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2050 - SEELENQUELL

Titel: 2050 - SEELENQUELL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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mitbekommen, daß es in Para-City kein Massensterben gegeben hatte.
    Wie Rhodan seinen ältesten Freund kannte, hatte Bully bestimmt sämtliche Möglichkeiten durchgespielt. Den Einsatz von Paralysestrahlern, das Absetzen von Kampfrobotern ... Doch Reginald konnte nicht ahnen, welche Auswirkungen ein Angriff angesichts des weiterhin bestehenden Para-Blocks und der speziellen Situation der Monochrom-Mutanten haben würde.
    Bislang hatte er sich zurückgehalten, aber die Lage spitzte sich zu.
    Und nun hatte die ZENTRIFUGE die Erde verlassen. Seit einigen Stunden flog sie mit Unterlichtgeschwindigkeit durch das Solsystem.
    Die Aagenfelt-Barriere, dachte Rhodan. Sie bestand natürlich weiterhin und verhinderte, daß das Schiff umgehend den Überlichtflug antreten konnte, auch wenn Rhodan sich in diesem Augenblick nichts sehnlicher gewünscht hätte.
    Was würde der Residenz-Minister für die Liga-Verteidigung nun unternehmen? Konnte Bully es verantworten, die ZENTRIFUGE abziehen zu lassen?
    Vierunddreißigtausend Geiseln waren ein Argument, das er nicht ignorieren konnte.
    Normalerweise würde Bully darauf vertrauen, daß Perry Rhodan das Problem im Alleingang löste. Aber wenn er neue Erkenntnisse über Morkhero Seelenquells Absichten gewonnen hatte, mußte er abwägen. Das Wohl der Geiseln vielleicht gegen das der ganzen Milchstraße ...
    Es knisterte leise in Rhodans Helmfunkempfänger. Er hatte das Gerät nicht ausgeschaltet, es aber nicht gewagt, eine weitere Funkbotschaft an die LEIF ERIKSSON abzusetzen, aus Furcht, die Besatzung der ZENTRIFUGE könnte sie auffangen und Seelenquell alarmieren.
    Dann erklang eine schleppende, undeutlich nuschelnde Stimme. „Hier spricht Yonder K'rigan", sagte sie, „ein Monochrom-Mutant."
    Seelenquell mußte die Nachricht auf allen gängigen Breitband-Frequenzen senden lassen, so daß auch der Galornenanzug sie empfing. „Die Mutanten werden das Solsystem nun mit der ZENTRIFUGE verlassen", fuhr K'rigan fort. „Stellt euch uns nicht in den Weg. Verfolgt uns nicht. Sonst können wir nicht mehr für die Sicherheit der Angreifer oder Verfolger garantieren!"
     
    *
     
    Endlich, dachte Rhodan. Endlich geschieht etwas.
    Er verfluchte seine Lage, seine spontane Entscheidung, zuerst Para-City und dann die ZENTRIFUGE zu betreten. Aber er hatte das Gefühl gehabt, endlich etwas unternehmen zu müssen.
    Schon seit Jahren, spätestens seit dem Beginn des neuen Jahrhunderts, wurde in ihm der Eindruck immer stärker, daß er nur noch reagierte, nicht mehr handelte.
    Arkons Hegemoniestreben ... was hätte er dagegen tun sollen? Tun können?
    Einen Krieg entfachen, der fast die ganze Milchstraße verwüsten und entvölkern würde? Niemals. Also mußte er sich um Schadensbegrenzung bemühen. Versuchen, die schlimmsten Auswüchse der ungezügelten Aggression einzudämmen.
    Bullys Entführung ... Immerhin war es gelungen, ihn zu befreien. In Monkeys USO hatten sie einen Verbündeten gefunden.
    Und nun Ertrus ... Sie würden auch an der Befreiung des von Arkon okkupierten Planeten arbeiten, aber langsam, behutsam. Rhodan mußte daran denken, was der Jahrhundertfußballer Falo Gause bei einem Empfang zu Ehren des Gewinns der Systemmeisterschaft zu ihm gesagt hatte: Ein Spiel hat hundert Minuten. Wir dürfen uns vom Gegner nicht dazu verleiten lassen, überstürzt zu handeln und einen Fehler zu begehen, den der Gegner dann ausnutzen kann.
    Vielmehr müssen wir Geduld haben und auf unsere Stärke vertrauen. Irgendwann wird dem Gegner dann dieser Fehler unterlaufen. Und wenn es in der hundertsten Minute ist.
    Rhodan hatte allerdings den Eindruck, daß diese letzte Minute schon angebrochen war und der Gegner keinen Fehler mehr machen würde.
    Dann Morkhero Seelenquell ... Auch dieses unheimliche Wesen war einfach nicht zu fassen.
    Auch auf seine Schachzüge konnten sie nur reagieren. Sie konnten versuchen, jede neue Entwicklung zu erkennen und ihr einen Riegel vorzuschieben, mehr aber auch nicht.
    Rhodan lachte leise auf. Er war der Sechste Bote von Thoregon. Er hatte versucht, für die Ziele und Ideale der Koalition einzutreten.
    Was war daraus geworden? Was war überhaupt aus Thoregon geworden?
    Das Jahrtausend der Kriege drohte die Koalition hinwegzufegen, genau wie Hismoom es prophezeit hatte.
    Nun fluchte Rhodan unterdrückt. Auch die letzte Aktion ... sein Vorstoß nach Para-City, das Einschmuggeln in die ZENTRIFUGE ... Er hatte die Stadt der Mutanten zwar betreten können, doch danach hatte der

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