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2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition)

Titel: 2052. Der neue Bericht an den Club of Rome (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jorgen Randers
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Zuckerrohr Ethanol entstehen lässt, CO 2 -Emissionen mit einer hohen CO 2 -Konzentration. Dieses CO 2 lässt sich einfacher und billiger abscheiden und speichern als Emissionen aus der Verbrennung fossiler Kraftstoffe. Dadurch könnten einige Biokraftstoffe in der Zukunft netto-kohlenstoff-negativ werden.
    Vorausschau
    Wie also wird sich die Ausnutzung der Vorzüge von Zuckerrohr-Ethanol in den nächsten 40 Jahren gestalten?
    Wenn die unheilvollen Warnungen der Wissenschaft schließlich in der Realität wahrnehmbar werden, werden die Menschen der reichen Welt bereit sein, trotz kurzfristiger Kosten zu handeln. Dies wird bereits in den 2020er-Jahren geschehen, denn bis dahin wird die Temperatur weltweit merklich angestiegen sein, Extremwetter werden sich häufen und Methan wird aus der zuvor gefrorenen Tundra Sibiriens und Kanadas aufsteigen, was den Wähler aufschrecken wird.
    Zu dieser Zeit wird China die Führung im Kampf gegen den Klimawandel bereits von der Europäischen Union übernommen haben. Die frühere Sensibilität der Kommunistischen Partei für die Herausforderung des Klimawandels sowie eine Folge von Überschwemmungen und Dürren werden in den 2020er-Jahren die dringend erforderlichen Maßnahmen gewährleisten. Die Vereinigten Staaten werden den Engpass bilden, der globales gemeinschaftliches Handeln zur CO 2 -Reduzierung verzögert. Aber selbst der amerikanische Wähler wird schließlich Maßnahmen gegen fossile Emissionen fordern, wenngleich ein Jahrzehnt nach China und Europa.
    Der Preis für Kraftstoffe wird in den 2020er-Jahren kräftig ansteigen, weil eine verängstigte Wählermehrheit hohe Kohlenstoffpreise und Vorschriften zum Mischen von Biokraftstoffen fordern wird.
    Das Ansehen von Biokraftstoffen wird sich nach dem Erfolg von Brasiliens umfassender Nutzung von Zuckerrohr-Ethanol in den Jahrzehnten zuvor verbessert haben. Dies wird für eine Anzahl von Biokraftstoffen eine gesunde Gewinnspanne und eine rasche Expansion von Erzeugung und Nutzung sichern.
    Der Energiepflanzen-Sektor wird zunehmend hochtechnisiert und die Erträge sowie die Resistenz gegen ungünstige Bedingungen werden weiter drastisch zunehmen. Genetische Modifikation wird – außer in der Europäischen Union – weltweit akzeptiert werden und zu erheblichen Ertragssteigerungen in Brasilien und Asien beitragen. Rückstände aus Zuckerrohranbau, Forst- und Landwirtschaft werden zunehmend zu wertvollen Quellen von Elektrizität und Wärme.
    2052 wird die Zuckerrohrindustrie einen Beitrag zu den Kraftstoffen im Transportsektor leisten, der dem heutigen Anteil bedeutender OPEC-Staaten entspricht. Wenn Brasilien bis 2052 sieben Prozent seines Agrar- und Weidelands nutzt und der Ethanolertrag in den nächsten 40 Jahren jährlich um ein Prozent steigt, wird die Produktion von Zuckerrohr-Ethanol des Landes fünfzehnmal größer sein als heute.
    Der gesamte Energiegehalt wird etwa 2,5 Millionen Barrel Öl pro Tag entsprechen – oder dem derzeitigen Export von Iran oder Nigeria. Ich halte dieses Szenario für wahrscheinlich.
    Insgesamt wird Zuckerrohr-Ethanol bis dahin für die frühen Investoren in Brasilien und im südlichen Afrika einen beträchtlichen Wohlstand geschaffen haben, sehr zur Enttäuschung jener, die in den Vereinigten Staaten und Europa investierten.
    Jens Ulltveit-Moe (Norweger, geboren 1942) ist der Gründer und Chef von Umoe, www.umoe.no . Die Gruppe hat einen Umsatz von einer Milliarde US-Dollar und beschäftigt 7.000 Menschen. Das Unternehmen investiert antizyklisch und bewies dies kürzlich mit seinem Umschwenken von Öltankern und -seismik auf erneuerbare Energien einschließlich Biokraftstoffen und Photovoltaik.
    Die Vision in »Reichtum durch Biokraftstoffe« ist ein wunderbares Beispiel für grünes Wachstum – diese schwer fassbare Ambition vieler Länder in der Welt der Post-(Finanz-)Krise.
Die restliche Welt
    Meine Prognose für die restliche Welt (RdW) ist in Abbildung 10–5 veranschaulicht.
    RdW ist eine eklektische Mischung aus etwa 183 Staaten mit einer Gesamtbevölkerung von 2,1 Milliarden Menschen im Jahr 2010 und damit Heimat eines Drittels der Weltbevölkerung. 17 dieser Länder haben jedes über 30 Millionen und zusammen über eine Milliarde Einwohner. Die bevölkerungsreichsten sind Pakistan (168 Millionen), Nigeria (162), Bangladesch (142), Philippinen (94), Äthiopien (82), Ägypten (81), Kongo (68) und Myanmar/ Burma (48). Die RdW-Region ist das am wenigsten industrialisierte und das

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