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2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Muelehen. „Ich bereite das Eintauchmanöver vor!"
    In diesem Augenblick begannen die Mundänen zu feuern. Die ersten Schüsse schlugen in den Paratronschirm der SOL ein, die das Feuer umgehend erwiderte. „Noch eine Minute müssen wir durchhalten!" rief die Kommandantin. „Die Mundänen bleiben weiter zurück, aber noch erreichen uns ihre Schüsse."
    Allerdings konnten sie den Paratron nicht mehr gefährden, Die Männer und Frauen in der Zentrale hielten den Atem an. Sie zählten die Sekunden.
    Und dann war es soweit. Niemand wagte zu sprechen. Roman Muel-Chen meldete das Erreichen der Fünfzig-Prozent-Marke und nahm die Schaltung vor, von der alles abhing. Es war der alles entscheidende Augenblick Die SOL sprang in den Hypertakt-Modus - ohne jegliche Probleme.
    Jubel erfüllte die Zentrale. Die Besatzungsmitglieder lagen sich in den Armen. Es war geschafft. Sie waren der Dunkelwolke und den Mundänen entkommen. Das Hypertakt-Triebwerk funktionierte noch. Jetzt bestand auch wieder eine Chance für den Flug in die NACHT und durch den Mega-Dom. „Bis zum Feuer von Hesp Graken, dem Standort der NACHT und der Stromschnelle, sind es 175.530 Lichtjahre", sagte Atlan. „Wir haben also Zeit, uns um einige wichtige Dinge zu kümmern. Als erstes werde ich Mondra Diamond in ihrer Kabine aufsuchen und mit ihr reden."
    „Ja, tu das", stimmte Fee Kellind zu. „Sie muss sich ja von uns verlassen vorkommen, seitdem Delorian ... von ihr genommen wurde. Isoliert."
    „Eben deshalb gehe ich zu ihr. Danach kümmere ich mich um die Untersuchung des Carit-Nachfolgestoffs."
    „Die beiden Forschungsgruppen scheinen nicht voranzukommen. Sonst hätten sie längst etwas von sich hören lassen." Atlan nickte und erhob sich.
    Als er an Dao-Lin-H'ay vorbeikam, hielt die Kartanin seinen Arm fest. „Geh behutsam mit ihr um, Atlan", bat sie ihn. „Oder möchtest du, dass ich zu ihr gehe?"
    „Später sicher, Dao. Aber diesen ersten Weg muss ich machen. Trotzdem danke für deine Bereitschaft."' Sie ließ ihn los. Der Arkonide verließ die Zentrale. Er wollte auf dem Weg ein bisschen nachdenken und nahm deshalb nicht den schnellsten Weg per Bordtransmitter, sondern suchte per Antigravlift und Gleitbänder den Kabinentrakt auf, in dem Mondra lebte. Die junge Frau öffnete nicht sofort. Erst als er sich bereits umwandte, um sie in einer der Messen oder Kantinen zu suchen, glitt die Kabinentür zur Seite, und sie stand im Eingang. „Hallo", sagte Atlan vorsichtig. „Du bist also doch zu Hause." Mondra Diamond blickte ihn fast ablehnend an. „Natürlich, wo sollte ich sonst sein?" fragte sie, und ihre Stimme klang barsch. Atlan hob beide Hände. „Entschuldige die überflüssige Feststellung. Ich bin gekommen, um mit dir zu reden. Ist das möglich? Ist es dir recht?"
    Mondra warf einen Blick über die Schulter hinter sich. „Ich bin beschäftigt, wie du siehst. Ich muss aufräumen. Alle Baby-Utensilien müssen fort. Für eine kindgerechte Umgebung besteht keine Notwendigkeit mehr." Atlan sog tief die Luft ein und biss sich auf die Zähne. Ihr Blick war stur und trotzig. Das war nicht die wirkliche Mondra Diamond, erkannte er. Das war eine Frau, der man ihr Wertvollstes fortgenommen hatte. Nachdem sie kurz nach der Entstehung von ES gewirkt hatte, als habe sie alles akzeptiert, brach in ihr jetzt wieder das Bewusstsein durch, etwas Wichtiges verloren zu haben. Sie wehrte sich auf ihre Art dagegen, kämpferisch und unnachgiebig gegen sich selbst. „"Mondra, du kannst dich nicht für den Rest deines Lebens verstecken", appellierte Atlan an die ehemalige Agentin des Terranischen Liga-Dienstes. „Oder willst du das tun? Willst du im Ernst diesen Weg gehen und alle vor den Kopf stoßen, die dich lieben?"
    „Wenn sie mich lieben, warum haben sie mir nicht geholfen?" schleuderte sie ihm entgegen. „Als ES mir meinen Jungen wegnahm?"
    Atlans Hände zuckten vor. Er fasste die junge Frau an den Schultern und rüttelte sie. Blitzschnell befreite sie sich mit einem speziellen Griff. „Tu das nie wieder!" zischte sie ihn an. „Niemals wieder, hörst du?"
    „Willst du mich nicht anhören?" fragte er sanft. „Wenigstens für drei Minuten?"
    „Du lässt dich nicht abschütteln, oder?"
    „Nicht so leicht", gestand Atlan lächelnd.
    Mondra trat zurück und bedeutete ihm einzutreten. Hinter ihm schloss sich die Kabinentür. Atlan atmete auf. Es sah schlimm aus. Überall lagen Kinderbekleidung und Spielzeug. Mondra hatte nicht gelogen. Sie war dabei,

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