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2047 - Finale für die Nacht

Titel: 2047 - Finale für die Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verhalten zu haben schien. „Dann will ich euch etwas sagen!" rief er aus. „Ich wette - ja, wette - mit euch allen um eine Flasche guten alten Bieres, dass wir heil in die NACHT zurückkehren und von dort aus in die Zukunft und den Kessel gelangen. Ich denke, diesen Einsatz kann jeder von euch aufbringen. Und jetzt komm, Dao, bevor sie mich kreuzigen."
    Auch die Kartanin löste ihre Gurte und sprang auf die Füße. Sie schloss sich Tekener an, als dieser die Zentrale verließ. Atlan fing einen unwilligen Blick von Fee Kellind auf. „Ein feiner Unsterblicher!" schimpfte die Kommandantin. „Zersetzt mir die Moral meiner Truppe!" Sie und der Arkonide sahen sich an. Atlan verzog das Gesicht zu einem vorsichtigen Lächeln. Und dann lachten sie beide los. Die Zentralebesatzung schloss sich ihnen an, bis auf wenige Ausnahmen.
    Ronald Tekener hatte für wenige Augenblicke die verkrampfte Stimmung gelöst. Das wusste auch Fee Kellind. „Wenn ich wüsste, wo ich eine Flasche Bier herbekäme, würde ich tatsächlich mit ihm wetten", sagte sie. Atlan schmunzelte. „Ich wüsste da schon eine Möglichkeit", sagte er mit einem Blick auf das Armband-Chronometer. Nach neuesten Berechnungen und bei gleichbleibender Geschwindigkeit waren es noch über achtzehn Stunden bis zum Erreichen der Grenze der Dunkelwolke.
    Und noch immer fiel kein Schuss. Nach wie vor fühlte der Arkonide diesen tiefen Frieden in sich, den die Inzaila Onda ausstrahlte. Er war diesem Wesen unsagbar dankbar für das, was es tat. Selten in seinem vieltausendjährigen Leben war er einem solchen kosmischen Geschöpf begegnet. Aber wie lange geht das noch gut? fragte er sich bange.
    Dao-Lin-H'ay und Ronald Tekener lagen umschlungen auf dem breiten Bett ihrer Doppelkabine und kraulten sich gegenseitig. Die Beleuchtung war gedämpft, leise Musik kam aus den verborgenen Lautsprechern.
    Die beiden Unsterblichen genossen es, endlich wieder einmal allein zu sein. Der Smiler und die Katzenfrau - hier waren sie nur für sich und konnten sich lieben. Es war eine Liebe, die selbst in dieser Zeit noch viele Menschen nicht verstanden, doch für Ronald Tekener und die Kartanin galten keine „normalen" Maßstäbe.
    Sie waren beide unsterblich, und sie hatten beide mehr erlebt als Generationen von Normalsterblichen auf einmal.
    Liebe war nicht von Äußerlichkeiten abhängig. Liebe war etwas, das diese Äußerlichkeiten überwand, Sie entstand im Gehirn und überwand Grenzen.
    Die Liebe zwischen einem Menschen und einer katzenhaften Frau aus dem Volk der Kartanin war etwas Großartiges, etwas ganz Besonderes.
    Doch heute wollten sie nur zusammensein und sich aneinander drücken. Der Grund dafür war nicht neu. Schon oft hatten sie sich deshalb zurückgezogen, nur um sich nahe zu sein. „Du glaubst auch nicht daran, dass wir es schaffen, Tek", flüsterte Dao. „Sei ganz ehrlich!" Er ließ sich Zeit mit der Antwort, kraulte weiter ihr helles, weiches Fell im Nacken. Ihre Schnurrbarthaare kitzelten ihn. Er musste lachen.
    „Nun komm schon", drängte sie. „Was erwartest du?"
    „Dass ich meine Wette gewinne und mich sinnlos betrinken kann, wenn wir wieder in der Zukunft sind."
    „Na!" sagte sie drohend. „Das wirst du aber schön bleiben lassen."
    „Warum? Wenn es einmal etwas zu feiern gibt ..."
    „Dann feiern wir auf andere Weise", versprach ihm die Kartanin vieldeutig. Sie legte den Kopf zurück aufs Kissen und starrte zur Decke. Ihre Augen leuchteten im Halbdunkel grünlich. „Woran denkst du?" fragte Tekener und fuhr ihr mit dem Zeigefinger über die Schultern. Ob jemals Schluss sein wird mit dem Kampf, Tek. Als Hangay in euer Universum herübergerettet wurde, dachten wir, dass nun eine lange Zeit des Friedens anbrechen würde. Du kennst die Geschichte, Tek. Es kam alles ganz anders. Die Cantara, Monos, die Verwirrung von ES, die Große Leere, schließlich die Hamamesch und Shabazza - immer wenn wir glaubten, einen Gegner besiegt zu haben, stand schon ein anderer parat. Ist das unser Leben? Muss es immer so sein?
    Gibt es denn niemals Frieden in diesem Universum?"
    Vielleicht war es die Ausstrahlung der Inzaila Onda, die sie diese Fragen gerade jetzt stellen ließ. Tekener wusste es nicht. Der Smiler wusste nur eines: „Nicht nur der Weg der Menschheit hinaus ins Universum ist von Krisen bestimmt, Dao", sagte er. „Sieh dir die Galaktische Krone an. Sie wird untergehen, sie ist es schon. Und wohin wir auch kommen, überall ist Konfliktpotential, wenn schon

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