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2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit

Titel: 2046 - Neun Stunden zur Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinzufügte: „Ihr könnt Delorian nicht retten, richtig?
    Er wird nicht mehr lange leben, wenn ihm nicht anderweitig geholfen wird."
    Gorake Hamatt räusperte sich. Er fühlte sich, als sei er in die Enge getrieben. „Ja, ich fürchte, wir können nichts für ihn tun", sagte er mit belegter Stimme. „Wie lautet dann eigentlich die Diagnose, die ihr stellen könnt?" Gorake Hamatt zuckte hilflos mit den Achseln. Ihm versagte die Stimme; er brachte es nicht über sich, ihr die schreckliche Wahrheit zu sagen. „Als Delorians Mutter habe ich das Recht, Auskunft über seinen Zustand zu bekommen", schoss Mondra Diamond weiter. „Also?" Gorake Hamatt sammelte sich. Als er weitersprach, klang seine Stimme brüchig, als scheue er die Sätze. „Es gibt keine eindeutige Diagnose. Die Medizin kannte bislang keinen Fall wie diesen. Es ist ..., als laufe in Delorians Körper ein genetisches Programm ab, das seinen baldigen Tod bringen wird und durch keinen medizinischen Kniff zu stoppen ist. Was wir nicht schon alles versucht haben ... Doch es hilft alles nichts ..."
    „Delorians Tod ist also gewissermaßen vorprogrammiert?"
    „Ich fürchte, ja ... Gewissermaßen ist das richtige Wort ... Wir können sein Ende wahrscheinlich ein wenig hinauszögern ..."
    „Wie lange noch?" .„Ich kann das wirklich nicht genau sagen", versuchte sich Gorake Hamatt herauszureden. Es fiel ihm immer schwerer, sachlich zum unausweichlichen Tod des Kindes Stellung zu beziehen. „Ein paar Stunden, vielleicht einige Tage..." Seine Worte wirkten auf Mondra Diamond wie ein Keulenschlag. Sie starrte ihn an, sagte für einen Augenblick nichts, hielt sogar die Luft an. Dann aber straffte sie sich und sagte mit ruhiger und fester Stimme: „Es wird also höchste Zeit, dass ich etwas unternehme. Ich nehme Delorian mit mir."
    „Wie bitte?" rief Gorake Hamatt entsetzt. „Das ist unmöglich! Das geht nicht. Du kannst Delorian nicht aus dem Überlebenstank nehmen. Das würde ihn umbringen."
    „Aber bringt ihn der Überlebenstank nicht ebenfalls um?"
    „Aber ... aber", stotterte Gorake Hamatt, der in dieser Situation völlig überfordert war. „Das kannst du nicht tun. Es wäre... wäre grausam. Wir können Delorian ... wenn schon nicht retten... wenigstens ein würdiges Ende bereiten ..."
    „Nein, nein, nein", widersprach Mondra Diamond. Sie ging einen Schritt zur Seite und suchte nach einer Möglichkeit, die Überlebensmaschinerie abzuschalten. „Würde findet ein Sohn im Tod nur bei seiner Mutter. Ich sehe sogar eine Chance für Delorian. Diese muss ich ihm geben."
    Die Vorstellung, Mondra Diamond durch eigene körperliche Gewalt an ihrem Vorhaben zu hindern, war Gorake Hamatt zutiefst zuwider. Er wusste sich nicht anders zu helfen, als den Alarm auszulösen.
    Keine fünf Sekunden später schwebten zwei Medoroboter in die Station. Sie erfassten augenblicklich die Situation. Während einer sich vor die Maschinerie stellte, wandte sich der andere direkt Mondra Diamond zu, um sie an ihrem irrsinnigen Vorhaben zu hindern.
    Doch die Frau wich von selbst zurück, streckte ihren Häschern die Arme abwehrend entgegen. „Schon gut, nur keine Panik", sagte sie. „Ich gebe nach. Ich beuge mich der Gewalt."
    Damit verließ Mondra Diamond erhobenen Hauptes die Intensivstation, Hamatt befahl einem der Roboter, vor dem Eingang der Station Posten zu beziehen. „Es kann jeder durch, nur nicht Mondra", sagte er. „Falls sie Schwierigkeiten macht, müssen wir sie eventuell psychotherapeutisch behandeln."
    Damit war für ihn der Fall erledigt, Gorake Hamatt konnte aufatmen. Er zitterte allerdings am ganzen Körper. Wäre er tatsächlich Landwirt auf einer idyllischen Pionierwelt geworden, dann wären ihm solche Belastungsproben erspart geblieben. Es wäre einfacher gewesen, sich mit Rinderseuchen und Heuschreckenplagen herumzuschlagen als mit vor Sorge um ihre Kinder unberechenbar gewordenen Müttern. Zum Glück würde er in wenigen Minuten abgelöst werden. Gorake Hamatt freute sich schon jetzt auf die Erholungsphase, in der er sich gerne mit alten Trivid-Streifen aus der Frühzeit der Kosmischen Hanse beschäftigte. Er packte seine Tasche zusammen, in der er seine persönlichen Dinge aufbewahrte. Als sein Nachfolger auf der Station eintraf, blickte er ihn direkt an. „Ist etwas passiert?" fragte Gustav Roloff und schenkte Hamatt ein freundliches Lächeln. „Die Details kannst du dem Syntron-Protokoll entnehmen", sagte Hamatt, „aber ich erzähl's dir lieber

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