ärztin eine Injektion in den Nacken.
Mondra schrie wütend auf und schlug nach ihr. Dann erschlafften aber auch schon ihre Bewegungen. Sie saß ruhig da, atmete flach und richtete den Blick in die Unendlichkeit. „War das nötig?" fragte Atlan aufgebracht. Die Chefärztin wischte sich mit der Hand über die Augen. Dann erwiderte sie seinen Blick. „Ich fürchte, ja, Atlan. Es gibt leider noch weitere höchst unangenehme Nachrichten. Diesmal sind es keine bloßen Vermutungen."
„Ich höre", sagte der Arkonide und stellte sich hinter Mondra.
Der Aktivatorträger wusste nicht, ob und wie viel sie nun noch von dem mitbekommen würde, was Hery-Ann bekanntgab, aber seine Hände lagen auf ihren Schultern und hielten sie fest. „Ich weiß nicht, womit ich beginnen soll", seufzte die Medikerin. „Aber gut oder vielmehr schlecht. In Delorians Körper versagt ein Organ nach dem anderen aus völlig ungeklärter Ursache. Wir kommen mit unseren Behandlungen nicht mehr nach."
„Ihr könnt nichts tun?" fragte der Arkonide. „Das glaube ich nicht."
„Es ist aber so, oder denkst du, dass ich Scherze mache?" In Atlans Gesicht zuckten die Muskeln. Seine Zähne rieben aufeinander.
„Und das andere?" fragte er nervös. „Du hast gesagt, du wüsstest nicht, womit du anfangen sollst."
Hery-Ann atmete abermals tief ein, als brauche sie Luft und Kraft, um die Nachricht zu formulieren. „Das andere ist, dass meine Mitarbeiter bei der ersten Vermutung eines Gendefektes unverzüglich damit begonnen haben, Delorians Gen-Kode aus entnommenen Zellproben herauszulesen. Dabei sind sie zwar nicht auf die eigentliche Ursache der rätselhaften Krankheit gestoßen, doch sie haben etwas herausgefunden, was womöglich weitaus erschütternder ist." Sie hielt inne. „Es war eine mörderische Arbeit, wie ich dir versichern kann - und ohne SENECA und seine umfangreichen Speicher hätten wir sie noch. nicht beendet."
„Was ist das Ergebnis?" fragte Atlan, der das Gefühl hatte, als schnüre etwas seine Kehle zu. Er ahnte,
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