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2045 - Aufruhr im INSHARAM

Titel: 2045 - Aufruhr im INSHARAM Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Armeen taten sich wiederum zusammen. Karja hatte nicht übertrieben: Alle immer noch über hunderttausend Evoesa machten gegen den gefährlichen Gegner mobil und waren bereit, einem Plan zu folgen, den Karja ausgearbeitet und in den Psi-Ozean gesendet hatte. Er ging davon aus, dass der Schwarze über kein Sinjazz-Organ verfügte und von den Botschaften, die ständig gewechselt wurden, nichts mitbekam. „Wir werden ihn in eine Falle locken", teilte Karja Ruyde mit, während sie Seite an Seite zu der sich formierenden Hauptstreitmacht schwammen. „Mein Plan kann natürlich in einer vollständigen Katastrophe enden, aber es ist der einzige Plan."
    „Welche Falle?" wollte Ruyde wissen, die sich so kräftig und tatendurstig fühlte wie lange nicht mehr. Es war, als wäre sie neugeboren. „Die komplette Streitmacht unseres Volkes wird in einem Seitenarm des INSHARAM Position beziehen und sich so unauffällig wie nur möglich verhalten.
    Also keine Kommunikation, keine Bewegungen, keinerlei Verbrauch von Aktionsmaterie. Währenddessen werden sich einige Dutzend Evoesa dem schwarzen Eindringling nähern und ihn aus der größtmöglichen Entfernung angreifen - um sich sogleich in eine reißende Strömung einzufädeln, ohne Rücksicht auf den enormen Verlust von Aktionsmaterie."
    „Um den Schwarzen in den Seitenarm zu locken, wo die hunderttausend Evoesa dann über ihn herfallen und ihn zu überladen versuchen. Du hast recht, Karja, es ist der einzige Plan, aber er ist so gewagt, dass er das Ende unseres Volkes bedeuten kann."
    „Der Schwarze muss vernichtet werden", antwortete Karja nur. Eine Weile schwammen sie schweigend und lauschten auf die Strömungen und die Rufe ihrer Artgenossen. Dann sagte Ruyde: „Es muss gelingen, Karja. Und ich will meinen Teil dazu beitragen. Bitte lass mich mit den Lockvögeln schwimmen ..."
    Ruyde und weitere neunundvierzig Evoesa waren bis auf wenige Kilometer an das Schiff des Fremden herangeschwommen. Einer von ihnen wagte sich weiter heran, bis auf fünfhundert Meter, und kam mit der Nachricht zurück, dass sich der schwarze Eindringling in seinem Schiff aufhielt. „Wir greifen wie besprochen an", übermittelte Ruyde mit der Emotionalsprache des Sinjazz-Organs. „Sobald sich eine Reaktion zeigt, fliehen wir. Es kommt darauf an, dass der Fremde uns folgt, aber nicht einholt, bis wir den Seitenarm erreicht haben."
    Sie erhielt Zustimmung und gab den Befehl. Gleichzeitig konzentrierten sich fünfzig Evoesa mit ihren Sinjazz-Organen auf das Raumschiff und brachten es dazu, mattrot zu glühen. Die gebündelte Kraft dieser fünfzig hätte auch bei fehlender Gegenwehr nicht ausgereicht, das Quaderschiff in den Hyperraum zu entsorgen. Darauf kam es aber nicht an, das konnte der Fremde nicht wissen. „Jetzt!" rief Ruyde, als der silbrige Schutzschirm entstand. „Schnell fort von hier!" Sie wartete nicht ab, ob ihre Gefährten ihr folgten. Sie hatten bei der Annäherung eine Strömung entdeckt, die ideal für ihr Vorhaben war. Nun fädelten sie sich darin ein, wurden vom Quaderschiff fortgerissen und beschleunigten darüber hinaus, indem sie riesige Wassermengen in sich hineinsogen und sie komprimiert wieder ausstießen. „Das Raumschiff folgt uns!" jagte die Botschaft durch den Psi-Ozean. „Dann schneller!" trieb Ruyde die anderen an. Sie schoss dahin, schneller als je zuvor in ihrem Leben, und hielt nur einmal kurz inne, um sich halb zu drehen und zurückzusehen. Sie sah den kleinen Schwarm und dahinter das Raumschiff in seinem silbrigen Schirm. Die ersten Schüsse wurden dort abgefeuert und trafen.
    Wir schaffen es nicht! dachte Ruyde in Panik.
    Noch schneller konnten sie nicht schwimmen, und die Heftigkeit der Strömung ließ auch bereits nach. Hatten sie sich verschätzt? War Karjas Plan nie in die Wirklichkeit umzusetzen gewesen? „Wir müssen ihn zu den anderen locken!" rief Ruyde. „Und wenn wir alle dabei sterben!" Sie spürte eine andere, schnellere Strömung und wechselte über. Ihre Begleiter folgten ihr. Ruyde nahm die qualvollen Schreie der Sterbenden wahr, wenn die furchtbaren Waffen des Eindringlings ein Opfer gefunden hatten.
    Eine Ewigkeit schien zu vergehen. Rechts von Ruyde schnitt ein Strahl durch das INSHARAM. Sie musste sich mit Gewalt dazu zwingen, jetzt nicht die Richtung zu wechseln, um diesen Strahlen auszuweichen. Sicher war sie nirgendwo vor ihnen. Ruyde verlor jeden Zeitsinn. Nur weiter, immer weiter! Nicht wieder umdrehen und umschauen. Und dann, als sie

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